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Du weckst mein Verlangen

Du weckst mein Verlangen

Titel: Du weckst mein Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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bereit ist, bei mir zu bleiben. Natürlich hat Cordelia erst einmal rundweg abgelehnt. Sie würde Northumberland und ihre Freunde vermissen. Aber es ist ja wohl mehr als deutlich, dass Sie ihre engste Vertraute und beste Freundin sind, nicht wahr, Emma?“ Wieder überlief Emma eine Gänsehaut. Es klang wie eine Liebkosung, wie er ihren Namen aussprach. „Wenn ich nonna zusichern könnte, dass Sie mitkommen, würde sie meinem Vorschlag sicher etwas aufgeschlossener gegenüberstehen.“
    „Sie hatten überhaupt kein Recht, ihr so ein Angebot zu machen, ohne mich vorher zu fragen!“, protestierte Emma. Das ist Erpressung, dachte sie wütend. „Dass ich hier vielleicht ein eigenes Leben, einen Job, ein Kind habe, spielt für Sie wohl keine Rolle? Ich kann nicht einfach für drei Monate meine Pflichten vernachlässigen. Und schon gar nicht Holly für so einen langen Zeitraum bei meinen Eltern abgeben! Wir waren nie länger als eine Woche voneinander getrennt, und da auch nur, weil meine Schwiegereltern sie in ihr Ferienhaus nach Frankreich mitgenommen haben.“
    „Habe ich etwa verlangt, Sie müssten Holly zurücklassen? Natürlich können Sie das Kind mitnehmen. Sie sagen, Sie wollen Ihr Leben hier nicht aufgeben: Aber erstens müssen Sie sowieso aus Primrose Cottage ausziehen, und zweitens haben Sie ja – Ihren eigenen Worten zufolge – auch keine Beziehung. Was hält Sie also davon ab, eine dreimonatige Auszeit zu nehmen und einer alten Dame zu helfen, an der Ihnen angeblich so viel liegt?“
    „Es gäbe tausend Gründe!“ Seine Gelassenheit ärgerte sie maßlos. „Zum Beispiel muss ich mir eine neue Wohnung suchen.“
    „Das ist doch überhaupt kein Problem. Ich werde einen meiner Angestellten mit der Suche nach einem geeigneten Apartment beauftragen. Sie müssen dann nur noch entscheiden, welches Sie nehmen wollen, und ich veranlasse den Umzug.“
    Er hat gut reden, dachte Emma erbost. Als ob das alles so einfach wäre! Er musste sich anscheinend nie Gedanken machen, ob er sich etwas überhaupt leisten konnte! Oder sich mit Vermietern herumschlagen, die zwar eine Riesenkaution forderten, dann aber nicht einmal die einfachsten Reparaturen ausführten. Mit Primrose Cottage hatte sie Glück gehabt. Es gab jedoch keine Garantie, dass es beim nächsten Vermieter wieder ebenso gut laufen würde.
    Andererseits – wie Rocco so richtig bemerkt hat – wird sich mein Leben wirklich ändern, ob es mir gefällt oder nicht, überlegte sie. Das hieß aber noch lange nicht, dass sie mit ihrer Tochter gleich in ein anderes Land ziehen musste. „Das Wichtigste ist, dass Holly behütet und geborgen ist.“
    „Aber selbstverständlich. Ich bin sicher, sie wird mein Heim in Portofino lieben. Die Villa Lucia hat zehn Gästezimmer. Es gibt also genügend Platz für ein Kind zum Spielen. Ganz abgesehen von dem Park. Bei uns herrschen im Moment schon frühlingshafte Temperaturen, und in einem Monat wird es warm genug sein, um an den Strand zu gehen. Sie haben mir doch erzählt, wie sehr Sie sich wünschten, mit Holly in eine wärmere Gegend reisen zu können, damit sie sich von ihrer Grippe erholt.“
    Richtig, dachte Emma und verwünschte die Bemerkung, die sie gemacht hatte, als Holly bei dem Besuch im Royal Oak nur lustlos an ihrem Sandwich herumknabberte. „Es wird sich aber nicht um einen Urlaub handeln!“, widersprach sie. „Wer soll sich denn um Holly kümmern, während ich arbeite?“
    „Sie müssen ja keine Schwerarbeit leisten! Cordelia ist schließlich nicht bettlägerig. Sie würden mehr als Freundin mitkommen, zur Gesellschaft. Und Sie wissen ganz genau, wie sehr meine Großmutter an Holly hängt. Ich verstehe Ihr Problem wirklich nicht.“ Allmählich schlich sich leise Ungeduld in seine Stimme. „Ich finde, es ist die absolut perfekte Lösung: Meine Großmutter ist glücklich und Sie auch, weil Sie Holly zu drei Monaten Genesungsurlaub verhelfen.“
    Wenn er es so formuliert, kann ich dem ja wohl nicht viel entgegensetzen, dachte Emma. Aber es gab da noch ein winzig kleines Problem – und das war seine Person. Es war vollkommen undenkbar für Emma, drei Monate in seiner Nähe zu leben. Hier in Northumberland, wo sie sich nur ab und zu sahen, konnte sie ihre Gefühle für ihn ja leicht verbergen. Aber wenn sie sich im selben Haus befänden …?
    Sie wünschte, er würde sie nicht derart durcheinanderbringen. Sie erhielt gerade die Chance ihres Lebens. Aber es war einfach zu gefährlich: Er weckte

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