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Duell im Eis

Duell im Eis

Titel: Duell im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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habe nur meinen Auftrag auszuführen. Ein Forschungsschiff, kein Flugzeugträger, das ist ein Unterschied. Und Sie, Ljuba?«
    »Ich forsche auch.« Sie stieß das Fenster wieder auf, holte die Flasche herein und verriegelte wieder das Fenster. Mit der Hand streichelte sie über die Flasche, eine greifbare Zärtlichkeit am gefühllosen Objekt. »Kalt! So schnell geht das, Ric. Dagegen ist jeder Kühlschrank ein Bratofen.« Sie stellte zwei kleine runde Gläser auf den Tisch, goß den Wodka ein und setzte sich wieder auf die Tischkante. »Warum stehen Sie so unruhig herum?« fragte sie.
    »Bringen Sie mich zu Virginia, Ljuba.«
    »Sie sehen sie noch früh genug. Gönnen Sie ihr doch ein paar zärtliche Stunden mit dem anderen Mann.«
    »Sie erwarten, daß ich jetzt herumtobe?« Henderson setzte sich wieder. »Sie irren, Ljuba. Ich vertraue Virginia. Sie ist keine Frau für schnelle Abenteuer. Sie ist das schönste, treueste Mädchen!«
    »Und Sie sind ein ahnungsloser, dummer und gutgläubiger Junge, Ric. Wollen Sie nicht den Namen des Mannes wissen?«
    »Nein.«
    »Er heißt Jurij Adamowitsch.«
    »Was habe ich davon? Virginia wird sich nie für einen Russen interessieren.«
    »Ich habe auch nie gedacht, daß ich mich für einen Amerikaner interessieren könnte. Gerade ich nicht!«
    Plötzlich lag eine schwere lastende Stille über ihnen, eine Lautlosigkeit, die wie ein Magnet wirkte.
    Ljuba hob ihr Glas, stieß mit Hendersons Glas an, und dann kippte sie den Wodka mit einem Schluck in sich hinein, ohne eine Miene zu verziehen, ohne zu hüsteln, ohne tief Atem zu holen.
    Henderson dagegen rang einen Augenblick nach Luft. »Teufel noch mal, was ist das für ein Zeug?« hustete er dann. »Dieser Rachengerber ist Wodka?«
    »Ja. 55 Prozent Alkohol.«
    »Du meine Güte! Nach wieviel Gläschen fällt man um?«
    »Das kommt auf Ihr Stehvermögen an, Ric.« Sie goß wieder ein, hob ihr Glas, prostete Henderson zu, warf den Kopf in den Nacken und rief: »Na sdarowje!«
    Wieder nur ein einziger Schluck. Henderson tat es ihr nach, spürte den Wodka durch seine Kehle brennen, durch die Speiseröhre, in den Magen, aber er rang nicht mehr nach Luft. Das ist das Verblüffende am Wodka: Man gewöhnt sich sofort an das Kippen.
    Das vierte Glas begann Henderson zu spüren. Eine beseligende Leichtigkeit ergriff ihn, gepaart mit einer Schwere in den Beinen, die gar nicht unangenehm war, denn der Wille zu laufen wurde immer schwächer. Er fühlte sich ausgesprochen wohl auf der Holzbank, streckte die Beine von sich, ließ seinen Blick über Ljuba, ihre geöffnete Trainingsjacke und den prall gefüllten Spitzen-BH gleiten und hielt fordernd sein Glas hoch für den fünften Schluck.
    »Willst du nicht die dumme gefütterte Uniform ausziehen, Ric?« fragte Ljuba, beugte sich über ihn und streichelte ihm über das Haar. »Es ist wirklich zu warm hier. Die Hitze erdrückt einen. Man kann kaum atmen.« Sie rutschte von der Tischkante, zog die Jacke aus, streifte die Trainingshose ab und kam in Slip und BH zum Tisch zurück. Ihr Körper strahlte eine unwiderstehliche Lockung aus.
    »Es ist wirklich heiß«, sagte Henderson mit pelziger Zunge. »Ljuba, Sie sind eine wunderschöne Frau. Das habe ich sofort gesehen. Wenn Virginia nicht wäre …«
    »Ich will den Namen nicht mehr hören, Ric!« Sie kam zu ihm, zog ihn von der Bank hoch und nestelte an seiner wattierten Fliegerkombination. Ihre schnellen Finger streiften das Oberteil herunter und nestelten dann an seinem Gürtel. »Ich helfe dir.« Ihre Stimme zerbröselte unter ihrem stoßweisen Atem. »Halte dich an mir fest … Die Gürtelschnalle kriege ich nicht auf … So, jetzt habe ich es … Erst das eine Bein, jetzt das andere … Halt dich fest, Ric, gleich wird dir wohler sein.« Sie zog die Kombination von ihm, warf sie in das Zimmer, unter das Fenster, und streifte ihm auch noch das Hemd über den Kopf.
    Der Anblick seiner Muskeln, seiner behaarten Brust, der breiten Schultern, der geschwungenen Seitenlinie seines Oberkörpers, die an den schmalen, aber kräftigen Hüften endete, der festen Oberschenkel und der muskulösen Beine versetzte Ljuba in einen Rausch, der in Raserei überging. Ihr Kopf stieß vor, ihre zitternden Hände tasteten Rics Körper ab, und als sie bei seinem Nacken begann, sich mit den Lippen an ihm festzusaugen, und ihre Zähne ganz sanft, aber wie mit Strom geladen über seine Haut ritzten, Stück um Stück abwärts, als sie sich vor ihn kniete und ihr Mund mit

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