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Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition)

Titel: Du. Wirst. Vergessen.: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Young
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keine Aufmerksamkeit erregen, oder?«
    Ich drehe erneut meine Hände und begreife, dass er mich festgeschnallt hat. Ich weiß, ich bin nicht komplett hilflos. Ich kann in seine Hand beißen, alles zusammenschreien. Und dann? Dann werden sie von vorn mit dem »Programm« beginnen – um sicherzugehen, dass ich mich an gar nichts mehr erinnere, woran ich mich nicht erinnern soll.
    Ich schüttele seine Hand von meinem Mund. »Was willst du?«
    Er lächelt. Sein Blick gleitet über meinen Körper, der von der Decke verhüllt ist.
    »Ich denke, du bist ein bisschen zu temperamentvoll, als dass ich dir noch vertrauen könnte«, erwidert er. »Also wird es auch keinen neuen Tausch mehr geben.«
    Ich runzele die Stirn. »Was willst du dann?«
    »Ich will, dass Michael Realm von hier verschwindet. Aber zuerst will ich beobachten, wie er sich windet.«
    »Was hast du vor?«, frage ich erschrocken.
    Roger zuckt mit den Schultern. »Michael bringt dir eine unangemessene Zuneigung entgegen, also denke ich, dass allein schon diese Inszenierung ihn ausrasten lässt, nicht wahr?«
    Mit einem ekelerregenden Lächeln lehnt sich Roger über mich, küsst mich auf die Schulter, clever genug, außer Reichweite meiner Zähne zu bleiben. Mit der Zunge fährt er über meine Haut. »Zu schade aber auch«, murmelt er, bevor er mich erneut küsst. »Wir hätten eine Menge Spaß haben können.«
    »Ja«, sage ich wütend. »Es würde mir eine Menge Spaß machen, dich noch einmal mein Knie spüren zu lassen.«
    Roger weicht ein Stück zurück, studiert meinen Gesichtsausdruck. »Du glaubst wirklich, dass du alles unter Kon trolle hättest?«, fragt er, sein Pfefferminzatem warm auf me inem Gesicht. »Glaubst du echt, du könntest ›Das Programm‹ austricksen?« Er lacht leise. »Sloane, du hast einmal jemanden geliebt«, flüstert er. »Kannst du dich daran erinnern?«
    Seine Worte treffen mich härter, als es jeder Schlag gekonnt hätte. Alles in mir zieht sich zusammen, mein Herz ist voller Schmerz. Geliebt? Ich … ich habe jemanden geliebt … Es war …
    Roger richtet sich mit einem zufriedenen Grinsen auf. »Ich sollte verschwinden«, sagt er. »Michael dürfte gleich aus seiner Therapie kommen.« Er will gehen, doch dann dreht er sich noch einmal um. »Ach ja, ich hab da noch was vergessen.« Er zieht eine Spritze aus seiner Tasche, jagt sie in meine Haut.
    Wieder hält er mir den Mund zu, als ich aufschreie, und es dauert nur ein paar Minuten, bis alles um mich herum unscharf wird. Dann schlägt er die Decke zurück und löst die Kordel meiner Hose, schiebt mein Oberteil hoch, sodass mein Bauch zu sehen ist. Es soll so aussehen, als ob ich mich gewehrt hätte.
    Mein Kopf fällt zurück. Er beobachtet mich sorgsam, wartet darauf, dass ich ohnmächtig werde. Ich kann die Tränen spüren, die aus meinen Augenwinkeln rinnen und über meine Schläfen laufen.
    »Tut mir leid, dass ich dich fixieren musste, Sloane«, sagt er. »Aber du warst eine Gefahr für dich selbst.« Tröstend tätschelt er meine Schulter, dann geht er hinaus.
    Ich spüre, wie mir jemand sanft gegen die Wange schlägt. »Sloane? Süße, wach auf!« Ich fühle einen weiteren Schlag und öffne meine Augen.
    »Gott sei Dank«, murmelt Realm und beginnt, die Fesseln zu lösen. »Was ist passiert?«, will er wissen.
    »Roger«, stoße ich hervor. Meine Stimme klingt rau. »Er …«
    Realm hält inne und starrt mich an. »Roger hat dir das angetan?« Er atmet heftig, als er die Decke über mich zieht, auf seinen Wangen liegt eine tiefe Röte.
    »Er hat nichts getan«, versichere ich ihm, denn ich weiß, dass er das Schlimmste denkt. »Er will dich provozieren. Weil er will, dass du von hier verschwindest.«
    Realm hat die Kiefer so fest zusammengepresst, dass die Linien seines Gesichts scharf und kantig hervortreten. Er löst auch die andere Schlaufe, dann setzt er sich auf die Bettkante und massiert meine Handgelenke, dort, wo sie ganz rot sind.
    »Sloane, ich werde ein paar Tage nicht hier sein«, sagt er ruhig. »Aber du wirst sicher sein, okay? Ich komme wieder zurück zu dir.«
    »Moment mal!« Meine Augen werden ganz groß. »Was …«
    »Ich möchte, dass du stark bist«, fährt er fort. »Sei stark, bis ich wiederkomme.« Er steht auf, schaut mich an, als ob er mich nicht verlassen wolle. Dann verabschiedet er sich und geht hinaus, schließt die Tür hinter sich.
    Ich bin immer noch groggy, dennoch steige ich aus dem Bett. Die Bodenfliesen sind eiskalt unter meinen

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