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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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überall dorthin, wo sich wahrscheinlich Abhörgeräte befanden. Sie rümpfte die Nase. Der Geruch hier missfiel ihr.
    »Es spielt keine Rolle mehr, was sie mithören«, blaffte Irulan. »Wenn er weiter herrschen will, muss er zu meinen Bedingungen mit mir verhandeln.«
    »Ihre Bedingungen?«, erkundigte sich die Ehrwürdige Mutter in leisem, verschlagenem Tonfall.
    »Er hat seine Konkubine verloren, seine Verbindung zu den Fremen«, sagte Irulan.
    »Wissen Sie das ganz sicher?«, fragte die Ehrwürdige Mutter, ohne Irulan anzusehen. Etwas stimmte hier nicht – mit der begrenzten Fähigkeit zur Hellsicht, die die Gewürzabhängigkeit ihr gab, konnte sie es spüren.
    »Sicherheitsübertragungen lügen nicht«, erwiderte Irulan. »Sie ist tot. Es gibt zwei Bälger, aber sie haben keinerlei Status.«
    »Sie haben den Status, den er ihnen verleiht.«
    Als hätte sie die Ehrwürdige Mutter nicht gehört, fuhr Irulan fort: »Und er wird gezwungen sein, Sie freizulassen. Er ist ein gerissener Politiker, mein Ehemann. Die Tage des Gewürzmonopols sind gezählt, und das weiß er. Er muss Zugeständnisse machen, Kompromisse. Daran kommt er nicht vorbei.«
    »Ihr Ehemann!«, höhnte die Ehrwürdige Mutter.
    »Jetzt wird er in jeder Hinsicht mein Ehemann sein«, sagte Irulan selbstgefällig. »Das ist eines der Zugeständnisse, die wir verlangen.«
    »Tun wir das?«, fragte die Ehrwürdige Mutter. Sie bemerkte Edrics Gesicht auf der anderen Seite des Sprechlochs. »Was sagen Sie dazu, Gildenmann?«
    »Die Tage des Gewürzmonopols sind gezählt«, antwortete Edric, »aber ich glaube nicht, dass das Endergebnis unseren Wünschen entsprechen wird.«
    »Was sehen Sie in der Zukunft?«, wollte die Ehrwürdige Mutter wissen. »Was wird schiefgehen?«
    Edric schüttelte den Kopf. Welche Rolle spielte das? Jetzt konnten sie ohnehin nichts mehr daran ändern. Dazu war es viel zu spät.
    »Sie sind doch ein Steuermann, ein lebendes Orakel«, drängte die Ehrwürdige Mutter. »Was sehen Sie?«
    Erneut zuckte Edric mit den Schultern. Ein ungewohntes Gefühl der Nachsicht ließ ihn schweigen.
    »Sie nennen sich lebendes Orakel«, höhnte Irulan, »doch Sie können trotzdem nicht wissen, was ich alles getan habe oder tun werde.«
    Edric beugte sich vor, um ihr ins Gesicht zu blicken. »Sie sollten nicht hier sein, Mylady«, erklärte er. »Die Wachen werden Sie von hier fortbringen. Gehen Sie, solange noch Zeit ist.«
    »Was ist das für ein Unsinn?«, fragte die Ehrwürdige Mutter ungehalten. Die unausgesprochene Nachricht in Edrics Worten war ihr nicht entgangen.
    »Dies ist ein gefährlicher Ort«, erklärte Edric. »Und bald wird er noch gefährlicher sein.«
    »Geschwätz«, sagte die Ehrwürdige Mutter, doch ihrem Tonfall fehlte es an Überzeugung. Sie ging hektisch in ihrer Zelle auf und ab, getrieben von ihren eigenen ruhelosen Vorahnungen.
    »Sie haben etwas gesehen!«, sagte Irulan anklagend und stand auf, um Edrics Blick durch das Loch zu erwidern.
    Die Ehrwürdige Mutter zog sie zurück. »Er hat nichts gesehen außer den Leberflecken, die auf seinen Augen schwimmen! Nicht wahr, Steuermann?«
    »Mag sein«, stimmte Edric zu, nun wieder von Langeweile beherrscht.
    »Und, was ist es?«, fragte die Ehrwürdige Mutter ungeduldig.
    »Was es ist?«, wiederholte Edric. Er schüttelte den Kopf. Ihm fehlte die gewürzgesättigte Luft seines Tanks. In seinen Zellen tobte ein Hunger, den kein Magen stillen konnte.
    »Was haben Sie gesehen?«, kläffte die Ehrwürdige Mutter.
    »Er ist tot«, sagte Edric.
    »Tot?«, fragte Irulan. »Wer ist tot?«
    »Der Atreides«, antwortete Edric.
    Die Ehrwürdige Mutter war vor dem Sprechloch stehen geblieben. Sie nickte geistesabwesend. »Das war es also«, murmelte sie. »So werden die Dinge laufen.«
    »Sie wissen, dass das seinen Sieg über uns bedeutet«, sagte Edric.
    »Unsinn!«, blaffte Irulan. Sie warf ihm einen zornigen Blick zu, voller Abscheu für sein orangefarbenes Gesicht und das gewürzvernebelte Blau seiner winzigen Augen.
    »Schlau, schlau, schlau ...«, murmelte die Ehrwürdige Mutter.
    »Das kann nicht wahr sein«, sagte Irulan. Tränen standen in ihren Augen.
    »Schlau, schlau ...«, sagte die Ehrwürdige Mutter.
    »Es ist wahr«, erwiderte Edric. »Er ist tot. Er ist zum Sterben in die Wüste gegangen. Zum Shai-Hulud, wie man an diesem trostlosen Ort sagt.«
    »... schlau, schlau ...«, sagte die Ehrwürdige Mutter kopfschüttelnd.
    »Nicht schlau!«, stieß Irulan hervor. Sie

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