Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duncans Lady

Duncans Lady

Titel: Duncans Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
Vom Netzwerk:
verknüpft.“
    Andrews lautes Lachen übertönte das Winseln der Tiere. „Dann sollten wir jeder einen nehmen, meint ihr nicht, Duncan, Iain? Das passt doch!“
    „Ich darf aber zuerst einen aussuchen“, sagte April. „Und ich weiß nicht, welchen ich nehmen soll.“
    „Iain?“, fragte Duncan, ohne Mara aus den Augen zu lassen. „Du wirst doch wohl nicht etwa ein armes Hundebaby verwaisen lassen?“
    „Mit Kusshand.“ Iains Blick fiel auf April, die ihn erschrocken anstarrte. Resigniert hob er den Kopf. „Ich meine, mit Kusshand nehme ich einen.“
    „Dann ist es also abgemacht“, sagte Mara. „Das war ja einfach.“
    „Aber ich weiß nicht, welchen ich nehmen soll“, wiederholte April. Duncan tätschelte ihre Schulter. „Du hast bis morgen Nachmittag Zeit, dich zu entscheiden. Dann bringen wir die anderen zu Onkel Iain und Onkel Andrew.“
    Damit war April zufrieden. „Können sie in meinem Zimmer schlafen?“
    Frances gab ein kehliges Geräusch von sich.
    „Es ist schon in Ordnung“, sagte Duncan zu ihr. „Ich werde hinterher alles sauber machen.“
    „Gut, dass du das sagst. Weil ich nämlich diejenige bin, bei der die Zimmermädchen sich beschweren werden, wenn diese Höllenhunde etwas anstellen.“
    Andrew hob den winselnden Welpen aus dem Körbchen und tröstete ihn, während eine besänftigte April die anderen Gäste mit Torte versorgte. Jessie, Frances’ Schwiegertochter, und ihr Mann Roger waren zum Gratulieren gekommen, zusammen mit ihrer Tochter Lolly und einer weiteren Klassenkameradin von April. Während der nächsten halben Stunde schaute immer mal wieder jemand von den Hotelangestellten vorbei, um sich ein Stückchen Torte abzuholen und April ein kleines Geschenk zu überreichen.
    Als endlich alle nach Hause gegangen waren, war von der Torte nichts mehr übrig. Aber es gab einen kleinen Haufen mit Geschenken, drei schlummernde Welpen und ein müdes kleines Mädchen im rosa Schlafanzug.
    „Es ist Zeit fürs Bett, mein Frühlingskind“, sagte Duncan und nahm April auf den Arm.
    Mara sammelte die letzten Teller ein, um sie in die Küche zu bringen. „Ich muss auch langsam gehen“, sagte sie. „Guiser wird denken, ich hätte ihn für immer verlassen.“ Sie war froh, dass sie darauf bestanden hatte, in ihrem eigenen Auto zu kommen, sodass Duncan April jetzt nicht allein lassen musste.
    „Liest du mir zuerst noch eine Geschichte vor?“ April streckte die Arme nach Mara aus.
    Mara sah Duncan an, in der Hoffnung, ihm würde eine Ausrede einfallen. „Das würde ihr wirklich gefallen“, sagte er.
    Sie war überrascht, dass er April ermutigte. „Wenn du meinst.“
    „Ich weiß, ich nutze dich aus.“ Mara setzte das schmutzige Geschirr ab und nahm April, die die Arme um ihren Hals schlang. Einen Augenblick stand Mara ganz still und hielt sie nur fest. Selten war sie einem Kind körperlich so nahe gekommen. Stets hatte sie befürchtet, dass so eine Nähe einen Blick in die Zukunft auslösen könnte.
    Doch als die zierliche Gestalt sich an sie schmiegte, löste April damit nur eine Sehnsucht nach Dingen aus, die Mara nie gehabt hatte. Sie ließ ihre Wange auf Aprils Haar ruhen. „Willst du eine Geschichte aussuchen, oder soll ich das machen?“
    „Liest du mir ‚Duncan und die Feen‘ vor?“
    Mara wandte sich an Duncan, um seine Erlaubnis einzuholen. Er hob die Schultern. „Aye, das mach ich“, sagte sie.
    In Aprils Zimmer setzte Mara das kleine Mädchen am Fußende des Bettes ab. Duncan war ihnen mit dem Hundekörbchen gefolgt. Er stellte den Korb auf den Boden und holte Zeitungspapier, das er darum herum ausbreitete, obwohl er nicht sehr optimistisch war, dass die Welpen begriffen, worum es ging. „Ich muss kurz nach unten und noch ein paar Dinge klären“, sagte er. „Macht es Ihnen etwas aus?“
    „Ich werde bleiben, bis Sie zurückkommen.“
    „Vielleicht sollten Sie noch etwas länger bleiben. Vor einer Weile hat es angefangen zu regnen. Ich sehe mal nach, wenn ich unten bin, aber es scheint ein richtiger Wolkenbruch zu sein. Der Gedanke, dass Sie bei diesem Wetter in die Berge fahren, gefällt mir nicht.“
    Sie versuchte, das Gefühl von Geborgenheit zu ignorieren, das sie bei seinen Worten erfüllte. In ihrem Leben hatte nur selten jemand Angst um sie gehabt. Die Menschen, die sie hätten lieben sollen, hatten sich mehr Sorgen darum gemacht, was sie sehen oder tun könnte.
    „Wir hatten Glück, dass das Wetter heute so schön war. Es hätte schon viel früher

Weitere Kostenlose Bücher