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Du gehörst zu mir

Du gehörst zu mir

Titel: Du gehörst zu mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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mit Adligen, Künstlern und Personen des öffentlichen Lebens … schlug Projekte vor, erinnerte an versprochene Fördermittel und Schenkungen und akzeptierte oder verwarf Einladungen zu gesellschaftlichen Empfängen.
    »Sie müssen der vielbeschäftigste Mann von ganz England sein«, entfuhr es Madeline nach einer besonders langen Sitzung. Sie legte die Feder beiseite und lockerte ihre schmerzenden Finger.
    »Eine Zeitlang war ich das«, gestand Logan, während er die Hände hinter dem Kopf verschränkte und sich an das Kopfende des Bettes zurücklehnte. Er trug einen vornehmen Seidenmorgenmantel mit weinroten und braunen Streifen. Neben sein Bett war ein niedriger Beistelltisch geschoben worden, auf dem sich die von ihm gewünschten Bücher und andere Dinge türmten. »Ein ausgefüllter Terminplan hat mich immer von anderen Überlegungen abgehalten.«
    »Welchen Überlegungen?« entfuhr es Madeline impulsiv.
    Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das sie erröten ließ. »Meinem fehlenden Privatleben hauptsächlich.
    Es ist nicht einfach, ausgeglichen zu sein, insbesondere in meinem Beruf«
    »Für Sie müsste es doch ein leichtes sein, eine Partnerin zu finden«, wandte Madeline mit gesenkten Lidern ein.
    Sie konzentrierte ihren Blick auf Papier, Löscher und Feder und versuchte al s neu zu arrangieren. »Ich bin sicher, dass jede Frau Sie nähme.«
    »Aber ich würde nicht Jede nehmen« »Selbstverständlich.« Sie spielte mit einem Blatt Papier und faltete es so lange, bis ein kleines, kompaktes Quadrat entstanden war. »Sie wünschen sich eine erfahrene Frau, die über Reife und Weltgewandtheit verfügt.«
    »Früher wollte ich das«, entgegnete er und wartete, bis sie ihn ansah. Seine blauen Augen waren unwiderstehlich, als er hinzufügte: »Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.«
    Nervös erhob sich Madeline und schlenderte zur Tür. »Ich werde den Küchenchef wegen des Abendessens aufsuchen.«
    »Das können Sie später erledigen.«
    »Wie wär’s mit etwas Suppe, frischem Gemüse und einer Scheibe Schinken?«
    »Ich habe keine Lust, über Essen zu reden. Ich möchte wissen, warum Sie solange geblieben sind und sich um mich gekümmert haben.«
    Sie verharrte an der Tür, was einen gewissen Sicherheitsabstand bedeutete. »Außer mir war niemand da, der diese Aufgabe hätte übernehmen können.«
    »Ich habe ein Heer von Bediensteten, die dazu recht gut in der Lage gewesen wären.«
    Madeline holte tief Luft. »Wenn Sie das vorgezogen hätten, dann tut es mir leid.«
    »Was auch immer ich vorgezogen hätte, Sie waren jedenfalls nicht dazu verpflichtet, mich zu pflegen.« Mit einer Handbewegung bedeutete er ihr näher zu kommen. »Ich möchte die Gründe erfahren, warum Sie geblieben sind.
    Gütiger Himmel, es war doch keineswegs einfach für Sie.«
    Mit einem überheblichen Lächeln überspielte Madeline ihre Seelenqualen. »Ich weiß nicht, wie das alles passieren konnte. Eigentlich hatte ich vor, Sie zu verführen, und statt dessen sind Sie mir beinahe unter den Händen weggestorben.«
    »Dann sind Sie also aus Mitleid geblieben?« fragte er, während er sie mit seinen blauen Augen beobachtete »Oder hoffen Sie immer noch, mich verführen zu können?«
    »Nein«, erwiderte sie bestimmt und errötete. »Ich würde nie … ich will das jetzt nicht mehr.«
    »Das sollte mich vermutlich erleichtern«, bemerkte er spöttisch, doch in seiner Stimme schwang ein Anflug von Bedauern. Unablässig fixierte er sie mit seinem Blick. »Ich habe nie verstanden, warum Sie so erpicht darauf waren, mit mir ins Bett zu steigen.«
    Madeline zuckte die Schultern und blickte verzweifelt zur Tür, da sie liebend gern Reißaus genommen hätte. Sie hatte keine Ahnung, was sie ihm darauf antworten sollte.
    Ihre Beunruhigung entging ihm keineswegs. Er schaute sie nachdenklich an, während die Stille um sie herum zunehmend unangenehmer wurde. »Manchmal« bemerkte er gedankenverloren, »haben Frauen sich mir nur deshalb genähert, weil sie einen berühmten Schauspieler für eine Art … Trophäe halten. Eine Eroberung, mit der sie gegenüber ihren Freundinnen prahlen konnten.«
    »Ja«, erwiderte Madeline, den rettenden Anker ergreifend, obgleich der Wahrheit nichts hätte fernerliegen können.
    »Genau das ist der Grund, weshalb ich Sie verführen wollte.«
    Logan musterte sie mit einem verblüfften Stirnrunzeln. Er sprach dann mit einer so sanften und zärtlichen Stimme, wie sie sie an ihm gar nicht kannte, »Meine

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