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Dungirri 01 - Schwarze Dornen

Titel: Dungirri 01 - Schwarze Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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inzwischen nur noch ein alter Wassertank und ein paar Balken von den früheren Hütten. Der andere Pfad existiert mittlerweile kaum noch. War ursprünglich mal eine Feuerschneise zum Schutz des Holzfällerlagers.«
    Die Tür ging auf, und Mark kam geradewegs auf die beiden zu.
    »Was haben Sie?«, fragte Alec sofort.
    »Darrens Großvater hat vor ungefähr sechzig Jahren mal eine Mine besessen«, antwortete Mark. »Hat nie was gefunden, aber er hat in seiner Jugend viel Zeit dort verbracht, weil er überzeugt war, dass er irgendwann mal auf was stoßen würde. Keiner kann genau sagen, wo diese Mine war, aber der alte Snowy Fullerton ist ziemlich sicher, dass es im Nordteil vom Busch sein müsste. Er erinnert sich, dass er dem alten Oldham etliche Male in der Gegend über den Weg gelaufen ist, obwohl er hier im Ort gewohnt hat.«
    »Das muss es sein.« Ein alter Minenschacht - das war genau der Ort, den Darren sich für seine Gefangenen aussuchen würde.
    »Ryan telefoniert gerade mit dem Bezirksarchiv«, berichtete Mark weiter, »um rauszufinden, wer damals dort Land besessen hat und in welchem Abschnitt die Mine liegen könnte.«
    »Hat hier jemand was von Cutter’s Track gesagt?«, wollte Bob wissen und stand vom Schreibtisch auf. »Der SES hat letztes Jahr im Abschnitt östlich davon gesucht, aber die Aktion musste abgebrochen werden, weil in der
Nähe ein Buschfeuer ausbrach. Oldham hat das Feuer gemeldet und den Suchtrupp gewarnt.«
    Und mit ziemlicher Sicherheit hat er es vorher selbst gelegt . Oh ja, im Nachhinein sieht man vieles klarer, dachte Alec bitter.
    Gewissheit setzte sich in ihm fest und blieb, als er in rascher Folge Befehle gab. Der Landkarte nach war Cutter’s Track etwa fünf Kilometer lang. Die alte Feuerschneise - unmöglich zu sagen, wie viel davon noch passierbar war. Es war ihnen gelungen, das Suchgebiet von etlichen hundert auf einige zehn Quadratkilometer einzugrenzen. Was sie dort finden würden - falls sie überhaupt etwas fanden -, darüber dachte er lieber nicht nach.

27
    A ls die Sonne gerade untergegangen war und die Dämmerung hereinbrach, stießen sie am Ende der alten Feuerschneise auf Spuren eines Fahrzeugs, das hier gewendet hatte. In der verzweifelten Hoffnung auf irgendeinen Hinweis, irgendeine Spur, ließ Alec seine Blicke über das dichte Buschwerk schweifen und verfluchte das nachlassende Licht. Eine schmale Mondsichel stand im Westen tief über den Baumkronen. Doch bald würde sie verschwunden sein, und dann blieb nur noch das Sternenlicht - aber Sternenlicht durchdrang die Schatten des Waldes nicht.
    »Darren hat hier überall seine Spuren verwischt«, konstatierte Adam, der neben einem belaubten und von rotem Staub bedeckten Ast am Rand der Schneise kauerte. »In der Dunkelheit ihre Spuren zu finden - und zu sehen, wohin sie von hier aus gegangen sind -, wird verflucht schwer werden. Vorausgesetzt, dass sie überhaupt hier gewesen sind.«
    »Sie sind hier gewesen«, entgegnete Alec. »Sonst hätte er sich nicht die Mühe gemacht, die Spuren zu verwischen.«
    »Wenn wir ein paar starke Scheinwerfer hätten …«
    »Finn.« Alec fiel Adam einfach ins Wort, noch während die Lösung in seinem Kopf Gestalt annahm. »Mit Finn haben wir die besten Chancen. Bella hat zwar gesagt,
er ist kein toller Spürhund, aber ihrer Spur wird er bestimmt folgen.«
    Er rief in Dungirri an, und Mark machte sich mit Finn auf den Weg. Er hatte den Wagen noch nicht ganz zum Stehen gebracht, da riss Alec schon die hintere Tür auf und packte Finns Leine. Finn sprang aus dem Auto, schaute sich um, schnüffelte, kläffte nur Sekunden später und zerrte mit aller Macht an der Leine, um direkt in den Busch zu rennen.
    »Meinen Sie, es ist Bella?«, fragte Adam und reichte ihm eine kräftige Taschenlampe aus dem Streifenwagen.
    Alec betrachtete den Hund. Finn starrte aufmerksam in den Busch und zog winselnd und bebend an der Leine. »Ja. Es muss hier unzählige Witterungen geben - Kängurus, Kaninchen, Beutelratten. Aber ihn scheint nur eine einzige zu interessieren. Also dann, mein Junge, gehen wir.«
    Mit der Schnauze am Boden verschwand der Hund im Buschwerk, und Alec musste ihn fest an der Leine halten, neben ihm liefen Mark und Adam, und die Lichter ihrer drei Taschenlampen tanzten gespenstisch durch die Schatten des Waldes.
    Finn war nicht der Einzige, der am liebsten gerannt wäre, doch die Dunkelheit und das unwegsame Gelände zwangen sie zu einem langsameren Tempo. Während des ganzen

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