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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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er war keine sehr gute Kopie. Ich habe es genauso schnell erkannt wie du.«
    Teg stürmte in den Hof. Er schleppte eine schwere Lasgun unter dem linken Arm. Seine rechte Hand hielt Griff und Abzug noch immer umklammert. Er sah sich kurz um, dann musterte er Duncan und schließlich Lucilla.
    »Bring Duncan rein!« sagte er.
    Das war der Befehl eines Schlachtfeld-Kommandanten, der sich lediglich auf das bezog, was in einem Notfall zu tun war. Lucilla gehorchte, ohne eine Frage zu stellen.
    Als sie Duncans Hand nahm und ihn an der blutigen Masse des einstigen Gestaltwandlers vorbei in den Waffenflügel führte, sagte der Junge kein Wort. Als sie drin waren, warf er einen Blick auf den teigigen Haufen und fragte: »Wer hat ihn reingelassen?«
    Lucilla fiel auf, daß er nicht »Wie ist er hereingekommen?« gesagt hatte. Duncan hatte bereits an den Unwichtigkeiten vorbei und ins Herz des Problems gesehen.
    Teg ging ihnen auf dem Weg zu seiner Unterkunft voran. An der Tür blieb er stehen, sah hinein und bedeutete Lucilla und Duncan, ihm zu folgen.
    In Tegs Schlafraum breitete sich der scharfe Geruch verbrannten Fleisches aus. Rauchfahnen verbreiteten einen Gestank, den Lucilla abscheulich fand. Hier war jemand geröstet worden! Eine Gestalt, die eine von Tegs Uniformen trug, lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden, wo sie vom Bett gefallen war.
    Teg rollte die Gestalt mit der Stiefelspitze auf den Rücken, damit man ihr Gesicht sehen konnte: starrende Augen, ein schiefes Grinsen. Lucilla erkannte eine der Ringstraßen-Wachen, einen Mann, der laut den Unterlagen mit Schwangyu in die Festung gekommen war.
    »Ihr Weichensteller«, sagte Teg. »Patrin hat sich um ihn gekümmert, dann haben wir ihm eine meiner Uniformen angezogen. Es reichte aus, um die Gestaltwandler in die Irre zu führen, denn wir ließen nicht zu, daß sie sich sein Gesicht ansahen, bevor wir angriffen. Sie hatten keine Zeit, um einen Bewußtseinsabdruck zu machen.«
    »Du weißt davon?« fragte Lucilla überrascht.
    »Bellonda hat mich bestens eingewiesen!«
    Jetzt verstand Lucilla die tiefere Bedeutung dessen, was Teg gesagt hatte. Sie unterdrückte ein rasches Aufflackern von Verärgerung. »Wieso hast du einen von ihnen bis in den Hof vordringen lassen?«
    Mit ruhiger Stimme sagte Teg: »Es ging ziemlich hektisch zu hier drinnen. Ich mußte eine Wahl treffen, die sich als die richtige herausgestellt hat.«
    Lucilla versuchte nicht mehr, ihren Zorn zu verheimlichen. »Bestand deine Wahl darin, Duncan für sich selbst sorgen zu lassen?«
    »Ich mußte ihn in deiner Obhut lassen oder das Risiko eingehen, noch mehr Eindringlinge in den Hof gelangen zu lassen. Patrin und ich hatten alle Hände voll zu tun, diesen Flügel hier zu säubern. Es war ziemlich schlimm.« Teg warf Duncan einen Blick zu. »Er hat sich, dank unseres Trainings, wacker geschlagen.«
    »Dieses ... Ding hätte ihn beinahe erwischt!«
    »Lucilla!« Teg schüttelte den Kopf. »Ich habe es genau kalkuliert. Ihr beide hättet mindestens eine Minute dort draußen ausgehalten. Ich wußte, daß du dich diesem Ding in den Weg werfen und dich opfern würdest, um Duncan zu retten. Das hätte noch einmal zwanzig Sekunden erbracht.«
    Auf Tegs Worte hin bedachte Duncan Lucilla mit einem Blick aus leuchtenden Augen. »Hättest du das getan?«
    Als Lucilla nicht antwortete, sagte Teg: »Natürlich hätte sie es getan.«
    Lucilla stritt es nicht ab. Aber jetzt erinnerte sie sich wieder an die unheimliche Schnelligkeit, mit der Duncan sich bewegt hatte – und an die verwirrenden Finten seines Angriffs.
    »Kampfentscheidungen«, sagte Teg und sah Lucilla an.
    Sie nahm es hin. Wie üblich hatte Teg eine korrekte Wahl getroffen. Dennoch wußte sie, daß sie sich mit Taraza würde in Verbindung setzen müssen. Die Prana-Bindu-Beschleunigung, die diesen Ghola auszeichnete, ging über alles hinaus, was sie erwartet hatte. Als Teg sich aufrichtete und wachsam den hinter ihr liegenden Eingang in Augenschein nahm, versteifte sie sich. Lucilla wirbelte herum.
    Schwangyu stand dort. Patrin war hinter ihr, mit einer weiteren schweren Lasgun über dem Arm. Die Mündung der Waffe, registrierte Lucilla, war auf Schwangyu gerichtet.
    »Sie hat darauf bestanden«, sagte Patrin. Auf dem Gesicht des alten Kampfgefährten Tegs zeichnete sich ein ungehaltener Ausdruck ab. Die Falten neben seinen Mundwinkeln deuteten nach unten.
    »Da liegen eine ganze Menge Leichen am MG-Nest Süd«, sagte Schwangyu. »Deine Leute

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