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Du und ich und all die Jahre (German Edition)

Du und ich und all die Jahre (German Edition)

Titel: Du und ich und all die Jahre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Silver
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gleiten, bis seine Fingerspitzen meine berührten. «Tut mir leid, dass ich nach Kapstadt nichts von mir habe hören lassen. Ich hatte das fest vor, aber dann gab es Probleme bei der Arbeit, ich musste am Ende länger bleiben, und als ich dann endlich zurück war, gab es noch mehr Komplikationen … mit jemandem … also …» Ich zog meine Hand weg und wurde stocksteif. Als ich das merkte, versuchte ich mich zu entspannen und die Lockere zu spielen.
    «Kein Problem, Aidan, ist nicht so wichtig.»
    «Wirklich, ich hatte ein schlechtes Gewissen. Ich habe an dich gedacht.» Immerhin besaß er den Anstand, ein schuldbewusstes Gesicht zu machen. Er nahm einen tiefen Zug aus der Bierflasche. «Wie dem auch sei, ich bin dieses Wochenende in Oxford. Wollen wir was zusammen unternehmen? Darf ich dich heute Abend zum Essen einladen? Wir können in ein richtig gutes Restaurant gehen. Ich wette, du lebst von Curry und Kebab.»
    «Ich gehe heute Abend mit Alex in den Pub», sagte ich. Er wirkte ernsthaft enttäuscht.
    «Kann sie nicht einen Abend auf dich verzichten? Komm schon, Nic. Es ist so lange her.»
    «Beinahe zwei Jahre.»
    «Genau. Ich will wissen, was bei dir seitdem so los war und wie es läuft.» Seine Hand berührte wieder meine, unsere Finger verschränkten sich miteinander. Ich bekam am ganzen Körper Gänsehaut.
    Ich ging hoch und fragte Alex, ob es ihr etwas ausmachen würde, mit den anderen in den Pub zu gehen, während ich den Abend mit Aidan verbrachte.
    Sie funkelte mich wütend an. «Ich glaube es einfach nicht», sagte sie. «Nach all der Zeit kommt er wieder an, einfach so? Weißt du nicht mehr, wie weh er dir getan hat? Weißt du nicht mehr, wie du nachts wach gelegen, die ganze Nummer immer und immer wieder durchgekaut und dich damit gemartert hast, warum er dich nicht wollte?»
    «Ich weiß, aber …»
    «Los, geh. Iss mit ihm zu Abend. Aber bitte, Nic, bitte geh nicht mit ihm ins Bett. Denk daran, wie mies es dir gegangen ist. Und denk an Stewart. Du erinnerst dich an Stewart? Der Mann, der dich liebt und dich niemals wie Dreck behandeln würde?»
    Leider konnte ich beim Dinner nur daran denken, wie es damals mit Aidan in seinem Hotel gewesen war. Daran, wie ich mich mit ihm gefühlt hatte, in seinem Bett, an einem heißen Januarabend in Kapstadt. Während wir unser Nam Tok und unser grünes Curry im Chiang Mai an der Broad Street aßen, erzählte Aidan mir von seiner Berichterstattung über den Sturz von Mobutu Sese Seko im Kongo und die Entmachtung von General Suharto in Indonesien, von seiner Entführung (die zwölf Stunden gedauert hatte) in Bogotá und seinem Autounfall in Bolivien. Wie lächerlich von mir, zu erwarten, Aidan würde mich alle fünf Minuten anrufen oder nach England kommen, um mich zu besuchen. Das begriff ich jetzt. Er hatte etwas Besseres zu tun, Wichtigeres. Aidan reiste um den halben Globus, erlebte Abenteuer, veränderte mit seinen Berichten aus Krisengebieten die Welt. Ich hätte ihm die ganze Nacht lang zuhören können, aber natürlich wollte ich vor allem etwas ganz anderes von ihm.
    «Wo wohnst du?», fragte ich, als wir mit dem Abendessen fertig waren, und verdrängte den Gedanken an Stewart.
    «Im Randolph», sagte er.
    «Oho.»
    «Na ja, ich hause die meiste Zeit des Jahres in irgendwelchen Drecklöchern, also dachte ich, ich gönne mir mal was. Es ist wirklich sehr schön. Willst du mein Zimmer sehen?»

    Wir verbarrikadierten uns das Wochenende über in Aidans Hotelzimmer, redeten, tranken Champagner und hatten den besten Sex meines Lebens. Sonntagabend fuhr er wieder ab, und am Montag trennte ich mich von Stewart. Alex fasste es nicht. Julian ebenso wenig. Er rief mich am Dienstag an.
    «Alex hat mich gerade angerufen», sagte er. «Ich kann nicht glauben, dass du Stewart abserviert hast. Er war so ein netter Kerl.»
    «Es ist alles deine Schuld», sagte ich zu ihm. «Du hättest Aidan niemals meine Adresse geben dürfen. Du weißt doch, dass ich ihm nicht widerstehen kann.»
    «Er hat meine Fred-Perrys gekidnappt, Nic. Was hätte ich denn tun sollen? Aber egal, was läuft da zwischen euch? Hoffentlich erwartest du nichts von ihm. Ich liebe Aidan wie meinen Bruder, aber du kennst ihn ja. Er ist nie da, und selbst wenn, ist er nicht besonders zuverlässig.» Julian klang besorgt.
    «Natürlich erwarte ich nichts», versicherte ich, obwohl ich natürlich die verzweifelte Hoffnung hegte, dass sich das Ganze zu einer richtigen, ausgewachsenen Beziehung entwickeln

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