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Duell der Mächtigen

Duell der Mächtigen

Titel: Duell der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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mitgetragen.
    Kirk hatte von irdischen Tieren gesprochen, vom Lachs und vom Aal, die große Entfernungen zurücklegen, um zu einem gewissen Ort für die Paarung zu gelangen. Das konnte er nie verstehen, denn mit sexuellen Spannungen ließ sich das nicht erklären. Dieser Trieb ging auch nicht vom Gehirn aus wie ein Ritual, obwohl es, oberflächlich betrachtet, vielleicht eine gewisse Ähnlichkeit damit hatte.
    Das Pon farr veränderte Körper und Gehirn; es war ein Band des Kah, für das es kein menschliches Wort gab. Es zu leugnen, immer anderswo zu sein, wenn es einen überfiel, bedeutete letztlich den Tod und noch anderes.
    Mit sieben Jahren war Spock mit T’Pring, seiner späteren Gefährtin, in einem Prozeß verbunden worden, der einer Geistverschmelzung glich. Auch wenn Hunderte von Lichtjahren sie für den größten Teil des Lebens trennten, blieb das Kah, und Raum oder Zeit konnte ihm nichts anhaben. Es war ein passives Bindeglied, von keinem bemerkt, bis sich das Pon farr näherte. Spock leistete ein paar Zyklen lang Widerstand, doch schließlich konnte es nicht mehr verleugnet werden. Spock wurde dem Koon-ut-Kal-if-fee entgegengetrieben wie ein fallender Stein der Erde.
    Der Tradition entsprechend, brachte ein Vulkanmann seine beiden engsten Freunde mit, die ihm beim Pon farr beistanden. Die historische Rolle der beiden ähnelte der eines Sekundanten beim Duell, denn in alten Tagen, als die Vulkanier weniger sanft und vernünftig gewesen waren, hatten die Männer um ihre Gefährtinnen gekämpft, sogar bis zum Tod. Das geschah immer dann, wenn die Gefährtin Kah-if-farr erklärte, eine Zurückweisung des von ihren Eltern ausgewählten Mannes. Sie nannte dann den Namen des Mannes ihrer eigenen Wahl, und jener, der die Arena lebend verließ, wurde dann ihr Gatte.
    Die Form blieb erhalten, und bei der Zeremonie wurden sogar die alten Waffen benützt, aber Blut wurde kaum mehr vergossen. Das Paar stand die Zeremonie durch, selbst wenn einer oder beide einen anderen Partner wünschten. War dann die Zeremonie vorüber, das Kah aufgelöst, gingen sie zu einem Ältestenrat, der zögernd und ungern die Partnerschaft für ungültig erklärte. Das war nicht so schlimm wie Kah-if-farr, das technisch legal war und gelegentlich auch noch vorkam, aber es war ein schrecklicher Verstoß gegen die Tradition mit dauernden gesellschaftlichen Konsequenzen.
    Spock hatte keine engen Freunde auf Vulkan, seit er den Planeten verlassen hatte, um die Akademie zu besuchen, also wählte er Kirk und McCoy als seine Begleiter. Die Möglichkeit, daß sie kämpfen mußten, war verschwindend gering, und das war gut so, da sie ja im Nachteil gewesen wären wegen der größeren Schwerkraft und der unbekannten Waffen.
    Kaum hörbar, aber dann immer stärker werdend, übertönte ein musikalisches Klingeln den dröhnenden Klang der Kristallscheiben. Eine kleine Prozession Vulkanier näherte sich der Arena. Eine in einer Sänfte getragene alte Frau namens T’Pau war eine der mächtigsten Figuren der vulkanischen Politik; selbst Kirk erkannte sie. Neben ihr ging Spocks Braut T’Pring, die sowohl nach vulkanischen wie auch irdischen Begriffen sehr schön war. Ihr folgten zwei männliche Vulkanier; der zweite war ein kleiner, muskulöser Mann und trug eine Kriegsaxt. Zwei andere hatten zeremonielle Rahmen, die mit Dutzenden von klingelnden Glöckchen behangen waren. Der Rest der Prozession ging langsam hinter ihnen drein.
    Die Männer mit der Sänfte setzten sie zu Boden, und T’Pau trat voll Anmut herab. Spock verließ die zwei Menschen und ging zu einer großen Jadescheibe. An die schlug er mit einem Steinklöppel, und das tiefe Dröhnen wurde mit einem heftigen Schütteln der zeremoniellen Glöckchenrahmen beantwortet. T’Pring saß unter dem Tempelbogen auf einem behauenen Stein, T’Pau stellte sich mit dem Rücken zu ihr vor den Tempel.
    T’Pau warf beide Arme in die Höhe. Spock verbeugte sich vor ihr; sie legte segnend ihre Hände auf seine Schultern und schaute die beiden Erdlinge an.
    »Spock. Sind unsere Zeremonien für Außenweltler?«
    »Es sind keine Außenweltler, es sind meine Freunde«, antwortete Spock. »Es ist mir erlaubt. Ihre Namen sind Kirk und McCoy. Ich bürge mit meinem Leben für ihr Benehmen.«
    »Na, schön.« Sie wandte sich dem Gefolge zu, das in einer Reihe vor dem Tempel stand und ihm zugewandt war. Und dann sagte sie das Wort, mit dem die Zeremonie begann: »Kah-if-fee!«
    Die Glöckchen klingelten. Spock

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