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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Fuß der Frau und konterte mit einem Schlag aus dem Standardrepertoire der Bene Gesserit. Die junge Frau klappte in der Mitte zusammen und fiel auf den Rücken. Lucilla hatte sie genau in die Magengrube getroffen.
    »Nur ein kleiner Hinweis darauf, daß kein Grund besteht, meinen Führer umzubringen«, sagte sie. »Wie immer du auch heißen magst.«
    Die junge Frau schnappte nach Luft, dann stieß sie keuchend hervor: »Man nennt mich Murbella, Große Geehrte Mater. Du beschämst mich, daß du mich mit einem solch langsamen Schlag abwehrst. Warum tust du das?«
    »Um dir eine Lektion zu erteilen«, sagte Lucilla.
    »Ich trage die Robe noch nicht lange, Große Geehrte Mater. Bitte, verzeihe mir! Ich danke dir für die ausgezeichnete Lektion, und ich werde dir jedesmal danken, wenn ich mich an sie erinnere, denn vergessen werde ich sie nie.« Sie senkte den Kopf, sprang leichtfüßig auf und lächelte koboldhaft.
    So kalt wie sie nur konnte, sagte Lucilla: »Weißt du, wer ich bin?«
    Aus den Augenwinkeln heraus sah sie, daß Burzmali mit schmerzhafter Langsamkeit wieder auf die Beine kam. Er blieb abseits und beobachtete die beiden Frauen. Sein Gesicht war rot vor Zorn.
    »An deiner Fähigkeit, mir eine solche Lektion zu erteilen, sehe ich, daß du die bist, die du bist, Große Geehrte Mater. Ist mir vergeben?« Das koboldhafte Lächeln war aus Murbellas Gesicht verschwunden. Sie stand mit gesenktem Kopf da.
    »Dir ist vergeben. Kommt ein Nicht-Schiff hierher?«
    »So sagt man. Wir sind darauf vorbereitet.« Murbella warf einen Blick auf Burzmali.
    »Er ist mir noch immer nützlich, und es ist erforderlich, daß er mich begleitet«, sagte Lucilla.
    »Sehr gut, Große Geehrte Mater. Schließt deine Gnade auch mit ein, daß du mir deinen Namen nennst?«
    »Nein!«
    Murbella seufzte. »Wir haben den Ghola gefangen«, sagte sie. »Er kam von Süden, als Tleilaxu verkleidet. Ich wollte ihn gerade zu Bett bringen, als du ankamst.«
    Burzmali humpelte auf sie zu. Lucilla erkannte, daß er die Gefahr nun erkannt hatte. Dieser »absolut sichere« Ort war in den Händen des Gegners! Aber der Gegner wußte immer noch sehr wenig.
    »Der Ghola wurde nicht verletzt?« fragte Burzmali.
    »Es redet immer noch«, sagte Murbella. »Wie komisch.«
    »Du wirst den Ghola nicht zu Bett bringen«, sagte Lucilla. »Er ist mein ganz persönlicher Auftrag!«
    »Er ist deine Beute, Große Geehrte Mater. Und ich habe ihn als erste gekennzeichnet. Er ist teilweise bereits unterworfen.«
    Sie lachte erneut, und zwar mit einem gefühllosen Sichgehenlassen, das Lucilla schockierte. »Hierher. Hier ist ein Platz, von dem aus du zusehen kannst.«

42
     
Mögest du auf Caladan sterben!
Alter Trinkspruch
     
     
    Duncan versuchte sich zu erinnern, wo er war. Daß Tormsa nicht mehr lebte, wußte er. Das Blut war ihm aus den Augen gespritzt. Ja, daran erinnerte er sich deutlich. Sie hatten ein finsteres Haus betreten, und plötzlich war um sie herum Licht aufgeflammt. Duncan hatte einen Schmerz im Hinterkopf verspürt. Ein Schlag? Als er sich zu bewegen versuchte, versagten die Muskeln ihm den Dienst.
    Er erinnerte sich, daß er am Rande einer großen Wiese gesessen hatte. Eine Art Bowlingspiel fand dort statt – komisch anzusehende Bälle, die hin- und herflogen, ohne einer ersichtlichen Regel zu folgen. Die Spieler: junge Männer in der Nationaltracht von ... Giedi Primus!
    »Sie bereiten sich darauf vor, alte Männer zu werden«, sagte er. Er erinnerte sich daran, dies gesagt zu haben.
    Seine Begleiterin – eine junge Frau – hatte ihn verständnislos angesehen.
    »Nur alte Männer sollten solche Spiele spielen«, sagte er.
    »Oh?«
    Es war eine Frage, auf die es keine Antwort gab. Sie brachte ihn mit der einfachsten aller mündlichen Gesten zum Schweigen.
    Und verriet mich im nächsten Augenblick an die Harkonnens!
    Also war dies eine Erinnerung aus seiner Vor-Ghola-Zeit.
    Ghola!
    Er erinnerte sich an die Festung der Bene Gesserit auf Gammu. Die Bibliothek: Holo- und Trifotos des Atreides-Herzogs. Leto I.! Tegs Ähnlichkeit mit ihm war kein Zufall. Er war etwas größer, aber sonst war alles gleich: das lange, schmale Gesicht mit der hohen Nase, das bekannte Atreides-Charisma ...
    Teg!
    Er erinnerte sich an den ritterlichen Schutz, den der alte Bashar ihm während der Nacht auf Gammu gewährt hatte.
    Wo bin ich?
    Tormsa hatte ihn hierhergebracht. Sie waren an einem überwachsenen Pfad in den Außenbezirken von Ysai gewesen. Das Baronat. Bevor sie

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