Du sollst meine Prinzessin sein
immer völlig fehl am Platz wirkte.
Dio , sie sah furchtbarer aus denn je. Ihre Haut war gerötet, das Haar spröde und krisslig. Sie trug verschlissene Hosen aus Baumwolle und ein schlecht sitzendes Top.
Widerwille stieg in ihm auf.
Doch er schob das Gefühl beiseite. Er hatte dem Plan zugestimmt, und nun gab es kein Entkommen mehr. Vielleicht war er verrückt, aber er hatte es versprochen.
Und es machte keinen Sinn, es noch länger hinauszuzögern. Er musste es jetzt tun, bevor er kalte Füße bekam. Also sah er sie direkt an.
„Wie geht es Ihnen?“, fragte er.
Sie zuckte halbherzig mit den Schultern und wich seinem Blick aus. Sie schaut mir nie in die Augen, fiel ihm auf. Außer als sie ihn angeschrien hatte, dass sie Bens Mutter war und niemals zulassen würde, dass man ihr Ben wegnahm.
„Wie hat Ihr Vater die Nachricht aufgenommen?“, Lizzyschluckte. „Dass ich mich niemals von Ben trennen werde?“
„Eine andere Lösung der Situation ist gefunden worden.“
Ihre Augen blitzten auf. „Alles, was eine Trennung von mir und Ben beinhaltet …“
Er hob eine Hand und brachte sie zum Schweigen.
„Das wird nicht passieren. Jedoch ist hier nicht der richtige Ort, um die Angelegenheit zu besprechen.“ Er warf einen vielsagenden Blick auf Ben, der zurück zu seiner Eisenbahn gegangen war und sich mit den Gleisen beschäftigte. „Haben Sie schon zu Abend gegessen?“
„Ja, mit Ben zusammen.“
„Nun, ich noch nicht. Also schlage ich vor, ich hole das nach, während Ben sein Bad nimmt. Sobald er eingeschlafen ist, werden wir uns über seine Zukunft unterhalten.“
In ihren Augen erschien ein nervöser Ausdruck, und sie wandte den Kopf ab. In diesem Moment meldete sich Ben zu Wort.
„Die neue Strecke ist fertig. Komm und spiel mit mir“, lud der Junge seinen Onkel ein. „Fahren wir ein Rennen.“
Rico grinste, seine Miene hellte sich auf. „Ein Rennen? Dann mach dich darauf gefasst zu verlieren, junger Mann.“
Er erntete einen schiefen Blick. „Du Dummer. Ich habe doch den Schnellzug“, erklärte Ben ihm mitleidig.
Aus dem Augenwinkel sah Rico, wie Lizzy aus dem Zimmer schlüpfte. Er setzte sich auf den Boden, um mit seinem Neffen zu spielen. Alles war viel einfacher, wenn sie nicht in der Nähe war.
Dann fiel ihm sein Versprechen wieder ein. Sein Herz wurde schwer wie ein Stein.
Ben war eingeschlafen. Normalerweise würde Lizzy jetzt ebenfalls ein Bad nehmen und dann in ihrem Bett lesen, bis der Schlaf sie übermannte. Ben war ein Frühaufsteher, also kam ausschlafen sowieso nicht infrage.
Heute Abend jedoch musste sie wieder nach unten gehen.
Und mit dem Prinzen sprechen.
Sie hatte keine Ahnung, wie seine neue Lösung aussehen sollte.
Er erwartete sie im Salon und starrte aus dem Fenster in den nächtlichen Garten hinaus. In der Hand hielt er ein Glas Brandy, wie Lizzy bemerkte.
Und sie bemerkte noch etwas, das sie sofort beiseiteschieben wollte. Doch das war unmöglich.
Unmöglich für sie und jede andere Frau auf der Welt. Es war schlicht unmöglich zu ignorieren, dass er der atemberaubendste Mann war, den sie je gesehen hatte.
Ein Gefühl der Verlegenheit breitete sich in ihr aus. Es schien falsch zu sein, dass sie sich seines Aussehens so überaus bewusst war.
Und mit diesem nachdenklichen Gesichtsausdruck wirkte er noch anziehender.
Er wandte sich um, als sie das Zimmer betrat. Sofort röteten sich ihre Wangen, wie sie es immer taten, wenn sie seinen Blicken ausgesetzt war.
Sie fühlte sich hässlicher denn je, wenn er sie so ansah, und wusste nicht, was sie dagegen tun konnte. Innerlich flehte sie ihn an, seinen Blick abzuwenden.
„Möchten Sie sich nicht setzen?“
Unbehaglich nahm Lizzy auf dem Sofa Platz. Der Prinz durchquerte den Raum und ließ sich ihr gegenüber nieder. Einen Moment schwenkte er sein Brandyglas und blickte es aufmerksam an. Dann hob er den Kopf.
„Ich weiß, es fällt Ihnen schwer zu akzeptieren, was passiert ist“, setzte er langsam und vorsichtig an, „aber ich hoffe, Sie begreifen allmählich die Situation, in der Sie sich befinden. Und Sie verstehen, dass Bens Leben nicht so weitergehen kann wie bisher.“
Sie öffnete den Mund, um zu antworten, aber er war noch nicht fertig.
„Hören Sie mich an, bevor Sie etwas sagen.“ Er atmete tief ein. „Wie gesagt, ich weiß, dass das alles schwer zu akzeptieren ist, aber Sie müssen … Ihnen bleibt keine andere Wahl. Ben ist nicht mehr der Junge, für den Sie ihn hielten. Ob es Ihnen
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