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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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nicht verstanden hatten, wie die Einzelteile funktionierten, konnten sie sich in allen Details daran erinnern. Eines Tages würden diese Informationen in das Gemeinschaftsgedächtnis der Bene Gesserit eingehen, wo das Geheimnis für immer sicher verwahrt wäre.
    Die letzten Schwestern der Prozession warfen ihre Stücke in den Ofen, dann war nichts mehr vom einzigen Nicht-Schiff, das je existiert hatte, vorhanden.

32
     
    Es ist schwierig, die Macht liebenswert zu machen. Das ist das Grundproblem aller Regierungen.
    Padischah-Imperator Hassik III.,
    aus seinen persönlichen Kaitain-Tagebüchern
     
     
    Das Harkonnen-Bankett war luxuriöser als irgendein anderes gesellschaftliches Ereignis, das je auf Giedi Primus stattgefunden hatte. Nachdem er den harten Unterricht von Mephistis Cru überlebt hatte, wusste der Baron nicht, ob er sich jemals wieder einer solchen Tortur unterziehen würde.
    »Heute Abend wird sich Ihr Image im Landsraad grundlegend ändern, Baron«, erinnerte Piter de Vries ihn mit beruhigender Stimme. »Denken Sie daran, wie Leto Atreides verehrt wird, wie man seine Gewaltaktion auf Beakkal bejubelt. Nutzen Sie es zu Ihrem Vorteil.«
    Als der Anstandslehrer die Namen auf der Gästeliste durchgegangen war, hatte er entsetzt bemerkt, dass die Erzrivalen von Grumman und Ecaz eingeladen waren. Das war sozusagen eine scharfe Mine, die nur auf die leiseste Erschütterung wartete. Nach einer heftigen Diskussion hatte sich der Baron schließlich einverstanden erklärt, den Erzherzog Armand Ecaz von der Liste zu streichen. Nun huschte de Vries durch die Burg, um die letzten Veränderungen zu veranlassen, damit das Bankett ohne Probleme beginnen konnte.
    Der Mentat machte sich trotzdem Sorgen, dass er unmittelbar nach den Feierlichkeiten hingerichtet werden könnte. Der Baron grinste still, als er de Vries' offensichtliche Unruhe bemerkte. Es gefiel ihm, wenn seine Leute um ihren Posten und ihr Leben bangen mussten.
    Die sorgsam ausgewählten Gäste des Abends wurden mit einem Harkonnen-Shuttle aus dem Orbit auf den Planeten gebracht. In seinem prachtvollen weiten Gewand, das seine Körpermasse und den Suspensorgürtel verbarg, stand der Baron unter dem kunstvoll geschmiedeten Fallgitter der Burg. Die scharfen Eisenspitzen des Tores schimmerten im orangefarbenen Licht der trüben Dämmerung von Harko City wie Drachenzähne, die bereit waren, ungebetene Besucher zu zermalmen.
    Als die adeligen Gäste aus dem kleinen, von Suspensoren getragenen Schiff ausstiegen, lächelte der Baron großzügig und hieß jede einzelne Person mit einstudierten, ausgesprochen höflichen Worten willkommen. Mehrere Männer betrachteten ihn mit misstrauischer Verwunderung, als hätte er sie in einer unbekannten Sprache angeredet.
    Der Baron hatte den Repräsentanten bewaffnete Leibwachen zugestehen müssen. Mephistis Cru war diese Lösung zuwider gewesen, aber unter anderen Voraussetzungen wäre niemand gekommen. Es war nun einmal so, dass man den Harkonnens einfach nicht traute.
    Sogar jetzt, als die vornehmen Besucher im Empfangssaal vor den Ebenholz-Wänden standen, wählten sie ihre Worte mit Bedacht und waren neugierig, was das Haus Harkonnen wirklich mit ihnen im Schilde führen mochte.
    »Willkommen, willkommen, meine geschätzten Gäste.« Der Baron hob die von Ringen gezierten Hände. »Unsere Familien stehen seit Generationen in engem Kontakt, aber nur wenige von uns können sich als wirkliche Freunde bezeichnen. Ich möchte gerne etwas mehr Freundschaftlichkeit in die Beziehungen zwischen den Häusern des Landsraads bringen.« Er lächelte und hatte dabei das Gefühl, dass ihm die Lippen platzen könnten. Er wusste, dass viele dieser Leute vermutlich gejubelt hätten, wenn Herzog Leto Atreides dieselben Worte gesprochen hätte. Doch überall sah er gerunzelte Stirnen, geschürzte Lippen und fragende Blicke.
    Cru hatte diese Rede für ihn geschrieben, und die Worte schienen sich nur mühsam durch seine Kehle zu zwängen. »Wie ich sehe, sind Sie von diesen Neuigkeiten überrascht, aber ich verspreche Ihnen – bei meiner Ehre ...« – er redete schnell weiter, bevor irgendwer über diese Bemerkung lachen konnte –, »dass ich keine Forderungen an Sie stellen werde. Ich möchte nur einen Abend der Freude und Geselligkeit mit Ihnen verbringen, damit Sie anschließend mit einer besseren Meinung über das Haus Harkonnen heimkehren.«
    Der alte Graf Ilban Richese hob die Hände und applaudierte. Seine blauen Augen funkelten

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