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Du gehörst zu mir

Du gehörst zu mir

Titel: Du gehörst zu mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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er leise fluchend seinen Kopf wegzog.
    »Ich muss den neuen Besetzungsplan fertigstellen.« Eigensinnig griff er erneut zur Feder.
    »Sie haben hohes Fieber, Mr. Scott. Sie müssen sich zu Hause erholen.«
    »Ich bin nicht krank. Ich war nie …« Er zuckte zusammen, als sie seine heiße Stirn erneut berührte, dann schloss er die Augen. »Ihre Hand ist so kühl«, flüsterte er mit rauer Stimme und griff nach ihren Fingern. »Gütiger Himmel, wie mein Kopf dröhnt.«
    Madeline war verzweifelt vor Besorgnis. Gab es denn niemanden, der für ihn sorgte und sich um sein Wohlbefinden kümmerte? Unentschlossen musterte sie ihn, während er von Fieberkrämpfen geschüttelt wurde.
    »Sie müssen nach Hause gehen, Sir«, erklärte Madeline schließlich und wiederholte ihre Worte trotz Scotts Widerstand so lange unerbittlich, bis er sich schweigend über seinen Schreibtisch beugte. Seine Stirn auf einen Arm gestützt umklammerte seine andere Hand ihre Finger. Widerwillig löste sich Madeline von ihm. »Bewegen Sie sich nicht. Ich bin gleich zurück.« Er erwiderte nichts, saß nur teilnahmslos da und hielt sich mit letzter Kraft aufrecht.
    Glücklicherweise kam Jeff, der Zimmermannsgehilfe, gerade an der Bürotür vorbei. Als Madeline seinen Namen rief, blieb er sofort stehen und lächelte sie fragend an.
    »Leider ist Mr. Scott erkrankt«, sagte sie, während sie auf die angelehnte Tür im Hintergrund deutete. »Er muss das Theater umgehend verlassen. Könntest du bitte dafür sorgen, dass seine Kutsche vorfährt?«
    »Mr. Scott … erkrankt?« wiederholte der Bursche und schien alles weitere zu überhören. Er wirkte völlig verblüfft, als sei diese Möglichkeit völlig ausgeschlossen. »Da ist noch etwas«, fügte Madeline hinzu. »Sorge dafür, dass die Herzogin umgehend aufbricht. Sie darf Mr. Scott unter gar keinen Umständen zu nahe kommen – die Ansteckungsgefahr ist einfach zu groß.«
    Der Junge zog sich mit einem skeptischen Blick in Richtung Büro zurück. »Was ist mit Ihnen?« fragte besorgt.
    »Sollten Sie seine Nähe nicht auch besser m den?«
    »Ich glaube nicht, dass ich krank werde«, erwiderte Madeline. »Ansonsten hätte ich mich längst angesteckt. Bitte mach schnell, Jeff. Während du die Kutsche holen lässt bleibe ich bei Mr. Scott.«
    »Ja, Miß Maddy.« Er warf ihr einen bewundernden Blick zu. »Bitte nehmen Sie es mir nicht übel, aber Sie sind ein Engel, Miß Maddy. Das netteste und hübscheste Mädchen, das ich kenne.«
    Kopfschüttelnd strahlte Madeline ihn an. »Danke, Jeff.« Bei ihrer Rückkehr in Scotts Büro nahm sie dessen Umhang und legte ihm diesen um die Schultern. Der schwere Wollstoff hätte ihn eigentlich wärmen müssen, doch er zitterte und hustete weiterhin. Als er von seinem Stuhl aufzustehen versuchte, eilte Madeline zu ihm.
    »Sir, das dürfen Sie nicht! Ihnen geht es nicht gut. Ihre Bediensteten werden Ihnen schon bald helfen.«
    »Ich kann mir selbst helfen«, schnaubte er und wehrte ihre schmalen, beschwichtigenden Hände ab.
    »Ich bin nicht in der Lage, Sie vor einem Sturz zu bewahren«, wandte Madeline ein. »Und wenn Sie vor Eintreffen der Kutsche zusammenbrechen, könnten Sie sich verletzen … überlegen Sie doch, wie das auf die anderen wirkte.
    Sie wollen doch nicht, das man Sie so sieht, oder?«
    Als Scott nachgab, begriff Madeline, dass sie seinen empfindlichen Nerv getroffen hatte. Er gestand sich selbst nicht die kleinste Schwäche zu. Vor seinen Mitarbeitern wollte er unter gar keinen Umständen seine Auch verlieren.
    Er legte seinen Kopf in seine Hände verharrte so unterwürfig, dass Madeline angst und e wurde. Er war nicht mehr Herr seiner selbst.
    Es dauerte nur wenige Minuten, bis ein schwarzlivierter, silberbetrester Diener in seinem Büro auftauchte, ihr erschien es wie eine Ewigkeit. Obwohl sich der Lakai unbeeindruckt gab, riß er bei Scotts Anblick die Augen auf.
    Madeline bat ihn, Scott aufzurichten, und der Bedienstete befolgte schweigend ihre Anweisungen.
    Sie fragte sich, warum ihn der Anblick seines erkrankten Dienstherrn so überraschte. Offensichtlich war Scott bereits eine solch legendäre Persönlichkeit, dass jeder, selbst sein Personal, über die Tatsache hinwegsah, dass auch er nur ein Normalsterblicher war.
    Viele Schauspieler und Mitarbeiter hatten sich vor dem Büro versammelt, und in ihren Gesichtern spiegelten sich alle Regungen von Neugier bis Entsetzen, während sie einen Blick auf Scott zu erhaschen versuchten.

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