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Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Titel: Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Kurbel zurück und verlor fast ein Auge an die zuckende Peitsche. Die schlang sich um die Kurbel, so daß der Sleykyn sie erst losmachen mußte und Serroi damit Zeit gewann fortzuhuschen. Ihr Peiniger war noch immer benommen, müde und halb betrunken. Sein Timing war um den Bruchteil einer Sekunde zu knapp. Sie lief zum anderen Ende der Streckbank, schaute sich rasch um und stürzte dann davon zu zwei mächtigen Auspeitschpfählen. Die Peitschenspitze streichelte ihren Fußknöchel. Sie machte sich los, und richtete sich in der Deckung der dicken Pfähle auf.
    Der Sleykyn rannte schnell, stolpernd und mit verschwommenem Blick an der Streckbank entlang. Sie rückte zur Seite, um weiter die Pfähle zwischen sich und ihm zu halten und sah sich hektisch nach einer Art Waffe um, als sie Schneidegeräte in einem Rahmen an der Wand entdeckte. Geduckt und im Zickzack schoß sie durch den freien Raum, keuchte vor Schmerzen, als die Peitsche sie zweimal erwischte, und huschte hinter ein anderes Martergerät. Schälmesser hingen hoch über ihrem Kopf. Sie sprang an der Wand empor. Das Messer lag in ihrer Hand, als die Peitsche sich um ihre Hüfte ringelte, durch das dicke Material ihrer Hosen schnitt, ihre Haut aufriß und neues Blut zum Fließen brachte. Wimmernd vor Schmerz und das Messer weit von sich gestreckt krachte sie zu Boden, wobei ihr Körpergewicht sie von der Peitsche befreite. Ehe der Sleykyn die Peitsche zurückschnellen lassen konnte, stand sie schon wieder und rannte, ohne die Schmerzen zu beachten, tief gebückt in Schlangenlinien durch das rauchige Fackellicht. Die Stiefel des Sleykyn polterten laut hinter ihr, als sie wieder hinter die Streckbank tauchte. Er trieb sie aus ihrer Deckung, jagte sie ein zweites Mal durch den Raum und stand kurz davor, sie zu fassen, denn der Rausch verlor seine Wirkung. Während sie floh, sich drehte und wendete und von einem Punkt zum nächsten rannte, prüfte sie die Ausgewogenheit des Messers. Sie stand am Rand völliger Erschöpfung, blutete aus Dutzenden von Schnittwunden und fand doch keine Möglichkeit, das Messer direkt gegen ihn einzusetzen. Sie mußte es werfen. Wenn sie verfehlte, müßte sie versuchen, mit bloßen Händen gegen ihn zu kämpfen, und daran mochte sie gar nicht denken. Sie rannte ein drittes Mal um die Streckbank herum und schoß auf die Doppelpfähle zu. Der Sleykyn befand sich so in ihrer Nähe, daß sie fast seinen heißen Atem in ihrem Nacken spüren konnte. Mit einem beschwörenden Gebet, das Messer richtig eingeschätzt zu haben, trat sie neben die Pfosten, suchte nach dem unfaßbaren Gefühl des Ganzen, zwang sich zur Ruhe und atmete langsamer. Sie sah, wie die Hand mit der Peitsche ausholte, den triumphierenden Glanz in den rotgeäderten Augen und die dicke Säule seines Halses, die aus dem aufgeknöpften Hemd emporragte. Mit einem gehauchten Flehen zur Jungfrau schleuderte sie das Messer, sah, wie es sich in der Luft in ein silbernes Rad verwandelte und schließlich genau in die Kehle einschlug.
    Der Mann erfüllte den Keller mit einem widersinnigen, blubbernden Geräusch und stürzte aufs Gesicht. Blut lief aus seinem Mund, und die Augen flossen ihm über. Serroi umklammerte mit zitternden Knien den Pfahl. Ihr war übel und sie rang keuchend um Atem.
    Langsam kam der Raum um sie her wieder zum Stehen. Sie zog sich hoch und war mit sich zufrieden, daß sie überlebt hatte. Sie trat mit einem Bein aus, dann mit dem anderen und prüfte ihre Knie. Sie schienen in der Lage, sie zu halten, daß sie sich von dem Pfahl wegschob und zu stehen versuchte. Sie tat einen Schritt nach dem anderen und lachte dann laut aus reiner Freude, noch zu leben.
    Sie ging zu dem Sleykyn hinüber. Er war tot. Das Blut strömte nicht länger aus seinem Hals. Sie fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, wischte sich die neuen Schweißperlen fort und kniete neben ihn. Sie keuchte vor Anstrengung, als sie ihn auf den Rücken drehte und sich an der Koppel seines Messerhalfters zu schaffen machte. Sie mußte eine Waffe haben. Voll heftiger Abscheu zog sie ihm den Gürtel ab und schloß die Koppel wieder. Er war zu groß für sie, doch sie konnte ihn wie einen Patronengurt tragen. Einer plötzlichen, starken Neugier nachgebend, zog sie die Klinge aus der Scheide und drehte sie langsam und vorsichtig um. Ein Sleykyn-Giftmesser. Die Klinge bestand aus Bein statt aus Metall und war bis zweieinhalb Zentimeter von der Spitze an verfärbt. Sie gab sich die größte Mühe, den Fleck

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