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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Teg Muskeln und Nerven, warf Taraza einen kurzen Blick zu und näherte sich dem Vorhang. Er stellte fest, daß Taraza kein Alarmsignal gab, als er sich in Bewegung setzte. Teg riß den Vorhang beiseite und stand vor einem Mann, der fast so groß war wie er selbst. Er trug uniformähnliche Kleidung, und auf seinen Jackenaufschlägen prangten gekreuzte Lanzen. Der Mann hatte ein viereckiges Gesicht mit einem ausgeprägten Kinn und grünen Augen. Ein überraschter Blick traf Teg, und eine Hand näherte sich vorsichtig einer Tasche, die so ausgebeult war, daß sie nur eine Waffe enthalten konnte.
    Teg lächelte dem Mann zu, ließ den Vorhang sinken und kehrte zu Taraza zurück.
    »Wir werden von Leuten aus der Diaspora beobachtet«, sagte er.
    Taraza entspannte sich. Die Vorstellung, die Teg gegeben hatte, war denkwürdig.
    Die Vorhänge wurden zur Seite gefegt. Der hochgewachsene Fremde trat ein und blieb zwei Schritte vor Teg stehen. Ein Ausdruck kalter Wut zeigte sich auf seinem Gesicht.
    »Ich habe Sie davor gewarnt, ihm etwas zu sagen!« Die Stimme klang nach einem rauhen Bariton, ihr Akzent war neu für Teg.
    »Und ich habe Sie vor den Fähigkeiten dieses Bashar-Mentaten gewarnt«, sagte Taraza. Auf ihrem Gesicht zeigte sich Verachtung.
    Der Mann sank etwas in sich zusammen, und so etwas wie Furcht zeigte sich auf seinen Zügen. »Geehrte Mater, ich ...«
    »Wagen Sie es nicht, mich so zu nennen!« Tarazas Leib spannte sich zu einer dermaßen kämpferischen Pose, wie Teg sie an ihr noch nie gesehen hatte.
    Der Mann richtete sich wieder auf. »Teure Dame, Sie haben keine Kontrolle über die momentane Situation. Ich muß Sie daran erinnern, daß meine Befehle ...«
    Teg hatte genug gehört. »Sie übt hier die Kontrolle durch mich aus«, sagte er. »Bevor ich hierherkam, habe ich gewisse Schutzmaßnahmen ergriffen. Dies ...« – er sah sich um und wandte seine Aufmerksamkeit dann wieder dem Eindringling zu, dessen Gesicht nun einen bedächtigen Ausdruck zeigte – »... ist kein Nicht-Schiff. Zwei unserer Nicht-Schiff-Beobachtungseinheiten haben Sie in genau diesem Augenblick in ihrem Blickfeld.«
    »Das würden Sie nicht überleben!« sagte der Mann schroff.
    Teg lächelte liebenswürdig. »Niemand auf diesem Schiff würde überleben.« Er preßte die Zähne aufeinander, um das Nervensignal zu geben und den winzigen Impuls-Timer in seinem Schädel zu aktivieren, der vor seinem visuellen Mittelpunkt graphische Signale abspielte. »Und Sie haben nicht mehr viel Zeit, wenn Sie noch eine Entscheidung treffen wollen.«
    »Erzähl ihm, wie du darauf gekommen bist!« sagte Taraza.
    »Die Mutter Oberin und ich verständigen uns auf unsere eigene Art«, sagte Teg. »Aber darüber hinaus gab es gar keinen Grund, mich zu warnen. Daß sie mich herbestellt hat, genügte. Die Mutter Oberin auf einem Gildentransporter zu einer Zeit wie dieser? Unmöglich!«
    »Eine ausweglose Situation«, knurrte der Mann.
    »Vielleicht«, sagte Teg. »Aber weder die Gilde noch Ix wird einen Frontalangriff der Bene Gesserit-Streitkräfte unter einem Kommandanten riskieren, den ich ausgebildet habe. Ich spreche von Bashar Burzmali. Ihre Verstärkung hat sich soeben in Nichts aufgelöst.«
    »Ich habe ihm nichts davon erzählt«, sagte Taraza. »Sie haben gerade gesehen, was ein Bashar-Mentat kann, und ich bezweifle, daß es irgendwo in diesem Universum jemanden gibt, der ihm ebenbürtig ist. Das sollten Sie bedenken, bevor Sie sich gegen Burzmali wenden, einen Mann, den dieser Mentat ausgebildet hat.«
    Der Eindringling sah Taraza an. Dann wanderte sein Blick über Teg zu ihr zurück.
    »Ich sage Ihnen, wie Sie aus dieser Sackgasse herauskommen«, sagte Teg. »Die Mutter Oberin Taraza und ihr Gefolge verlassen dieses Schiff mit mir zusammen. Sie müssen sich sofort entscheiden. Die Zeit wird knapp.«
    »Sie bluffen doch.« Aber hinter diesen Worten lag keine Festigkeit.
    Teg schaute Taraza an und verbeugte sich. »Es war mir eine große Ehre, dir zu dienen, Mutter Oberin. Ich entbiete dir meinen Abschiedsgruß.«
    »Vielleicht wird der Tod uns nicht trennen«, sagte Taraza. Es war der traditionelle Abschiedsgruß, den eine Ehrwürdige Mutter einer Mitschwester entgegenbrachte.
    »Geht!« Der vierschrötige Mann eilte auf die Korridorluke zu und schwang sie auf. Dahinter standen zwei ixianische Wachen, deren Gesichter nichts als Überraschung zeigten. Mit heiserer Stimme befahl der Mann: »Bringt sie zu ihrem Leichter!«
    Immer noch kühl und

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