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Dungirri 01 - Schwarze Dornen

Titel: Dungirri 01 - Schwarze Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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Bettfedern schnellten hoch, als er aufstand und sich anzog.
    Er stellte eine Polizistin ab, die sie beim Duschen und Anziehen beschützen sollte. Das Wasser, das aus dem uralten Duschkopf tröpfelte, kam ihr vor wie ein Sakrileg; es spülte das Andenken an Alec von ihrem Körper fort und schwächte all die Erinnerungen, Empfindungen und die kostbare Schönheit, die sie vielleicht nie wieder erleben würde.
    Aber Tanya ging vor.

    Flankiert von Finn und zwei Polizisten marschierte sie zum Gemeindesaal. Eben drangen die ersten pfirsichgoldenen Sonnenstrahlen durch die fahle Dämmerung, und das Morgenlicht tauchte den Ort in einen sanften Schein. Die kühle Frische, bevor die Sonne wieder auf die Erde brannte, war wie eine Verheißung der Hoffnung. Bitte , wandte sie sich an jede Gottheit, die gerade zuhören mochte, bitte, lass sie uns heute finden .
    Im Gemeindesaal duftete es himmlisch nach Gebäck und Kaffee. Echter Kaffee, nicht das entsetzliche Gebräu
der letzten beiden Tage. Allein der köstliche Duft reichte aus, um die eine oder andere Hirnzelle aus dem Schlaf zu reißen.
    Jeanie Menotti richtete auf der Arbeitsplatte in der Küche das Frühstück an und goss aus einer großen Kanne Kaffee in die bereitstehenden Tassen. Ein halbes Dutzend Polizisten mit verschlafenen Augen hatte sich bereits bedient, und sie klammerten sich an die Becher, als enthielten sie ein Lebenselixier.
    An einem Schreibtisch in der Mitte des Saals beugte Alec sich mit Adam und Steve über eine große Landkarte. Sein weißes Hemd stach von dem Dunkelblau der Polizeioveralls ab, die die anderen beiden angesichts der bevorstehenden Suche nach Joe Ward angelegt hatten. Er sah auf, als hätte er ihren Blick gespürt, und sein erschöpftes Lächeln konnte die Erleichterung in seinen Augen nicht ganz verbergen.
    Adam sagte etwas, woraufhin Alec sich wieder der Karte zuwandte, und plötzlich bemerkte sie, dass Steve sie mit einem ernsten Ausdruck betrachtete, der darauf schließen ließ, dass er zwei und zwei zusammenzählte. Aber dann nickte er knapp mit einem versonnenen Lächeln und beugte sich ebenfalls wieder über die Karte.
    »Du musst was frühstücken, Bella.« Jeanie rief sie zu sich und drückte ihr eine Tasse Kaffee in die Hand. »Es ist alles da. Rosinentoast oder Müsli?«
    »Toast, bitte.« Dankbar für die Ablenkung meldete ein Winkel ihres Gehirns, dass Toast beim Kauen deutlich weniger Energie erforderte als Müsli.
    Jeanie reichte ihr einen Teller, auf dem sich dampfende, gebutterte Toastscheiben türmten. Allem Anschein nach selbst gebacken. Der Duft von Rosinen und Gewürzen
mischte sich unter das üppige Kaffeearoma und regte ihren Appetit an. Allerdings reichte er längst nicht aus, um diesen Toastberg zu bewältigen.
    »Ich kann das unmöglich alles essen.«
    Jeanie machte eine Handbewegung zu Alec hin. »Dann teil es mit Alec. Der hat überhaupt noch nichts gegessen. Trinkt er seinen Kaffee schwarz?«
    »Ja«, stammelte Isabelle heiser. Hatte Jeanie sich ebenfalls zusammengereimt, was vorgefallen war? Aber Jeanie, die mit ihren Gedanken inzwischen bei Finn war, goss einfach die nächste Tasse Kaffee ein und reichte sie herüber.
    »Iss du dein Frühstück. Ich füttere den Hund«, erbot sie sich.
    Isabelle legte den Toastteller auf eine der Tassen und balancierte damit quer durch den Saal zu den drei Männern. Dort rückte Steve beiseite und machte ihr neben Alec Platz, eine rücksichtsvolle Geste, die sie rührte. Denn so unsinnig es auch war, der kleine Trost, in Alecs Nähe zu stehen, war immer noch weitaus besser, als nicht in seiner Nähe zu sein.
    »Iss«, befahl sie Alec und bemühte sich um einen lockeren Ton. »Anweisung von Jeanie. Und Heilige haben mehr zu sagen als ein DCI.«
    »Keine Frage. Danke.«
    Er stellte den Teller auf den Tisch und streifte beim Griff nach der Kaffeetasse ihre Finger. Eine kurze Berührung nur, aber sie reichte aus, um jeden einzelnen Augenblick der Liebesnacht in ihren Gedanken wieder lebendig werden zu lassen.
    Sie wich seinem Blick aus und schob diesen Gedanken rasch einen Riegel vor.
    »Es ist Toast für alle da. Bedient euch!«

    »Danke, aber wir haben schon gegessen«, erwiderte Adam. Er tippte mit dem Finger auf die Landkarte. »Bella, kennst du diese Gegend? Da haben wir Joes Wagen gefunden. Es ist eine der abgelegensten Ecken im ganzen Wald, und ich komme beim besten Willen nicht drauf, wohin er gewollt haben könnte.«
    Sie trank einen Schluck Kaffee, betrachtete die

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