Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)
es unser Geheimnis bleiben muss, wenn du sie nimmst.«
Ich blicke auf die kleine Pille, die er nun hochhält, nicht sicher, ob das alles stimmt oder ob er nur lügt, damit er sich an mir vergehen kann.
»Und was möchten Sie als Gegenleistung?«, frage ich, obwohl ich mich vor der Antwort fürchte.
Er lächelt, Fältchen kräuseln sich um seine Augen. »Ich bin doch kein Monster, Sloane. Vielleicht will ich ja nur einen kleinen Kuss.« Er macht eine Pause. »Diesmal.«
»Erkaufter Sex?« Mein Tonfall soll deutlich machen, wie sehr mich das abstößt, aber ich wusste, dass es darauf hinausläuft. Ich wusste es und habe ihn trotzdem gebeten, herzukommen. Und dennoch insgeheim auf eine andere Antwort gehofft.
»Natürlich nicht«, erwidert er. »Wie ich schon sagte: ein Kuss. Ein bisschen Zuneigung. Zuneigung unterstützt deine Therapie, Sloane. Haben sie dir das nicht gesagt? Allerdings denke ich, dass du das inzwischen schon selbst herausgefunden hast.«
Ich weiß, dass er damit Realm meint, aber ich mache mir nicht die Mühe, ihm zu antworten. Soll er doch glauben, dass Realm und ich zusammen sind, doch das wird niemals passieren. Ich werde zu James zurückkehren.
Ich strecke die Hand aus und nehme die Pille aus Rogers Fingern, schaue sie mir genau an. »Wie funktioniert sie?«
»Du musst dich auf eine einzelne Erinnerung konzentrieren, dann schluckst du die Pille und hältst den Gedanken fest. Misch diese Erinnerung nicht mit irgendetwas anderem oder erweitere sie, denn sonst wird sie nicht klar in deinem Kopf erhalten bleiben.«
Mein Blick wandert zwischen der Pille und dem Betreuer hin und her, meine Kehle ist trocken, meine Hände sind klamm. Es ist nur ein Kuss, aber mir erscheint es so, als würde Roger mich auffordern, von einer Brücke zu springen. Ich kann mich nicht dazu überwinden, mich ihm zu nähern, und ich spüre, wie meine Entschlossenheit bröckelt.
»Was ist es dir wert, Sloane?«, fragt er sanft. »Was ist dir deine Vergangenheit wert?«
Bei diesen Worten quellen Tränen aus meinen Augen. Ich denke an James. An Brady und Miller. Den Teil von mir, der »Das Programm« nicht überleben wird. Vielleicht kann diese eine Pille das Ergebnis verändern. Vielleicht kann sie mich retten.
»Nur ein Kuss«, stelle ich klar.
Roger lacht. »Ja, aber ich bestimme, wie lang er dauert. Und er muss gut sein, Sloane. Ich will deine Leidenschaft spüren.«
Ich wische mir die Wangen, so grob und fest, dass die Haut schmerzt. Ich schiebe die Pille in die Tasche meines Morgenmantels und mache unsicher einen Schritt nach vorn.
»Nicht, dass Sie auf falsche Ideen kommen«, flüstere ich. »Ich hasse Sie.«
Er lächelt. »Ich mag Herausforderungen.« Er packt mich grob, kneift mich in den Oberarm, als er mich an sich zieht, und sein anderer Arm kriecht wie eine Schlange um mich. Sein Mund legt sich auf meinen, kräftig und feucht.
Anfangs versuche ich, mich abzuwenden, doch da hält er mich umso fester, und als er sich gegen mich presst, kann ich spüren, wie erregt er ist.
Ich wimmere und versuche zurückzuweichen, als seine Zunge über meine Lippen leckt.
»Lass mich glauben, es wäre echt«, sagt er atemlos. »Oder ich nehme dir die Pille wieder weg.«
Er küsst mich erneut, und diesmal lasse ich seine Zunge in meinen Mund eindringen. Pfefferminz überzieht meine Lippen, und ich kann den Geschmack nicht ertragen. Ich kann dies alles nicht eine Sekunde länger aushalten.
Tränen tropfen von meinen Wangen, als er seine Hand auf meinen Hintern legt, mich eng an sich drückt. Seine andere Hand umfasst meinen Hals und beugt ihn, sodass er mich dort küssen kann.
»Du schmeckst köstlich«, flüstert er an meiner Haut.
Ich versuche, so zu tun, als wäre er James, aber Rogers Berührungen sind zu aggressiv. James hätte mich niemals so angefasst. James würde mir niemals so etwas antun.
Schon bald schluchze ich, und Roger küsst mich erneut, seine Hand schiebt sich unter mein Oberteil. Und endlich raste ich aus und ziehe mein Knie hoch, treffe jedoch nicht seine Weichteile, sondern nur seinen Oberschenkel.
Er schreit auf und springt zurück. Doch während ich vor ihm stehe und leise Schluchzer über meine Lippen dringen, lacht er nur.
»Ach, komm schon, Sloane«, sagt er kalt. »So schlimm war es nun auch nicht. Andere Mädchen haben viel mehr hergegeben.«
»Hau ab!«, stoße ich hervor und weiche zurück, bis an das Fußteil meines Betts. »Hau ab!«, schreie ich.
Er zuckt zusammen, dreht sich um
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