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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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und es roch nach Holz und frischer Luft anstatt nach feuchter, schlammiger Erde. Die drei setzten sich an einen Tisch in Türnähe und bestellten bei einem höflichen Kellner Bier. Das Bier war kräftig, dunkelbraun, gut gekühlt und erstaunlich preiswert.
    »Die Taverne gehört den Pelzaufkäufern«, erklärte Silk, während er sich den Schaum von den Lippen wischte. »Sie haben festgestellt, daß man leichter mit einem Fallensteller verhandeln kann, wenn er etwas angetrunken ist, deswegen sorgen sie dafür, daß das Bier gut und preiswert ist.«
    »Das hat ja bestimmt einen Sinn«, meinte Garion, »aber wissen die Fallensteller das denn nicht auch?«
    »Doch, natürlich.«
    »Warum trinken sie dann vor Verhandlungen?«
    Silk zuckte die Achseln. »Sie trinken eben gerne.«
    Die beiden Fallensteller am Nebentisch erneuerten gerade eine alte Bekanntschaft, die offensichtlich mehr als ein Dutzend Jahre zurückreichte. Ihre Bärte waren graugesprenkelt, aber sie sprachen mit der sorglosen Fröhlichkeit, die sehr viel jüngeren Männern zu eigen ist.
    »Hast du irgendwelche Schwierigkeiten mit Morindim gehabt, als du oben warst?« fragte der eine.
    Der zweite schüttelte den Kopf. »Ich habe Pestzeichen an beiden Enden des Tals angebracht, in dem ich meine Fallen aufgestellt hatte«, erwiderte er. »Ein Morindim wird meilenweit gehen, um einen Ort zu meiden, an dem die Pest ist.«
    Der erste nickte zustimmend. »Im allgemeinen ist das der beste Weg. Gredder hat immer behauptet, Fluchzeichen wirkten besser, aber wie sich herausstellte, hat er sich geirrt.«
    »Ich habe ihn während der letzten Saison nicht gesehen.«
    »Das hätte mich auch gewundert. Die Morindim haben ihn vor etwa drei Jahren erwischt. Ich habe ihn selbst begraben – oder jedenfalls das, was von ihm noch übrig war.«
    »Das wußte ich nicht. Ich habe mal einen Winter mit ihm an den Quellflüssen des Cordu verbracht. Er war ein Geizkragen. Aber es überrascht mich doch, daß die Morindim ein Fluchzeichen mißachten.«
    »Soweit ich es beurteilen konnte, kam ein Magier und hat die Flüche von den Zeichen genommen. An einem habe ich eine getrocknete Wieselpfote gefunden, deren Zehen mit je drei Grashalmen umwunden waren.«
    »Das ist ein mächtiger Bann. Sie müssen ihn schon dringend gewollt haben, wenn ein Magier sich so viel Mühe macht.«
    »Du weißt, wie er war. Er konnte einfach im Vorbeigehen Leute ärgern, die dreißig Meilen weit weg waren.«
    »Das stimmt allerdings.«
    »Jetzt jedenfalls nicht mehr. Sein Schädel ziert jetzt den Suchstab eines morindischen Magiers.«
    Garion lehnte sich zu seinem Großvater hinüber. »Was meinen sie mit Zeichen?« flüsterte er.
    »Das sind Warnungen«, erwiderte Belgarath. »Meistens Stöcke, die in den Boden gerammt und mit Knochen oder Federn verziert werden. Die Morindim können nicht lesen, deswegen kann man nicht einfach ein Warnschild aufstellen.«
    Ein gebückter alter Fallensteller, dessen Lederkleidung geflickt war und vom langen Tragen glänzte, schlurfte in die Mitte der Taverne. Sein faltiges Gesicht mit dem Bart trug einen um Verzeihung bittenden Ausdruck. Hinter ihm ging eine junge Nadrakfrau in einem schweren, roten Filzkleid, das in der Taille von einer glitzernden Kette zusammengehalten wurde. Sie hatte eine Art Hundehalsband um, und der alte Fallensteller hielt das Ende der Leine fest in der Hand. Trotz des Halsbandes wirkte die junge Frau stolz und hochmütig, und sie starrte die Männer in der Taverne mit kaum verhohlener Verachtung an.
    Als der alte Fallensteller endlich die Mitte des Raums erreicht hatte, räusperte er sich, um die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu lenken. »Ich habe hier eine Frau, die ich verkaufen möchte«, verkündete er laut.
    Ohne eine Miene zu verziehen, spuckte die Frau ihn an.
    »Also weißt du, das wird nur deinen Preis drücken, Vella«, sagte der alte Mann beschwichtigend.
    »Du bist ein Narr, Tashor«, schnaubte sie. »Niemand hier kann sich mich leisten, und das weißt du. Warum hast du mich nicht den Pelzkäufern angeboten?«
    »Die Aufkäufer interessieren sich nicht für Frauen, Vella«, entgegnete Tashor sanft. »Glaub mir, hier erzielen wir einen besseren Preis.«
    »Ich würde dir nicht mal glauben, wenn du behauptest, morgen ginge die Sonne wieder auf, du alter Esel.«
    »Wie ihr sehen könnt, ist diese Frau sehr temperamentvoll«, erklärte Tashor etwas lahm.
    »Versucht er, seine Frau zu verkaufen?« fragte Garion, der an seinem Bier fast

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