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Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Titel: Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Young
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vor allem, wenn er mich an einem Tag zu mögen und am nächsten zu verabscheuen scheint.
    Verdammt, wenn ich doch nur meine Erinnerungen hätte! Ich würde alles viel besser verstehen. Ich würde wissen, was mit meinem Bruder geschehen ist, mit James, mit mir. Ich wüsste, wer meine Freunde waren. Ich wüsste, was mit meinen Eltern passiert ist. Es gibt so vieles, was außerhalb meiner Reichweite liegt. Wenn ich doch nur …
    Ich zucke zusammen, als es klingelt. Ich stehe langsam auf, versuche zu entscheiden, was ich als Nächstes tun soll.
    In diesem Augenblick geht James an mir vorbei, ein kleines Lächeln auf den Lippen. »Wir sehen uns, Sloane«, sagt er so leise, dass es niemand sonst hören kann.
    Die Art und Weise, wie mein Körper auf ihn reagiert, verrät mir, dass Realm recht hatte. Ich hab James geliebt. Aber vielleicht ist es so doch besser für uns.
    Nach Schulschluss wandere ich noch ein wenig durch die Flure, mustere gründlich jeden, an dem ich vorbeikomme, und versuche zu entscheiden, ob ich denjenigen vielleicht früher gekannt habe. Ich bekomme immer noch Kopfschmerzen, aber es ist bei Weitem nicht mehr so schlimm wie am vergangenen Abend. Ich frage mich, ob mein Verstand seine »Reparatur« inzwischen beendet hat.
    »Hast ja ganz schön lange gebraucht.«
    Ich bleibe ein Stück von meinem Spind entfernt stehen. James steht dort, in dem nun leeren Flur, und wirkt gelangweilt.
    »Was willst du?«, frage ich.
    »Mich mit dir wegschleichen. Lass uns gehen.« Er zeigt auf die hintere Tür.
    »Hm, nein. Gestern Abend hast du meine Gefühle ziemlich schnell als Unsinn abgetan. Hast du nicht irgendwas davon gesagt, dass ich nicht so tun sollte, als sei alles hübsch und nett gewesen …«
    Er lächelt. »Ich sage dumme Sachen. Die ganze Zeit über. Aber vielleicht hat mich der Gedanke, nie wieder mit dir zu reden, verrückt gemacht. Vielleicht konnte ich nicht mal schlafen. Und vielleicht möchte ich was wieder gutmachen.«
    »Und mich dadurch vermutlich nur noch mehr in Schwierigkeiten bringen?«
    »So hatte ich mir das vorgestellt.«
    Ich kann nicht anders, ich muss lachen. Das listige Funkeln in James’ Augen lässt mich denken, dass es ihm vielleicht nur darum geht, sich dem »Programm« zu widersetzen. Habe ich ihn deswegen früher so gemocht? Weil er so aufsässig ist?
    »Wenn irgendjemand uns zusammen sieht, wird er meine Mutter anrufen. Und sie ruft dann ›Das Programm‹ an«, sage ich.
    »Dann sollten wir so schnell wie möglich verschwinden, um außer Sichtweite zu kommen. Bist du bereit?«
    I ch überlege, ob ich noch mehr Regeln absichtlich breche n will. Realm will, dass ich überlebe, dass ich in Sicherheit bleibe. Dies jedoch könnte beides gefährden.
    »Du wirst so viel Spaß mit mir haben«, flüstert James.
    »Glaubst du?«
    »Ich werde mich verdammt anstrengen!«
    Ich seufze, schaue mich dann noch einmal vorsichtig auf dem Gang um, und dann, bevor irgendjemand es bemerken kann, packe ich meine Sachen und folge James nach draußen.

12. Kapitel
    »Also hast du doch wieder das Auto von deinem Vater bekommen«, sage ich, als wir losfahren. »Ich hab’s stibitzt. Er will nicht mehr, wenn ich es nehme. Irgendwas sagt mir, dass er es nie gemocht hat, aber er hat versucht, nett zu sein, nachdem ich aus dem ›Programm‹ zurückgekommen bin.«
    Ich knete nervös meine Finger, unsicher, ob ich unsere frühere Beziehung erwähnen soll. Als mein Blick dann auf seine Hände fällt, die auf dem Lenkradkranz liegen, bemerke ich, dass er den Faden von meinem Shirt immer noch um seinen kleinen Finger gewickelt hat.
    »Wohin fahren wir?«, will ich wissen.
    »Da gibt es eine Stelle, die ich neulich entdeckt habe. Dort ist es … wunderschön. Ich wollte diesen Ort jemandem zeigen, aber … nun ja, ich hab keine Freunde.«
    »Vielleicht liegt das an deiner überwältigenden Persönlichkeit?«
    Er lacht. »Jetzt komm, Sloane. So übel bin ich doch gar nicht, oder?«
    »Du bist grässlich.«
    Er scheint über etwas nachzudenken, und sein Lächeln verblasst. »Ich mag nicht verletzt werden«, sagt er, während wir an Feldern und Weideflächen vorbeifahren. »Daran kann ich mich erinnern, das war schon so, als ich noch ein Kind war. Ich denke, es hat was damit zu tun, dass meine Mutter fortgegangen ist, auch wenn ich nicht weiß, warum und wie. Ich halte lieber alles auf Distanz. Weil mich dann nichts zerstören kann.«
    »Aber du musst Brady an dich herangelassen haben«, sage ich ruhig. Genauso, wie

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