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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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auf den sterbenden Skorpion gerichtet, wanderte dann aber langsam zu Sonias Gesicht.
    Der Staub legte sich allmählich, und in dem Raum machte sich wieder Stille breit, doch Kerr sagte noch immer kein Wort. Der zerquetschte Skorpion zuckte noch ein letztes Mal, dann regte er sich nicht mehr.
    Sonia unternahm einen mutigen Versuch, Gelassenheit an den Tag zu legen, jedoch bebten ihre Lippen. »Ich kann doch meine Eskorte nicht verlieren.«
    »Nein, das können Sie nicht«, erwiderte er mit ruhiger Stimme und baute sich vor ihr zu voller Größe auf. »Das wäre nicht gut.«
    »Aber ich hoffe, es wird Sie nicht überraschen, wenn ich nicht außer mir bin vor Freude, wenn ich daran denke, dass sich von diesem Ding noch Artgenossen hier aufhalten könnten.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen.« Er hob die Palmenwedel und legte sie mit einer ausholenden Geste auf den Steinblock und verteilte sie darauf, als handele es sich um ein primitives Altartuch. Dann trat er ein paar Schritte zurück und wartete ab.
    Sie bewunderte sein Werk, dann hob sie den Blick. »Meines«, fragte sie mit glockenheller Stimme, »oder Ihres?«
    Anstelle einer Antwort holte er sein Taschenmesser hervor und klappte es auf, dann beschrieb er mit der Klinge eine schnelle Geste vor seinem Gesicht, die an den Salut eines Duellisten gegenüber einem anderen erinnerte. »Umdrehen«, forderte er sie leise auf.
    Sie blieb stehen. »Was?«
    »Es sei denn, Sie vertrauen mir doch nicht.«
    Er forderte sie heraus, und er erinnerte sie zugleich an ihre eigenen Worte, sodass es darauf nur eine Antwort geben konnte. Langsam drehte sie sich um, bis sie ihm den Rücken zuwandte.
    Seine Hosenbeine rieben aneinander, als er zu ihr kam. Mit sanften Fingern hob er ihre langen Haare an und schob sie über eine Schulter, sodass sie ihr über einer Brust lagen. Er zog ihr sein Hemd aus und warf es auf den Boden vor ihrem Bett. Dann schob er seine Finger der einen Hand dort zwischen Haut und Oberkante ihres Korsetts, wo es auf dem Rücken geschnürt war. Mit einer fließenden, raschen Bewegung zog er mit der anderen Hand die Messerklinge durch die fest gespannten Korsettschnüre.
    Als diese zerteilt wurden, klang das fast wie ferne Pistolenschüsse. Ihr Korsett sprang so plötzlich auf, dass sie mit einem heiseren, erstickten Laut nach Luft rang.
    Das Kleidungsstück aus Walfischknochen und Seide rutschte ihr bis auf die Hüfte. Sie wollte es mit einem Arm gegen ihren Bauch drücken, doch er zog es rasch weg und warf es dorthin, wo bereits sein Hemd lag.
    »Das wollte ich bereits machen, seit wir die Lime Rock verlassen hatten«, erklärte er zufrieden.
    Sie drehte sich zu ihm um und musterte sein Gesicht im Schein des langsam erlöschenden Feuers. Mit gehauchter Stimme fragte sie schließlich: »Und was noch?«
    Er betrachtete zunächst das Messer in seiner Hand, dann sah er mit zusammengekniffenen Augen zu ihrem Kamisol.
    »Nein«, rief sie hastig aus und legte eine Hand auf den
    Stoff zwischen ihren Brüsten. »Ich brauche auch noch etwas, um mich bedecken zu können.«
    »Zu schade«, murmelte er, klappte das Messer zusammen und steckte es in die Tasche.
    Verstand sie seine Geste richtig, oder ging es ihm nur darum, dass sie bequemer liegen konnte? Sie wusste es nicht, also musste sie ihn fragen. »Haben Sie entschieden ...«
    »... dass Sie recht haben. Ein Vorwand für ein Treffen ist eine gute Idee.«
    »Und was soll danach sein?« Ganz bewusst wiederholte sie die Formulierung, die er zuvor verwendet hatte.
    »Danach werde ich nicht mehr von Ihnen erwarten als das, was Sie mir zu geben bereit sind.«
    Diese Erwiderung hatte sie hören wollen. Doch warum klang sie in ihren Ohren so leer? Sie würde sich natürlich nicht weigern, denn eine solche Geste konnte sie sich gar nicht leisten. Voller Wagemut griff sie nach dem Saum ihres Kamisols und zog es in einer schnellen Bewegung aus.
    Für die Dauer eines tiefen, gemächlichen Atemzugs rührte Kerr sich nicht, nur seine Augen nahmen einen dunklen, geheimnisvollen Ausdruck an. Er ließ seinen Blick nach unten wandern, dann streckte er den linken Arm aus und legte seine langgliedrigen Finger auf ihre Rippen. Von dort bewegte er seine Hand langsam nach oben, bis er sie um ihren Busen legen konnte. Es war ein sanfter, aber sicherer Griff, der ein Gefühl von Ehrfurcht auslöste. Er beugte den Kopf und hauchte seinen warmen Atem auf ihre Brustspitze, dann berührte er sie kurz mit seiner Zunge und wich weit genug zurück, um

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