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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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einschüchternd wirkte. Frank empfand es dagegen als Herausforderung.
    „Special Agent Renaldi!“ rief er und gab Frank die Hand. „Was führt Sie in unsere reizende Stadt?“ Ob er über Franks Besuch erstaunt oder besorgt war, ließ er sich mit keiner Regung anmerken.
    Frank ergriff die ihm gereichte Hand. „Geschäftliches, was sonst?“
    Chekhov tat erstaunt. „Etwa meinetwegen? Ich dachte, ich hätte Sie endlich davon überzeugt, dass ich ein ehrlicher und hart arbeitender Mann bin.“
    „Ich bin aus einem anderen Grund hier.“ Frank sah sich um. „Können wir uns irgendwo unterhalten?“
    Chekhov deutete die Treppe empor. „In meinem Büro.“
    Als sie in Chekhovs Büro saßen, sagte Frank ganz unverfänglich: „Wie es scheint, läuft Ihr Hotel gut.“
    „Ich kann mich nicht beklagen. Eine Weile hatten wir eine Durststrecke, aber Sergei sagte, wir sollten nicht aufstecken, sondern durchhalten. Ich bin froh, dass ich auf ihn gehört habe.“ Er lächelte breit. „Und Sie, Special Agent Renaldi? Schickt das FBI Sie immer noch raus in die weite Welt? Oder hat man Sie in eine andere Abteilung versetzt?“
    „Sie kennen doch sicher das FBI-Motto“, erwiderte Frank. „Wenn es gut läuft, soll man nichts verändern.“
    Chekhov lachte so schallend, dass man meinen konnte, es komme von Herzen. Doch Frank kannte den Mann lange genug, um sich nicht täuschen zu lassen. Möglicherweise war ihm Franks Ausscheiden aus dem FBI-Dienst längst bekannt.
    „Und?“ fragte der Russe. „Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“
    „Sie könnten mich mit ein paar Informationen versorgen.“
    Chekhov hielt seine Arme weit ausgebreitet. „Was Sie wollen.“
    „In Washington kursieren Gerüchte,
Bratstvo
werde von einem neuen Mann geleitet.“
    „Tatsächlich? Wer soll das sein?“
    „Ich hatte gehofft, das von
Ihnen
zu erfahren.“
    Chekhov stützte die Ellbogen auf die Armlehnen und legte die Fingerspitzen aneinander. „Ich wünschte, das könnte ich. Nur bin ich viel zu sehr ausgelastet, um mich mit Gerüchten zu beschäftigen. Außerdem – Sie werden sich daran erinnern, dass ich nie Ihre Vermutung teilen konnte,
Bratstvo
habe sich in Brighton Beach niedergelassen. Ich will nicht abstreiten, dass es hier gewisse unangenehme Elemente gibt. Aber dieses Problem lösen die meisten von uns, indem sie es einfach ignorieren.“
    Frank konnte nicht anders, als diesen Mann zu bewundern, der so völlig gelassen wirkte und trotzdem immer auf dem Sprung war. „Aber in Ihrer Branche werden Sie doch sicher Gerüchte mitbekommen.“
    „Nicht, wenn man ihnen so wie ich ganz bewusst ausweicht. Sehen Sie, Special Agent Renaldi, die Leute, mit denen ich arbeite, wissen, wie wichtig mir meine Privatsphäre ist. Natürlich erwarten sie im Gegenzug, dass ich ihre ebenfalls respektiere.“
    Frank hätte sich keine bessere Antwort ausdenken können. Es half nichts, wenn er weiter um den heißen Brei herumredete, er musste gezielt fragen. „Hat jemals einer Ihrer Gäste oder Ihrer Bekannten den Namen Adam Lear erwähnt?“
    Chekhov tippte sich mit seinem manikürten Zeigefinger ans Kinn. „Ist das nicht dieser Anwalt, der vor einigen Tagen ermordet wurde?“
    „Sie wissen davon?“
    „Ich habe darüber in der Zeitung gelesen.“ Chekhov setzte eine besorgte Miene auf. „Denken Sie etwa, jemand aus unserer Gemeinde könnte in den Mord verwickelt sein?“
    „Es wäre möglich.“
    „Aber warum und wie?“
    Frank beschloss, alles auf eine Karte zu setzen. Er musste Chekhov aus der Reserve locken. „Faxel.“
    „Der Name ist mir bestens bekannt“, erklärte der Russe zu Franks Überraschung.
    „Tatsächlich?“
    „Ich liebe technische Spielereien, Agent Renaldi. Zeigen Sie mir ein neues elektronisches Gerät, und ich muss es haben.“ Aus der Brusttasche seines braunen Tweedjacketts holte er einen kleinen Computer hervor, der in seiner Handfläche Platz fand, und strahlte dabei wie ein kleiner Junge, dem man zu Weihnachten eine Eisenbahn geschenkt hatte. „Das ist das neueste elektronische Wunderwerk. Ein Terminplaner, mit dem ich zugleich Verbindung ins Internet habe und über GPS verfüge.“ Er drehte das Gerät so, dass Frank auf den kleinen Monitor blicken konnte. „Außerdem ist es ein Bildtelefon. Ich habe davon gleich ein paar Dutzend gekauft und an meine Freunde in Russland geschickt, damit wir uns unterhalten und uns gleichzeitig gegenseitig Grimassen schneiden können.“
    Frank lächelte milde. „Das meinte ich

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