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Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Titel: Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Young
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der mich immer beobachtet.
    Und er ist auch jetzt hier, in unserer Klasse, steht mit einem anderen Betreuer an der Tür und schaut in den Raum. Neben mir sitzt James und starrt auf sein Pult. Er hat den Block noch nicht herausgenommen. Er sitzt ganz reglos da.
    »James«, flüstere ich und hoffe, dass ich damit keine Aufmerksamkeit auf uns ziehe. »Bitte!« Aber er reagiert nich t.
    Dann höre ich Schritte, und noch bevor ich aufblicke, weiß ich es. Weiß es, weil das Aufkeuchen der anderen es mir verrät. Tränen drängen in meine Augen, doch ich halte sie zurück und betrachte meinen Freund. Ich weiß, was gleich passieren wird.
    »Ich liebe dich«, wispere ich James zu. »Du wirst zu mir zurückkommen.« Meine Worte sind kaum mehr als ein Hauch.
    Dann geraten die weißen Kittel in mein Sichtfeld. Sie stellen sich neben ihn. Ziehen ihn von seinem Stuhl hoch.
    Mir ist so schlecht, dass ich mich fast übergebe, doch ich klammere mich an der Tischplatte fest, kämpfe immer noch gegen meine Tränen. Die anderen Schüler halten die Köpfe gesenkt, wollen ihre Gefühle nicht preisgeben. Mein James. Mein James.
    Die Betreuer zerren ihn zur Tür, doch dann blickt James plötzlich zu mir zurück, die blauen Augen weit aufgerissen. Er beginnt zu kämpfen, will sich aus ihrem Griff befreien.
    »Sloane!«, ruft er und lässt sich auf die Knie fallen. »Warten Sie!«, sagt er dann mit fester Stimme, doch sie hören nicht auf ihn, zerren ihn wieder hoch. Einer der Betreuer wirft mir einen Blick zu, als deutliche Warnung, nicht zu antworten.
    Ich versuche zu lächeln, irgendetwas zu tun, dass James sagt, dass er es überleben wird. Und dass ich da sein werde, wenn er zurückkehrt. Ich hauche einen Kuss auf jeden meiner Finger und tue so, als würde ich ihm all diese Küsse zuwerfen.
    Er bleibt stehen, gibt jeden Widerstand auf, und sie packe n ihn fester. Dann schließt James die Augen und lässt sich von ihnen durch die Tür bugsieren.
    Als er fort ist, schauen ein paar Leute zu mir hin. Die Lehrerin starrt mich an. Alle warten sie darauf, wie ich reagiere, ob ich die Nächste sein werde. Ob die Betreuer gleich in die Klasse zurückkehren müssen.
    Aber ich tue nichts. Ich sterbe, alles in mir zerreißt, blutet. Ich bin schon so weit fortgegangen, dass ich nicht sicher bin, ob ich je wieder zurückkehren kann. Doch ich schlage meinen Block auf, lege den Stift darauf, als sei ich bereit zu schreiben.
    Ich strenge mich an, gleichmäßig zu atmen. Warte. Und dann beginnt die Lehrerin wieder zu reden, erklärt uns we iter mathematische Grundsätze. Ich höre die Stühle knarren, als meine Klassenkameraden ihre Aufmerksamkeit erneut auf den Unterricht richten.
    Eine Träne rollt mir über die Wange, eine, die ich nicht zurückhalten konnte. Ich wische sie nicht weg, und sie fällt mit einem leisen »Plopp« auf den Block. Ich schließe die Augen.
    James war immer grauenvoll schlecht in Mathe. Brady hat versucht, ihm zu helfen, aber es war hoffnungslos. Mein Freund hat es einfach nicht kapiert.
    Ich kann mich noch daran erinnern, wie sie einmal gemeinsam Hausaufgaben gemacht haben. Brady rief mich in die Küche. Er und James saßen am Tisch, die aufgeschlagenen Bücher lagen vor ihnen.
    Ein Monat war vergangen seit jenem Campingausflug, bei dem mich James dabei ertappt hat, wie ich ihn angestarrt habe. Seitdem war ich ihm ausgewichen.
    Ich versuchte mir einzureden, dass sich nichts verändert hatte, obwohl ich ein paar Mal bemerkt hatte, wie er mich auf ganz seltsame Weise ansah, als versuche er sich darüber klarzuwerden, ob er mich darauf ansprechen solle oder nicht. Wenn er sich mit mir unterhielt, senkte ich beharrlich den Blick. Ich kam mir auch so schon dumm genug vor.
    »Sloane«, sagte Brady, »schau dir doch mal diese Aufgabe an.«
    Ich warf James einen unbehaglichen Blick zu, als ich die Küche betrat. Er nippte an seinem Sprudel, beachtete mich nicht.
    »Worum geht’s?«, fragte ich meinen Bruder, während sich mein Magen nervös zusammenzog.
    Brady zeigte auf eine Formel in seinem Buch und die dazu gehörende Übungsaufgabe. »Kannst du die lösen?«, wollte er wissen. Mit einem breiten Grinsen sah er dann zu James hinüber – der weiterhin so tat, als würde er mich nicht beachten.
    Ich schluckte, und meine Augen wurden schmal, während ich die Aufgabe im Kopf ausrechnete. »X ist gleich acht«, sagte ich dann.
    Brady lachte, und James schüttelte den Kopf, ein Grinsen auf den Lippen. Dann griff er in seine Hosentasche

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