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Du und ich und all die Jahre (German Edition)

Du und ich und all die Jahre (German Edition)

Titel: Du und ich und all die Jahre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Silver
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unserer finanziellen Probleme sein.» Julian grinste. «Wir schicken Alex ins Spearmint Rhino. Oh mein Gott!», rief er, und seine Augen weiteten sich. «Du hast sogar den perfekten Namen für eine Stripperin. Lexi Rose!»
    Alex warf eine Federboa nach ihm und leerte ihr Glas.
    «Also ich finde, ich sehe in dieser Hose gut aus.»
    «Du siehst fabelhaft aus, Lexi, wirklich», sagte ich. «Aber ich gehe trotzdem nirgendwo mit dir hin, wenn du so angezogen bist.»

    Etwa eine Stunde später waren wir bereit, das Haus zu verlassen. Alex hatte sich doch für das rote Gucci-Kleid entschieden, Julian sah unverschämt gut aus in Jeans und Lederjacke. Ich trug ebenfalls Jeans, allerdings hatte Alex mich dazu überredet, meinen Strickpullover und meine Doc Martens gegen ein gewagtes rückenfreies Oberteil und hochhackige Schuhe einzutauschen. Eingehakt marschierten wir zu dritt die Brick Lane entlang Richtung Norden nach Shoreditch, wo wir ein paar Bars unsicher machen wollten, bevor wir ans Flussufer weiterzogen. Ein Motorrad überholte uns rechts. Alex erschrak und stolperte beinahe über den Rinnstein, als sie hastig versuchte, von der Fahrbahn herunterzukommen.
    «Wichser!», rief sie dem Motorrad hinterher und zeigte seiner Kehrseite den Finger. Zu meinem Erschrecken bremste der Motorradfahrer, wendete und kam auf uns zu.
    «Er wird mich doch nicht gehört haben. Das kann nicht sein …», murmelte Alex.
    «Vielleicht hat er dich gesehen …», sagte Julian.
    Das Motorrad hielt genau vor uns an. «Oh Scheiße», flüsterte Alex. Meine Knie wurden weich. Aber nicht weil ich Angst hatte, dass es Ärger gab, sondern weil ich den Fahrer erkannte, noch bevor er den Helm abnehmen konnte.
    Ich hielt mich im Hintergrund, während Aidan und Julian sich umarmten. Aidan wirkte müde und hager und hatte dunkle Ringe unter seinen schönen grünen Augen.
    «Wichser!», murmelte Alex noch einmal. Dann griff sie nach meinem Arm und zog mich näher zu sich heran. «Egal, was passiert, du wirst unter keinen Umständen heute Nacht mit ihm schlafen», zischte sie mir ins Ohr.
    Ich sah sie an und rollte dabei mit den Augen. «Natürlich werde ich nicht mit ihm schlafen», flüsterte ich. «Glaubst du, ich hätte ihm verziehen, dass ich seinetwegen meinen Abschluss versaut habe? Oder dass ich seinetwegen mit Stewart Schluss gemacht habe? Und davon abgesehen bin ich überhaupt nicht mehr an ihm interessiert.»
    Doch dann nahm Aidan mich in den Arm, schmiegte seinen Kopf an meinen Hals und murmelte: «Hallo, Schöne.» Ich war zu Hause. Wir hielten uns ein bisschen zu lange fest, der Lärm und die Menschen um uns herum verschwanden. Alex brach den Bann.
    «Hallo, du Wichser», sagte sie. «Du hast mich vorhin beinahe umgebracht.»
    «Ach Quatsch, ich weiß doch, was ich tue, ich wollte dich nur ein bisschen erschrecken.» Er sah sie von oben bis unten an. «Geht ihr auf ein Kostümfest?» Sie gab ihm eine Ohrfeige, die nicht wirklich spielerisch war, dann küsste sie ihn auf die Wange.
    «Wasch dir den Mund mit Seife aus», sagte sie. «Das ist ein Gucci-Kleid. Und wir wollen später auf eine Party im Fabric. Wir stehen auf der Gästeliste, du nicht.»
    «Aber du kannst uns bei einem Drink und beim Feuerwerk Gesellschaft leisten», sagte Julian und schob sich zwischen die beiden. «Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass ein international erfahrener Playboy wie du in der Nacht der Nächte noch nichts vorhat?»
    Aidan zuckte mit den Schultern. «Es ist nicht mal wirklich Jahrtausendwechsel», sagte er. Dafür hätte ich ihn am liebsten geküsst.

    Aidan stellte sein Motorrad vor unserer Wohnung ab, dann zogen wir alle vier zusammen los: Alex war ein kleines bisschen weniger aufgedreht, Julian freute sich, seinen Cousin wiederzusehen, und ich durchlitt mein typisches Aidan-Gefühlschaos.
    Alex, die in ihren High Heels ein bisschen wacklig lief, hakte sich bei mir ein. Gemeinsam gingen wir hinter den Jungs hinterher.
    «Na», sagte sie mit einem wissenden Lächeln, «du und ich und die Symonds-Jungs feiern zusammen Silvester. Wer hätte das gedacht?»
    Ich lächelte zurück. «Julian freut sich riesig», sagte ich. Julian und Aidan unterhielten sich angeregt ein paar Schritte vor uns über Aidans letzte Reise nach Afrika.
    «Es ist schon komisch, oder?», fragte Alex und grinste die beiden an. «Also wie sehr Julian an ihm hängt. Dabei könnten sie eigentlich nicht verschiedener sein.»
    «Meinst du?»
    «Komm schon. Okay, sie sehen sich sehr

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