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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Koran-Sutras behaupteten, dass das Herz und die Seele eines Menschen – sogar die eines Ungläubigen – einen gütigen und gnädigen Kern enthielten. Als Sklave hatte er sich viel zu lange passiv verhalten und sein hartes Los akzeptiert. Er hatte zu viele Nächte damit verbracht, leere Versprechungen zu rezitieren und sich an vage Träume zu klammern, die eine einfache Zuflucht zu bieten schienen. Doch sie waren genauso hohl wie die Schiffe der Scheinflotte, die die Roboter in die Flucht getrieben hatte. Er war es allen schuldig, die ihm seit langer Zeit zugehört hatten.
    Nachdem er und seine Gefährten nun einen unbestreitbaren Dienst für Poritrin geleistet hatten, wusste Ishmael, dass es an der Zeit war, mit seinen Sorgen zu Lord Bludd persönlich zu gehen. Gott würde ihn führen und ihm zeigen, was er zu sagen hatte. Ishmael wollte es Aliid und allen Zensunnis beweisen, die mit ihm am Lagerfeuer des Erzählers saßen, dass sein Glaube etwas bewirken konnte.
    Verzweifelt hielt Aliid seinen Freund zurück, bevor er blindlings in eine Situation hineinlief, die nur sein Verderben bedeuten konnte. »Überlege dir wenigstens einen Plan, Ishmael! Wie willst du in die Nähe von Lord Bludd gelangen? Du kannst nicht einfach an seine Tür klopfen und sagen, was du auf dem Herzen hast.«
    »Wenn er der Herr seines Volkes ist, sollte er einer berechtigten Klage Gehör schenken.«
    Aliid verdrehte die Augen. »Du bist ein Sklave und kein Bürger. Für ihn gibt es keinen Grund, dich anzuhören.« Er beugte sich näher an ihn heran. »Benutze deine Phantasie, Ishmael. Du hast für den Weisen Holtzman gearbeitet, du kennst seine Arbeitsroutinen, du weißt, wie er mit Lord Bludd verkehrt. Nutze dieses Wissen aus, um einen Grund zu finden, sonst wirst du ihm niemals näher als hundert Meter kommen.«
    Ishmael dachte über seine Möglichkeiten nach. Er mochte keine Lügen oder Täuschungen, aber Aliid hatte Recht. In diesem Fall war es ein Mittel, das durch den Zweck gerechtfertigt war.
    Am Ende der folgenden Schicht kehrte er zusammen mit den anderen Gefangenen zum Wohnlager zurück. Nachdem er sich gewaschen und seine beste Kleidung angelegt hatte, verabschiedete er sich mit einem Kuss von seiner Frau und bereitete sich auf den Aufbruch vor. Er nahm mehrere Arbeitsunterlagen mit, die abgeliefert werden sollten und die er aus den Fabrikbüros geschmuggelt hatte, dann machte er sich auf den Weg durch die Stadt zu den Kegeltürmen, in denen der Lord von Poritrin residierte. Das Gesicht des langjährigen Sklave zeigte Respekt, aber keine duldsame Unterwerfung. Gott war mit ihm und gab ihm Kraft.
    Zwei Dragonerwachen in Goldrüstungen standen am Eingangstor des Turmes und musterten Ishmael skeptisch. Er achtete darauf, nichts zu tun, was sie als Bedrohung auffassen konnten, und wählte seine Worte mit Bedacht. Er bemühte sich, nicht zu lügen, sondern mit einem kleinen Trick vorzugehen. »Mein Name ist Ishmael, und ich muss mit Lord Niko Bludd sprechen.«
    Die Dragoner sahen ihn an. »Ein Sklave will mit Lord Bludd sprechen? Hast du einen Termin?«
    Sein Kamerad sagte: »Lord Bludd gewährt Sklaven keine Audienz.«
    Ishmael fragte sich, ob Gott die Männer veranlassen würde, einfach zur Seite zu treten, damit er weitergehen konnte. Aber er rechnete nicht mit einer so direkten göttlichen Intervention.
    Ishmael fasste neuen Mut und zog die entwendeten Bücher hervor. »Ich bin einer der Sklaven des Weisen Holtzman. Er schickt regelmäßig Personen wie mich, um Dokumente abzuliefern.« Er zögerte, bevor er seine erste richtige Lüge aussprach. »Der Weise hat mich hiermit auf den Weg geschickt. Er betonte, dass es sich um eine dringliche Angelegenheit handelt, dass ich nicht eher umkehren darf, bis ich sie persönlich Lord Bludd übergeben habe.«
    Der größere Dragoner murrte. »Alles, was mit Holtzman zu tun hat, ist dringlich.« Er sah Ishmael mit gerunzelter Stirn an. »Lord Bludd hat heute für so etwas keine Zeit.«
    Doch Ishmael ließ sich nicht beirren. »Vielleicht sollten Sie das dem Weisen Holtzman selbst sagen. Er wird mir nicht glauben, dass Lord Bludd sich geweigert haben soll, diese Bücher in Empfang zu nehmen.« Er holte tief Luft und wartete. Sein Glaube gab ihm Gelassenheit und Zuversicht.
    Nach kurzem Zögern erklärte der andere Dragoner: »Wir haben die Sklaven immer durchgelassen, wenn sie Unterlagen abzuliefern hatten. Was ist, wenn der Weise einen neuen Durchbruch erzielt hat, wie damals mit den

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