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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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die Wiese aufgehört. Er stand still da, atmete tief und schaute aufmerksam zu Lucilla hinauf. Sie sah Schweiß auf seinem Gesicht und dunkle Flecke auf seiner hellblauen Montur.
    Lucilla beugte sich über die Brustwehr und rief zu ihm hinunter: »Das war sehr gut, Duncan. Morgen zeige ich dir mehr von der Fuß-Faust-Kombination.«
    Die Worte drangen unzensiert aus ihr heraus, und sie erkannte ihre Absicht sofort. Sie galten Teg, der in dem schattigen Torweg dort unten stand, nicht dem Ghola. Sie sagte Teg nichts anderes als: »Siehst du? Du bist nicht der einzige, der ihn tödliche Griffe lehrt.«
    Anschließend wurde ihr bewußt, daß Teg auf dem besten Wege war, ihre Psyche mehr zu beschäftigen, als sie sich erlauben durfte. Grimmig warf sie einen Blick auf die große Gestalt, die nun aus den Schatten des Torwegs trat. Duncan rannte bereits auf den Bashar zu.
    Als Lucilla sich auf Teg konzentrierte, durchfuhr es sie wie ein Blitz. Und ohne darüber eingehender nachzudenken, wurde ihr klar: Da stimmt etwas nicht! Gefahr! Teg ist nicht Teg! In dem nachfolgenden Blitz, der ihre Reaktion auslöste, kam davon jedoch nichts zum Ausdruck. Sie reagierte, indem sie sämtliche Kraft in ihre Stimme legte, derer sie habhaft werden konnte:
    »Duncan! RUNTER!«
    Duncan warf sich flach ins Gras. Seine Aufmerksamkeit galt ganz der Teg-Gestalt, die aus dem Waffenflügel kam. In der Hand des Mannes befand sich eine Nahkampf-Lasgun.
    Gestaltwandler! dachte Lucilla. Nur seine Hyper-Wachsamkeit hatte ihn verraten. Einer der Neuen!
    »Gestaltwandler!« schrie Lucilla.
    Duncan stieß sich seitlich ab und sprang auf. Er drehte sich flach in der Luft, mindestens einen Meter über dem Boden. Die Schnelligkeit seiner Reaktion schockierte Lucilla. Sie hatte nicht gewußt, daß sich ein Mensch so schnell bewegen konnte! Der erste Lasgun-Bolzen bohrte sich unter Duncan in den Boden. Duncan selbst schien in der Luft zu schweben.
    Lucilla sprang auf die Brustwehr und ließ sich auf den Fenstersims der darunterliegenden Etage fallen. Hier gab es einen Halt, und bevor sie stoppte, zuckte ihre Rechte vor und fand das vorstehende Abflußrohr der Regenrinne, weil ihre Erinnerung genau wußte, daß es dort war. Ihr Leib bog sich zur Seite, und sie fiel auf den Fenstersims der nächsten Etage. Die Verzweiflung trieb sie an, obwohl sie wußte, daß sie zu spät kommen würde.
    An der Wand über ihr knisterte etwas. Sie sah eine alles zerschmelzende Linie auf sich zukriechen, als sie sich nach links schwang, sich drehte und auf den Wiesenboden fiel. Noch während sie landete, erfaßte sie mit einem Blick die Situation.
    Duncan bewegte sich auf den Angreifer zu, aber zuckte hin und her, wie bei einer Wiederholung der eben abgelaufenen Übungsstunde. Die Schnelligkeit seiner Bewegungen!
    Lucilla sah Unentschiedenheit auf dem Gesicht des falschen Teg.
    Sie schoß auf den Gestaltwandler zu und fühlte förmlich die Gedanken der Kreatur: Jetzt habe ich es mit zweien zu tun!
    Ihr Versagen war jedoch unausweichlich, dies wurde Lucilla schon während des Laufens klar. Der Gestaltwandler brauchte lediglich seine Waffe auf volle Kraft und kurze Entfernung einzustellen. Er konnte die Luft, die sich vor ihm befand, in Streifen schneiden. Nichts konnte eine solche Verteidigungsbarriere durchdringen. Als ihr all dies durch den Kopf schoß und sie panisch nach einer Möglichkeit suchte, den Angreifer zu schlagen, sah sie, daß auf der Brust des falschen Teg roter Rauch erschien. Eine rote Linie lief in einem schrägen Winkel aufwärts über die Muskulatur des Arms, der die Lasgun hielt. Der Arm fiel ab, wie von einer Statue. In einer Blutfontäne riß die Schulter des Torsos auf. Die Gestalt wankte, löste sich in einer weiteren Welle roten Rauches und sprühenden Blutes auf und schrumpelte auf den Stufen zusammen, ein dunkler Klumpen aus blaugeflecktem Rot. Lucilla roch die charakteristischen Gestaltwandler-Pheromone, als sie stehenblieb. Duncan tauchte neben ihr auf. Über den toten Gestaltwandler hinweg konzentrierte er sich auf eine Bewegung im Torweg.
    Hinter dem Toten erschien ein weiterer Teg. Lucilla identifizierte die Wirklichkeit: Dieser war echt.
    »Das ist der Bashar«, sagte Duncan.
    Es erfreute sie, daß Duncan seine Identifizierungslektion so gut gelernt hatte: Man mußte seine Freunde selbst dann erkennen können, wenn man nur Bruchteile von ihnen sah. Sie deutete auf den toten Gestaltwandler: »Riech mal!«
    Duncan schnupperte. »Ja, ich hab's. Aber

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