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Du und ich und all die Jahre (German Edition)

Du und ich und all die Jahre (German Edition)

Titel: Du und ich und all die Jahre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Silver
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unserer Beziehung fand ich diese Griesgram-Nummer lustig. Jetzt nicht mehr. Außerdem weiß ich, warum Dom schlecht drauf ist. Das hat nichts damit zu tun, dass er im Flieger nicht geschlafen hat. Es macht ihm Angst, dass ich so aufgeregt und glücklich darüber bin, hier zu sein. Dass New York diesen euphorisierenden Effekt auf mich hat, London aber nicht. Für Dom ist New York eine Konkurrentin, die er unbedingt aus dem Feld schlagen will.

    Wir checken ein. Zu Doms Erleichterung liegt unser Zimmer nicht im Erdgeschoss, sondern in der vierzehnten Etage. Von unserem Fenster aus können wir das Empire State Building sehen, das wie eine startbereite Rakete nur ein paar Blocks entfernt von uns steht.
    «Ziemlich klein, oder?»
    «Das Empire State Building?»
    «Das Zimmer.»
    «Ich finde es schön.» Abgesehen vom Doppelbett steht hier noch ein Ledersofa, und die Wände sind mit farbenfrohen abstrakten Gemälden geschmückt. «Wollen wir ein Glas Champagner trinken?», frage ich. Ich will ihn unbedingt in Stimmung bringen. Falls seine Laune sich nämlich nicht zügig bessert und er anfängt, unseren Trip zu genießen, muss ich ihm leider eine runterhauen.
    «Das wird verdammt teuer, wenn wir den aus der Minibar nehmen», bemerkt er.
    «Dom, jetzt krieg dich mal wieder ein.»
    «Okay. Tut mir leid. Ich bin nur etwas erschöpft.»
    «Das weiß ich. Wir trinken Champagner, sehen fern … und wer weiß, vielleicht geht dann ja noch was», flüstere ich und lächele verführerisch.
    Wir trinken den Champagner, aber der Fernseher bleibt aus.

    Später – unter der Dusche – plane ich unseren Abend.
    «Karl meint, wir sollten im Breslin ein Steak essen», sage ich zu Dom, während er mir den Rücken einseift.
    «Wo ist das Breslin?»
    «Hier unten im Haus.»
    «Das klingt perfekt.»
    «Und danach könnten wir auf einen Champagner ins Flute gehen. Das ist nicht weit weg. Oder in den Russian Vodka Room … Der wird dir gefallen – mehr Wodka-Sorten, als du dir vorstellen kannst.»
    «Oder wir könnten auch einfach zurück nach oben gehen und im Bett weitermachen», raunt Dom und lässt seine Hände wandern.
    «Dom, wir sind nur vier Nächte hier …», sage ich und löse mich von ihm. «Ich will nicht die ganze Zeit in unserem Hotelzimmer verbringen.»

    Dom wirft sich in Jeans, Jackett und abgewetzte Turnschuhe. Ich entscheide mich für das dunkelrote Wickelkleid, meine höchsten High Heels und die Marc-Jakobs-Jacke, die ich letzten Winter im Schlussverkauf erstanden habe. Das richtige Outfit für einen aufregenden Abend in der Stadt.

    Das Breslin ist überfüllt, und vor uns wollen noch vier weitere Gäste einen Tisch. Wartezeit etwa vierzig Minuten.
    «Wir können auch per Zimmerservice bestellen», schlägt Dom hoffnungsvoll vor, aber ich stapfe schon den schmalen Gang entlang zur Bar. Ein charmanter Mann mit Goatee lässt mich vor.
    «Nur los», ermuntert er mich. «Keine falsche Zurückhaltung!»
    Das ist genau, was ich will! Gespräche mit Zufallsbekanntschaften in einer Bar. Kiffen mit Künstlern und ihren Supermodel-Freundinnen, die allesamt unaussprechliche Namen haben. Das ist New York! Hier sitzt man nicht samt Ehemann im Hotel. Ich lächle den Mann mit dem Goatee an, aber er schaut nicht zu mir. Er hat schon wieder jemand anderen im Blick.
    Einen Moment später verlasse ich mit zwei Dirty Martinis die Bar und geselle mich zu Dom, der am Fenster herumlungert.
    «Morgen soll es schneien», sage ich und reiche ihm seinen Drink. «Ich hoffe, es schneit so richtig. Ich habe New York noch nie verschneit gesehen.»
    «Ich muss morgen noch arbeiten», erwidert Dom.
    Ich gebe mir große Mühe, seinetwegen nicht genervt zu sein, aber das wird zunehmend schwieriger. Insbesondere weil ich das Gefühl habe, dass er mich verärgern will. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, warum. Vielleicht, damit ich New York nicht zu sehr genieße. Ich setze mich auf einen Hocker und schaue mich um. Schon wieder muss ich lächeln. Ich kann nicht anders, diese Stadt hat etwas, das mein Herz schneller schlagen lässt. Dom wird mir nicht die Laune verderben.
    Seine Stimmung bessert sich schließlich dank Austern und dem Rib-Eye-Steak, das wir uns teilen und dessen Preis einem die Tränen in die Augen treibt. Es ist unfassbar gut, blutig, saftig und zart am Knochen. Wir schaffen es nicht ganz und lassen uns den Rest einpacken.
    «Das wird ein hervorragender Mitternachts-Snack», sagt Dom und unterdrückt ein Gähnen. Es ist noch nicht

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