Duell der Unsterblichen
endete, lag ein hellbrauner Wagen mit dem Dach unten im Entwässerungsgraben. Die Vorderräder drehten sich noch langsam in der Luft.
Zabisky hielt am Straßenrand, und sie stiegen aus. Wind und Regen fiel sie an, als sie die aufgeweichte Böschung hinabstiegen. Das Dach des verunglückten Wagens steckte fußtief im schlammigen Wasser. Ein Mann hing wie ein Bündel alter Kleider hinter der gesprungen Windschutzscheibe. Sein Gesicht war halb unter Wasser.
»Der arme Kerl ist am Ersaufen«, rief Zabisky durch den Sturm. Falconer stieg ins Wasser und versuchte die Tür zu öffnen. Sie war verklemmt. Er riß und zerrte, und beim dritten Versuch brach der Türgriff ab und blieb in seiner Hand.
Zabisky spuckte aus. »Da sieht man wieder, wie die Autos heutzutage zusammengepfuscht werden.« Er platschte um den Kühler herum zur anderen Seite. »Hier liegt er fest gegen die Böschung gedrückt«, rief er. »An die Tür ist nicht ‘ranzukommen.«
Falconer sah, daß der untere Teil der Tür keinen Griff bot. Er bückte sich und befühlte den oberen Rahmen, der jetzt unter Wasser war. Das Mittelstück war eingedrückt und ließ die Ecke vorstehen, so daß er mit seiner Hand dahinterfassen konnte. Er stemmte seine Füße ein und zog. Der Rahmen bog sich langsam, Falconer nahm die zweite Hand zu Hilfe, und mit einem knirschenden Geräusch gab die Tür nach. Falconer öffnete sie ganz, kroch halb hinein und zog den Verletzten vorsichtig aus dem Wagen und auf die Böschung. Wasser rann aus der Nase des Mannes. Er hustete, dann ging sein Atem leichter. Bis auf eine Platzwunde und eine Beule an der Stirn schien er noch einmal davongekommen zu sein.
Als Falconer sich aufrichtete, sah er Zabiskys blasses Gesicht. Der Fahrer schüttelte seinen dicken Kopf, während er von der verbogenen Tür zu Falconer und wieder zurück blickte.
»So was habe ich noch nicht gesehen«, sagte er. »Entweder machen sie die neuen Wagen aus Konservenblech, oder …« Er brach ab. »Ich kenne starke Burschen, Mister, und ich bin selbst kein Schwächling, aber dies hier … Was sind Sie, Mister?« Er blickte mißtrauisch in Falconers Augen.
»Ich bin ein Mann mit kräftigen Händen, John. Das ist alles.«
Zabisky schüttelte seinen Kopf. »Niemand hat solche Hände.« Er verstummte, als zwei grelle Scheinwerferkegel durch das trübe Grau des frühen Abends fingerten. Ein Wagen näherte sich von Süden. Falconer sprang hinter den Kühler des verunglückten Fahrzeugs und drückte sich gegen die Böschung. Der herankommende Wagen verlangsamte seine Fahrt, hielt. Ein Suchscheinwerfer erfaßte Zabisky.
»Stehenbleiben!« rief eine Stimme. Türen wurden geöffnet und zugeschlagen. Zwei Männer kamen heraus, unbeholfen in windgeblähten, glänzenden Regenmänteln. Zabisky stand mit leicht abgewinkelten Armen und rührte sich nicht. Einer der Männer blieb drei Meter vor ihm stehen und richtete eine schwere Dienstpistole auf seine Brust. Der andere kam von der Seite und griff unter seinen Überrock, um ihn zu filzen.
»Verflucht, das ist er nicht«, sagte der mit der Pistole. Regenwasser troff vom Rand seiner Schirmmütze. Er blickte zum umgestürzten Wagen. »Was ist passiert?«
»Er flog aus der Kurve«, sagte Zabisky. »Der Idiot versuchte sie mit achtzig zu nehmen – in dieser Suppe!«
»Yeah? Was hast du damit zu tun?«
»Ich bin umgekehrt, um zu helfen.«
Der Mann, der ihn durchsucht hatte, gab ihm einen Stoß, daß er taumelte. »Ich möchte wetten, daß du ihn überfallen hast. Was hast du gemacht, einen Reifen zerschossen? Oder ihm eine Pille durch die Windschutzscheibe gegeben?«
»Wo ist dein Partner?« sagte der andere Polizist. »Mach deinen Mund auf, Freundchen. Der Mann da ist vom FBI. Wir mögen keine Polizistenkiller.«
»Er ist nicht tot …« fing Zabisky an, dann nahm ihm ein kurzer und harter Haken in die Magengegend die Luft. Er krümmte sich, beide Hände gegen den Magen gepreßt.
»Steh gefälligst gerade und nimm die Hände hoch!« befahl der Polizist mit der Pistole.
»Er hat Blähungen«, sagte der andere. »Mach ihm ein Luftloch in den Darm, Ed.«
»Seht ihn euch doch an«, grunzte Zabisky. Er zwang sich mit schmerzverzerrtem Gesicht aufrecht.
Der unbewaffnete Polizist ging hin und beugte sich über den verunglückten FBI-Mann.
»Er atmet«, rief er. Er kam zurück und pflanzte sich vor Zabisky auf. »Warum hast du ihn ‘rausgezogen?«
Zabisky schnaufte. Er starrte in das Gesicht unter dem blanken Schirm der
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