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Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Titel: Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
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räumten wir den Tisch ab und spülten das Geschirr. Henning bohrte nicht weiter nach, und ich war ihm dankbar dafür.
    Zwanzig Minuten später setzte er mich vor dem Krankenhaus ab. Als ich das Gebäude betrat, verlangsamte ich meine Schritte. Ich fragte mich, was ich vorfinden würde. Die OP war gut verlaufen, doch was genau hieß das für Papa? Mama holte mich auf dem Gang ein. Sie betrachtete mich kritisch, dann drückte sie mich und küsste mich auf die Stirn. Sie erschien mir irgendwie erleichtert, beinah fröhlich im Gegensatz zu gestern.
    „Hast du gut geschlafen?“, fragte sie mich. Ich nickte.
    „Hast du schon mit den Ärzten gesprochen?“ Sie schüttelte den Kopf.
    „Nein, aber Henning hat heute Morgen schon mit dem Stationsarzt gesprochen. Wir sollen nicht länger als eine halbe Stunde zu Papa. Außerdem ist er wohl ein wenig verwirrt, was manchmal bei Narkosen der Fall sein soll. Papa bekommt dafür ein Medikament. Also kann es sein, dass er uns nicht erkennt.“
    „Regelt Henning jetzt alles in unserer Familie?“, fragte ich spitz.
    Sie sah mich erstaunt an. „Nein, aber er ist für mich da, wenn ich ihn brauche, und ehrlich gesagt bin ich sehr dankbar dafür.“ Sie senkte den Blick, ihre Stimme war leise. „Du weißt, ich hab es nicht so mit Ärzten und Krankenhäusern.“ Ja, das wusste ich. Schließlich war sie auch damals bei meinem Unfall nur selten im Krankenhaus erschienen. In den schwersten Stunden meines Lebens war es Papa gewesen, der an meiner Seite stand und mir die Hand hielt. Nur er war bei mir gewesen, als ich sterben wollte, er und diese seltsame Stimme in meinem Kopf.
    Wir schwiegen und erkundigten uns an der Information nach dem Raum von Papa. Wir mussten ins Untergeschoss gehen. Ein dunkler Gang, braune Wände, ich spürte den Drang, sofort umzudrehen und an die frische Luft zu gehen. Zum ersten Mal konnte ich Mama verstehen mit ihrer Krankenhausphobie.
    Dann standen wir vor einer Tür mit einem Telefon. „Bitte wählen Sie die 243 für die Intensivstation 2.“ Ich sah Mama nur kurz an, dann nahm ich den Hörer in die Hand und wählte die Nummer. Am anderen Ende erklang eine männliche Stimme. „Ja.“
    „Marianne und Vera Kamphoven. Ich möchte meinen Mann, äh, meinen Vater besuchen. Ich wollte sagen: Meine Mutter möchte ihren Mann sehen.“ Verwirrt brach ich ab
    „Alles klar.“ Die Stimme klang souverän, als wäre sie es gewöhnt, dass Angehörige nicht wussten, was sie sagten. „Ich drücke Ihnen die Tür auf. Bitte waschen Sie sich im Vorraum die Hände und desinfizieren Sie sich. In dem Schrank gegenüber von dem Waschbecken finden Sie einen Kittel sowie Handschuhe. Ziehen Sie beides an. Dann warten Sie an der Tür, ich werde Sie gleich abholen.“
    Ein Summen ertönte. Ich legte den Hörer auf und drückte gegen die Tür. Ich erklärte meiner Mutter, was der Mann gesagt hatte, und wir folgten den Anweisungen. Bei dem Kittel halfen wir uns gegenseitig, da die Bänder hinten zugemacht werden mussten. Dann warteten wir schweigend. Ich sah mich um. An der Wand hing ein Plakat mit einem Team von Frauen und Männern. Darüber die Zeile: „Wir kümmern uns um Ihre Angehörigen.“ In dem Text stand, welche Aufgaben auf einer Intensivstation anfielen, was die Pfleger machten und wie wir uns verhalten sollten.
    Ein Mann öffnete die Tür. Er war ungefähr so groß wie ich, leicht gedrungen, hatte etwas zu viel um den Bauch und dafür etwas zu wenig Haare auf den Kopf. Wir folgten ihm. Erst ging es einen kurzen Gang entlang. An den Wänden standen Transportbetten, rechts und links gab es Räume, einer mit Wäsche, Handtüchern, Laken und so weiter. In einem anderen stapelten sich Boxen mit Gummihandschuhen, Ständer für die Infusionen, Plastikbehälter mit irgendwelchen Flüssigkeiten, Rollstühle, Gehhilfen und anderes mehr. Ich spürte, wie sich eine Gänsehaut auf meinen Armen bildete.
    Dann ging es um eine Ecke, und vor uns lag ein Gang. Links helle Räume mit Fenstern zum Gang und Fenstern in einen Innenhof, rechts befand sich eine runde Theke, hinter der sich ein Büro verbarg. Dort standen zwei Ärzte und weitere Pfleger und Schwestern, die nur kurz aufsahen, als wir hereinkamen. Daneben ein langer Tisch mit Zeitungen, Kaffeebechern und unordentlichen Frühstückstellern. Offensichtlich der Personalraum. An der Wand war eine kleine Küchenzeile untergebracht.
    Ich entdeckte Papa in dem vorletzten Zimmer. Es waren noch mehr Geräte als gestern an ihm

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