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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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– es ist nicht nötig, dass ihr solche Dinge lernt. Aber wenigstens solltet ihr zu fähigen Rednern werden, um auf verschiedenen Planeten unsere nächsten Vorstellungen ankündigen zu können. Ich werde euch jetzt zeigen, wie man seine Zuhörer in den Bann schlägt.«
    Rheinvar beugte sich vor und nahm eine Pose ein, während er aufrichtig und gewinnend lächelte. »Seht ihr? Die Technik, Menschen zu überzeugen, ihnen etwas zu verkaufen, besteht größtenteils darin, gezielt stimmliche und mimische Akzente zu setzen. Wenn ihr die Kunst der Manipulation beherrscht – ob es nun um einen einzelnen Menschen oder um eine große Zahl geht –, wird es euch stets gelingen, eure Ziele zu erreichen.«
    Als die Jungen sich setzten, um zuzuhören, und Rheinvar mit dem Unterricht begann, fühlte sich Paul an einige der Lektionen erinnert, in denen seine Mutter ihm Manipulationstechniken der Bene Gesserit beigebracht hatte.
    Er runzelte die Stirn, als ihm Bedenken kamen. »Wenn man andere mit Tricks überzeugen muss, ist man kein ehrenhafter Mensch mehr.« Das widersprach allem, was er von Herzog Leto gelernt hatte, aber er erinnerte sich auch an die härtere Seite seins Vaters, wenn es um schwierige politische Entscheidungen ging.
    »Ehre oder Unehre hängen davon ab, wie man seine Talente einsetzt. Mit den Talenten selbst hat es nichts zu tun. Es ist doch nichts Unehrenhaftes daran, möglichst viele Menschen zu überzeugen, sich im Theater unterhalten zu lassen, oder?«
     
    Als die Passagiere ins Raumhafenterminal von Balut strömten, war Paul überrascht, hier so viele Sicherheitskräfte zu sehen. Äußerst aufmerksame Soldaten in roten Uniformen überwachten sämtliche Ausgänge, sämtliche Menschenschlangen.
    »Gibt es auch hier innere Unruhen?«, sagte er zu Bronso.
    »Alle Großen und Kleinen Häuser führen Fehden gegen andere Adelsfamilien, schätze ich.«
    Sielto stieß zu ihnen und sah Paul grinsend an. »Je mehr Uneinigkeit, desto mehr Kunden für uns. Balut ist ein Sündenpfuhl voller Saboteure und Agenten aller Fraktionen.« Nachdem die Jungen jetzt um ihr Geheimnis wussten, gingen die Gestaltwandler ungewöhnlich offen mit ihrer Nebentätigkeit um.
    »Wie ich sehe, hast du dich längst über die politischen Spannungen auf dieser Welt informiert«, sagte Bronso.
    Sielto reagierte völlig entspannt. »Das ist ein wichtiger Teil meiner Arbeit. Die herrschende Familie Kio hat ein Bündnis mit dem Haus Heiron geschlossen, einer wohlhabenden, aber kleinen Familie, die ursprünglich nicht von hier stammt. Das Haus Heiron lebt erst seit einigen Jahrzehnten auf Balut und hat bereits die Macht über die begabtesten Kristallschleifer, Glasmacher und Graveure gewonnen. Inzwischen sind die Heirons in den inneren Machtzirkel um Gouverneurin Kio vorgedrungen.«
    »Und das gefällt einigen der alteingesessenen Familien nicht«, sagte Paul seufzend. »Völlig klar.« Er überblickte die wogende Menschenmenge. Die eintreffenden Passagiere stellten sich in einer Reihe auf, um die Sicherheitskontrollen über sich ergehen zu lassen.
    »Sie wollen nicht, dass Balut von Fremden vereinnahmt wird.« Der Gestaltwandler lächelte.
    Sämtliche Frachtkisten der Truppe, die Ausstattung, die Garderobe und die Tierkäfige wurden gründlich untersucht. Weder Paul noch Bronso führten Identitätsnachweise mit sich, genauso wie viele andere Mitglieder der Truppe, so dass auch sie aufmerksam gemustert und ihre Personendaten aufgenommen wurden.
    Bronso, der vor Paul in der Schlange stand, drückte seine Hand auf einen Abtaster, und ein silbriges Licht hüllte ihn ein. Im Gegensatz zu den vorherigen Passagieren dauerte es bei Bronso ungewöhnlich lange, bis das Licht erlosch. Paul hielt den Atem an, weil er davon überzeugt war, dass man sie erwischt hatte.
    Ein misstrauischer Offizier in roter Uniform sagte zu Bronso, dass er sich nicht von der Stelle rühren sollte, während er sich die Abtasterdaten ansah. Paul schluckte, als sich die Menschenschlange hinter ihnen staute, und ein Wachmann dirigierte ihn zu einem zweiten Abtaster, wo auch er zweifellos Alarm auslösen würde. Wieder schluckte er, als er die Untersuchung über sich ergehen ließ. Doch er kam durch, ohne dass ihm jemand weitere Fragen stellte.
    Paul blickte sich zu dem Offizier um, der Bronso mit gerunzelter Stirn von oben bis unten musterte. »Der Abtaster behauptet, Sie seien ein Angehöriger der ehemaligen Adelsfamilie von Balut.« Der rothaarige Junge trug alte und abgewetzte

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