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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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mit einem Kunden unterwegs war, fiel ihr immer schwerer.
    Auf dem Fußgängerweg, der an der Straße vorbeiführte, lag Schneematsch, zur Seite gedrückt von vorbeifahrenden Bodenfahrzeugen. Lucilla hatte kalte Füße, noch ehe sie einen halben Kilometer gegangen waren. Sie sah sich gezwungen, einen zusätzlichen Teil ihrer vorhandenen Energie dem Blutfluß ihrer Glieder zuzuleiten.
    Burzmali bewegte sich schweigend und mit gesenktem Kopf voran. Er schien sich in seinen eigenen Sorgen verloren zu haben. Aber Lucilla ließ sich nicht täuschen. Er hörte jedes Geräusch in der Umgebung und sah jedes sich ihnen nähernde Fahrzeug. Kam ihnen ein Wagen entgegen, riß er Lucilla zu Boden. Die Fahrzeuge jagten auf Suspensoren an ihnen vorbei, wirbelten den Matsch auf und beschmutzten die am Straßenrand stehenden Büsche. Burzmali hielt Lucilla so lange unten, bis sie außer Sicht und nicht mehr zu hören waren. Nicht, daß einer der Fahrer etwas hätte hören können – außer dem Krach, den sein Fahrzeug selbst verursachte.
    Sie waren zwei Stunden lang marschiert, als Burzmali anhielt und den vor ihnen liegenden Weg prüfte. Ihr Ziel war eine Stadtrandgemeinde, die man ihnen als »absolut sicher« beschrieben hatte. Lucilla wußte es besser. Auf Gammu gab es keinen absolut sicheren Ort.
    Gelbe Lichter warfen einen schwachen Schein auf die sich vor ihnen ausbreitenden Wolken und markierten so den Standort der Gemeinde. Sie stapften durch den Schneematsch und durchquerten einen Tunnel, über den sich die Ringstraße dahinzog. Dann gingen sie einen Abhang hinauf, vorbei an einer Art Obstgarten. Im schwachen Licht wirkten die Zweige kahl.
    Lucilla sah zum Himmel. Die Wolken wurden dünner. Gammu hatte viele kleine Monde – festungsähnliche Nicht-Schiffe. Einige davon hatte Teg in Betrieb genommen, aber Lucilla erblickte ganze Reihen weiterer, die ebenfalls die Wächterrolle übernommen hatten. Sie schienen etwa viermal so groß zu sein wie die hellsten Sterne, und sie bewegten sich häufig nebeneinander dahin, was ihren reflektierenden Schein zwar nützlich, aber auch unberechenbar machte, da sie sich schnell bewegten. Sie waren kaum eine Stunde am Himmel, dann waren sie wieder hinter dem Horizont. Durch einen Riß in den Wolken sah sie eine Kette von sechs dieser Satelliten, und sie fragte sich, ob sie zu Tegs Verteidigungssystem gehörten.
    Sie dachte über die Schwäche erzeugende Belagerungsmentalität nach, die Verteidigungssysteme dieser Art repräsentierten. Teg hatte recht gehabt, was dies betraf. Mobilität war der Schlüssel zum militärischen Erfolg. Aber sie bezweifelte, daß er damit die Mobilität des Fußgängers gemeint hatte.
    Auf dem schneebedeckten Hang gab es kein Versteck, das man leicht hätte aufsuchen können. Lucilla bemerkte Burzmalis Nervosität. Was sollten sie tun, wenn jetzt jemand auf sie zukam? Von ihrem Standort aus führte eine schneebedeckte Vertiefung nach links, führte in einem Winkel auf die Gemeinde zu. Es war keine Straße, aber wahrscheinlich, wie Lucilla dachte, ein Pfad.
    »Hier hinunter!« sagte Burzmali und führte sie auf die Vertiefung zu.
    Der Schnee reichte ihnen bis an die Schenkel.
    »Ich hoffe, diese Leute sind vertrauenswürdig«, sagte sie.
    »Sie hassen die Geehrten Matres«, sagte Burzmali. »Das reicht mir.«
    »Wehe, wenn der Ghola nicht dort ist!« Obwohl ihr noch etwas ganz anderes auf den Lippen lag, zwang sie sich, nicht mehr zu sagen als: »Mir reicht das noch lange nicht!«
    Es ist besser, man erwartet das Schlimmste, war ihr Gedanke.
    Was Burzmali anging, so war sie jedoch zu einer zufriedenstellenden Beurteilung gekommen. Er war wie Teg. Keiner von ihnen folgte einem Kurs, der sie in eine Sackgasse führen würde – nicht, wenn sie es vermeiden konnten. Sie vermutete, daß sie sogar in diesem Augenblick von Truppen bewacht wurden, die hinter den Büschen versteckt waren.
    Der schneebedeckte Pfad endete an einem gepflasterten Weg, der sich von den Rändern her sanft nach innen wölbte und dank irgendeines Schmelzsystems schneefrei gehalten wurde. In der Straßenmitte war die Luftfeuchtigkeit höher. Lucilla hatte bereits mehrere Meter auf dem Weg zurückgelegt, als sie erkannte, womit sie es zu tun hatte – es war eine Magnetrutsche, ein uraltes Transportsystem, mit dem man irgendwann Waren oder Rohstoffe zu einer Fabrik geleitet hatte.
    »Hier wird es abschüssiger«, warnte sie Burzmali. »Man hat Stufen hineingeschlagen, aber passen Sie auf! Sie sind

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