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Du weckst mein Verlangen

Du weckst mein Verlangen

Titel: Du weckst mein Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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später rief bereits Emmas Vermieter an, um sie zu informieren, dass die zwei das Cottage kaufen und möglichst bald einziehen wollten. Nachdem Emma schon letzte Nacht wegen Rocco kein Auge zugetan hatte, erwartete sie nun also die nächste dieser Art.
    Am Montagmorgen wachte Holly mit hohem Fieber auf. Emma packte sie sofort ins Auto und fuhr mit ihr zum Kinderarzt, der eine schwere Bronchitis diagnostizierte.
    „Ich wünschte, ich könnte Ihnen ein Rezept für eine Dosis Sonne ausstellen anstatt für Antibiotika“, seufzte er.
    Das hieß, Emma musste alle ihre Termine absagen. Glücklicherweise fand sie eine Kollegin, die diese übernahm. Nur den bei Cordelia nicht.
    „Den mache ich dann selber“, meinte Emma, „dorthin kann ich Holly mitnehmen.“ Letztendlich kann ich Rocco ja nicht ewig aus dem Weg gehen, dachte Emma, während sie durch Pfützen und Schlaglöcher zu Cordelia fuhr.
    Sie parkte direkt vor der Haustür und klingelte, aber es machte niemand auf. Da Rocco wahrscheinlich irgendwo im Haus unterwegs war, nahm Emma den Schlüssel aus der Tasche, den Cordelia ihr gegeben hatte. Sofort als sie das Haus betrat, merkte sie, dass etwas nicht stimmte. In der Eingangshalle war es fast so kalt wie draußen. Wieso ist denn die Heizung nicht an?
    Sie fand Cordelia im Wohnzimmer vor dem halb erloschenen Kamin zusammengesunken in einem Sessel. Die alte Frau war leichenblass und hatte die Augen geschlossen. Emma stockte der Atem, aber da schaute Cordelia auf.
    „Warum geht denn die Heizung nicht?“, fragte Emma, brach jedoch ab, als ihr Blick auf Cordelias Hände fiel. Die eine Hand war nach wie vor bandagiert, aber die andere war blau angelaufen und geschwollen. „Oh mein Gott, was ist denn passiert?“
    „Ich hatte die Hintertür aufgemacht, um Thomas zu rufen, und der Wind hat sie zugeschlagen. Rocco meint aber, die Hand sei nicht gebrochen, weil ich die Finger bewegen kann.“ Als sie es Emma demonstrieren wollte, stöhnte Cordelia auf.
    „Du musst doch unglaubliche Schmerzen haben!“, rief Emma aus. Ihr wurde fast schlecht, als sie die Hand der alten Dame untersuchte. „Warum ist es denn so kalt hier?“
    „Die Heizung funktioniert nicht. Rocco hat irgendwas von einem Boiler gesagt, glaube ich.“ Erschöpft schloss Cordelia erneut die Augen.
    Wahrscheinlich hat sie einen Schock, dachte Emma. „Und wo ist Rocco jetzt?“
    „Ach, er musste nach Paris, um eine seiner Freundinnen zu treffen. Heute … oder war es schon gestern?“ Cordelia schüttelte hilflos den Kopf. „Ich glaube, ich bin ein bisschen durcheinander.“ Sie lächelte schwach. „Rocco ist so ein Casanova. Ganz der Vater.“
    „Willst du damit sagen, er hat dich hier allein gelassen – verletzt und in einem eiskalten Haus –, weil er zu einem Rendezvous nach Paris gefahren ist?“ Wie konnte er nur so verantwortungslos sein? Emma wusste nicht, ob sie weinen oder einen Wutanfall bekommen sollte. Gleichzeitig durchfuhr sie brennende Eifersucht, als ihr einfiel, dass seine wunderschöne Geliebte, das Topmodel Juliette Pascal, in Paris lebte. Wahrscheinlich hat er mich Samstag in einem Anfall geistiger Verwirrung geküsst und das Ganze bereits erfolgreich verdrängt, dachte sie sarkastisch.
    Aber jetzt musste sie sich um Cordelia kümmern und sie zumindest vorübergehend in einem Heim unterbringen. Egal wie stur die alte Dame war, sie musste einfach einsehen, dass sie im Moment nicht allein hierbleiben konnte.
    Emma fuhr herum, als hinter ihr ein schlimmes Husten erklang. Holly! Vor lauter Aufregung hatte sie ihre Tochter fast vergessen. „Schatz, komm zum Kamin! Da ist es ein bisschen wärmer. Und lass bitte deinen Mantel an. Ich gehe schnell in die Küche und mache Cordelia eine Tasse Tee.“
    Das kleine Mädchen nickte und tätschelte Cordelias Arm. „Ich pass auf dich auf, nonna . Soll ich dir das Märchen von den sieben Geißlein erzählen?“
    Ein schwaches Lächeln umspielte Cordelias Mund. „Das wäre ganz lieb von dir.“
    Die beiden mögen sich wirklich sehr, dachte Emma, während sie in die Küche eilte. Sie würden gemeinsame Ferien in Italien ganz bestimmt genießen. Wieder überfiel sie das schlechte Gewissen, dass sie Roccos Angebot abgelehnt hatte. Im Grunde geht es mir ja um mich, gestand sie sich ein. Ich könnte es nicht ertragen, mit ansehen zu müssen, wie sich seine Geliebten die Klinke in die Hand geben.
    Ein eisiger Windstoß riss sie aus ihren Gedanken. Sie unterdrückte einen Schrei, als Rocco

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