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Du weckst mein Verlangen

Du weckst mein Verlangen

Titel: Du weckst mein Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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befürchtete Emma.
    „Ich finde, deine Mummy sollte das rosa Kleid hier anprobieren. Prinzessinnen tragen immer rosa Kleider. Stimmt’s Holly?“, meinte Rocco.
    Das Kind nickte mit strahlenden Augen. „Dann bist du auch eine Prinzessin, Mummy. Wie Cinderella!“ Holly hüpfte aufgeregt auf und ab.
    „Schämen Sie sich nicht, ein Kind zu benutzen, um Ihr Ziel zu erreichen?“, zischte Emma ihm zu. Ihr Blick sprühte Funken.
    „Sie wissen doch, ich habe kein Gewissen, cara .“ Rocco lächelte sie unschuldig an und stieß die Ladentür auf. Er wandte sich an die Verkäuferin, die wie ein Model aussah, und sagte etwas auf Italienisch. Emma verstand kein Wort, kam sich jedoch in diesem Laden vollkommen deplatziert vor. Innerhalb von Minuten breitete die Verkäuferin eine Auswahl der schicksten Roben vor ihr aus.
    „Ich gehe mit Holly ein Eis essen“, verkündete Rocco. „Hier ist meine Kreditkarte. Suchen Sie sich aus, was Sie wollen.“
    „Sie machen wohl Witze! Ich lasse mir doch von Ihnen keine Kleider kaufen!“
    „Betrachten Sie es als ‚Berufskleidung‘ – die stellt der Arbeitgeber doch üblicherweise, oder? Ich möchte Sie auf Cordelias Party dabeihaben. Also wagen Sie nicht, den Laden zu verlassen, ohne etwas gekauft zu haben.“
    „Der Signorina gefällt es nicht?“, erkundigte sich die Verkäuferin, als Emma ihr das Designerkleid zurückgab, das sie im Schaufenster bewundert hatte.
    „Es ist absolut fantastisch“, versicherte sie. „Aber ich kann es mir einfach nicht leisten.“ Die Robe aus rosa Chiffon und den mit funkelnden Steinen besetzten Trägern war eine Meisterleistung der Haute Couture. Einerseits todschick, andererseits von dezenter Eleganz. Typisch britisches Understatement. Emma hatte sich in das Kleid verliebt, sobald sie es übergestreift hatte. Aber der Preis war einfach ungeheuerlich. Auf gar keinen Fall würde sie zulassen, dass Rocco es ihr kaufte. Sie verließ die Boutique und machte sich auf die Suche nach einem Laden, der mehr ihrer Preisklasse entsprach. Sie entschied sich für ein dunkelblaues schlichtes Kleid. Das kann ich jahrelang tragen, dachte Emma, während sie an der Kasse mit ihrer eigenen Kreditkarte zahlte.
    Zu Emmas Erleichterung verbrachte Rocco den Rest der Woche tagsüber in seinem Büro. Der Firmensitz von Eleganza befand sich in Genua, ungefähr zwanzig Kilometer von Portofino entfernt. Rocco verließ die Villa Lucia am frühen Morgen und kehrte abends zum Dinner zurück. Er bestand auf Emmas Anwesenheit und wischte ihren Einwand, seine Großmutter wolle vielleicht mit ihm alleine sein, beiseite.
    „Man könnte ja auf die Idee kommen, meine Gegenwart sei Ihnen unangenehm“, meinte er in scherzhaftem Ton. „Wovor haben Sie denn solche Angst? Wie sollen wir denn Freunde werden, wenn Sie mir aus dem Weg gehen?“
    „Ich habe keine Angst vor Ihnen“, erwiderte Emma scharf. Das belustigte Glitzern in seinen Augen ließ ihr das Blut in die Wangen steigen. Sie sah ihn unsicher an. „Wollen Sie das wirklich – dass wir Freunde werden?“
    „Ich würde lügen, wenn ich behauptete, das wäre alles, was ich wollte. Aber es wäre doch immerhin ein Anfang.“
    Ehrlich gesagt wusste Rocco selbst nicht, was er eigentlich wollte. Die einfache Antwort war: Er verzehrte sich nach ihr. Sein Begehren beeinträchtigte sogar seine Konzentration, weil er sich in den glühendsten Farben ausmalte, wie er Emma verführen würde.
    Bei jeder anderen Frau würde er sich nicht die Mühe machen, sie zu umwerben. Aber Emma glich keiner anderen. Außerdem war sie Witwe und trauerte offensichtlich nach wie vor um ihren Mann. Was allerdings den Schmerz in ihren Augen, wann immer das Gespräch auf Jack Marchant kommt, nicht ganz erklärt, fand Rocco.
    Jetzt – nach einer Woche – fühlte sich Rocco, als würde er unter Strom stehen. Sexuelle Frustration trug nicht gerade zu seiner guten Laune bei. Im Prinzip stand es ihm ja offen, eine seiner Geliebten anzurufen. Es gab da so einige, die gern einen Abend in einem teuren Restaurant – und anschließend eine leidenschaftliche Nacht mit ihm verbringen würden. Warum zögerte er dann, zum Hörer zu greifen? Warum hatte er diese unverbindlichen sexuellen Abenteuer plötzlich so satt? Empfand sogar einen gewissen Überdruss allein bei dem Gedanken daran?
    Schuld war ein ganz bestimmtes Augenpaar, in das er jeden Abend beim Dinner blickte. Manchmal stahl sich ein Ausdruck in diese Augen, dessen Emma sich offensichtlich nicht

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