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Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Titel: Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Hand im Gras neben sich ab. »Sleykyn. Die sind nun einmal so.« Dinafar schnaufte finster drein und wollte gerade etwas sagen. »Pst, Dina. Später.«
    Während die älteren Frauen um den wimmernden Jungen herumflatterten, kam der Vater stolpernd vor Serroi zum Stehen, keuchte und fuhr sich mehrfach mit einem blauweißen Taschentuch über das runde, rote Gesicht. Serroi ließ rasch ihren Blick über ihn schweifen. Ein Bauer, wahrscheinlich, nicht reich, aber wohlhabend genug, um seine Familie gutgenährt und gesund zu halten und darüber hinaus mehrere Knechte und Mägde einzustellen. Zwei seiner Kinder standen schweigend hinter ihm, ein Junge und ein Mädchen, die sich offensichtlich gut vertrugen, vielleicht sogar Zwillinge, und beide beobachteten Serroi und Dinafar mit kühler, abschätzender Intelligenz. Serroi schob ihren Ärmel zurecht, um die Hautstückchen zu bedecken, die durch den Schnitt sichtbar geworden waren. »Danke, Junge.« Der kräftige Mann winkte mit breiter Hand in Richtung der lärmenden Gruppe um den Kleinen. »Mein Jüngster. Ich bin dir zu Dank verpflichtet.« Serroi zuckte mit den Schultern, reichte ihm die Hand, die in seiner riesigen Pfote verschwand und zog sie wieder fort. »Ein Mann muß nach seinen Prinzipien leben, Tarom.« Sie senkte ihre Stimme; ihre Verkleidung war gut, aber der Mann war vermutlich kein Dummkopf, wie der Hauch von Wohlstand der ihn umschwebte, besagte.
    Er steckte das Taschentuch zurück und grinste sie freundlich an. »Mein Name ist Tesc Gradin, Tartineh aus der westlichen Cimpia-Ebene. Meine Frau Annic.« Er winkte in Richtung de älteren Frau. »Meine Töchter Nilis und Sanani. Diese Burschen .. .« Er grinste zu den beiden, die untergehakt beieinanderstanden. »Teras und Tuli, Zwillinge. Das Kerlchen, das du eingesammelt hast, ist Dris. Ein verwöhntes Balg.« Er blickt liebevoll zu dem Jungen, der sich unter der Fürsorge von Mutter und Schwestern erholte. Dann betrachtete er Serroi mit freundlichen, klugen Augen. »Du und deine Schwester seid zu jung, als daß man euch euch selbst überläßt. Seid ihr von zu Hause weggelaufen?« In seiner Stimme schwang stark Mißbilligung mit. »Wollt ihr euren Leuten denn solche Sorge machen?«
    Serroi winkte lebhaft ab. Der Peitschenhieb trocknete und begann böse zu spannen. »Mein Name ist Jern, Tarom. Das ist meine Schwester Dina.« Sie blickte auf ihre Hände hinab und wußte, wie schlecht sie log. Tayyan hatte sie immer genest wegen ihrer zwanghaften Ehrlichkeit. Wenn sie daran gedacht hätte, hätte sie sich eine Geschichte zurechtgelegt. So viele hätte sie tun können. Sie führte die Hand an ihren Augenfleck und ließ sie wieder sinken. Dinafar neben ihr wand sich ungeduldig.
    Serroi ergriff ihre Hand und hoffte, das Mädchen würde nicht automatisch zurückweichen. »Nein, Tarom«, sprach sie leise.; »Nicht ganz.« Sie warf einen raschen Blick auf sein besorgtes Gesicht und schaute dann wieder zu Boden. »Wissen Sie, unser Vater starb, als wir noch Babys waren.« Sie leckte über ihre Lippen, verabscheute die ganze Sache und wollte am liebsten so wenig wie möglich sagen. »Vor zwei Jahren hat unsere Mutter wieder geheiratet.« Sie sah wieder hoch und spürte die Anspannung in ihren steifen Muskeln.
    Tesc nickte verständnisvoll. »Und nun wurde da eine neue Familie gegründet, der ihr sehr im Wege wart.« Die Augen des großen Mannes strahlten vor Zufriedenheit, als er ihre Wort auf seine Art interpretierte. »Und dann seid ihr zwei weggelaufen.«
    »Ja.« Serroi starrte ins Gras, ließ das Schweigen sich in die Länge ziehen und war gleichzeitig erschreckt und überrascht, wie real dies alles für den Landmann wurde, als er sich aus seinen eigenen Phantasien eine Geschichte über sie zurechtlegte, eine Geschichte, die für ihn um so glaubhafter erschien, als er sie selbst ersonnen hatte.
Ich habe etwas Neues gelernt,
dachte sie und war ein wenig traurig, weil sie es haßte, lügen zu müssen, insbesondere gegenüber diesem freundlichen Mann. Doch es erleichterte ihr Gewissen zu sehen, wie sehr er ihre Geschichte genoß.
    »Beherzter Bursche«, sagte Tesc. »Wißt ihr denn, wohin ihr gehen wollt? Wenn nicht, seid ihr herzlich eingeladen, bei uns zu bleiben und mit uns zu meinem Tar zurückzugehen.« Er schaute Serroi streng an. »Du wirst dir dein Brot verdienen müssen. Aber ein wenig harte Arbeit hat einem Burschen oder einem Mädchen noch niemals geschadet.« Er blickte stirnrunzelnd die Kinder an, die

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