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Dungirri 01 - Schwarze Dornen

Titel: Dungirri 01 - Schwarze Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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niedergingen.
    Das Brüllen der Flammen, das Bersten und Herabstürzen der Balken, das Rennen und Schreien der Menschen, all das mischte sich mit dem Hämmern in seinem Kopf. Vor ihnen fiel etwas Kleines, Brennendes zu Boden und entzündete, was die Dürre vom Rasen übrig gelassen hatte; ihm war klar, dass sie nicht sicher waren, solange sie hier lagen.
    Unter ihm rührte sich Bella, und er rappelte sich auf die Knie, immer noch darauf bedacht, sie zu schützen. Starke Hände - Steves - rissen beide auf die Beine, und zu dritt, Bella in der Mitte, taumelten sie über den Rasen zur Straße.
    »Sind alle sicher raus?«, fragte Alec mit brennender Kehle. Ein kurzer Blick auf Bella genügte, und er wusste, sie war erschüttert, aber unverletzt. Dennoch ließ er sie nicht aus dem Arm, er brauchte die Bestätigung ihrer Wärme, ihres Atems, um an das Wunder dieser Rettung glauben zu können.

    »Uns fehlt nichts«, meldete Kris atemlos, die mit ihren Leuten zu ihnen gerannt war. »Ist Tanya da drin?«
    »Ich weiß es nicht«, krächzte Alec, und die furchtbare Angst stieg in ihm auf, Oldham könne das Haus in eine Bombe verwandelt und das Kind dort zum Sterben zurückgelassen haben.
    »Ich geh rein.« Steve wartete eine Reaktion gar nicht erst ab.
    Alec drückte Bella kurz an sich, dann ließ er sie los und folgte Steve durch den Garten zurück ins Haus.

    Isabelle war steif vor Angst und Entsetzen. Sie starrte Alec nach, als er sich entfernte, der Ärmel seines Overalls war von umherfliegenden Trümmern zerfetzt, Blut sickerte dunkel zwischen den Stofffetzen hervor. Noch bevor sie das Grauen ganz erfasst hatte, bahnten die beiden Männer sich durch die Überreste des Wohnzimmerfensters den Weg zurück ins Haus. Die andere Seite des Gebäudes war eine Flammenhölle.
    Sie presste sich die Hand auf den Mund, um den Schrei zu unterdrücken. Vom anderen Ende der Straße drang das ohrenbetäubende Jaulen der Feuersirene zu ihnen, die jahrzehntealte Methode, um die Einwohner zu warnen und die freiwillige Feuerwehr zum Dienst zu rufen. Es würden etliche Minuten vergehen, bis sie eintraf.
    Kris schüttelte sie an der Schulter. »Feuerlöscher - im Gemeindesaal sind zwei. Ich hole den aus der Polizeistation.«
    Die Worte rissen Isabelle aus ihrer Lähmung. Sie rannte, dicht gefolgt von einem weiteren Polizisten, zum Gemeindesaal und nahm den Feuerlöscher von der Küchenwand. Sie reichte ihn dem Kollegen.

    »Los! Ich hole den anderen hinter der Bühne.«
    Ihre Schuhe dröhnten auf dem Holzboden, als sie durch den ganzen Saal rannte. Vage registrierte sie, dass Finn nach wie vor neben ihrem Schreibtisch lag und sich trotz ihres Vorbeilaufens nicht rührte, doch jetzt hatten die Angst und die Sorge um Alec und Steve im brennenden Haus Vorrang, und sie blieb nicht stehen.
    Sie riss die Tür neben der Bühne auf und suchte im Dämmerlicht der Seitenkulisse nach dem Lichtschalter.
    Er funktionierte nicht.
    Sie stolperte an der Wand entlang und tastete nach dem Feuerlöscher, den sie hier hatte hängen sehen. Die Dunkelheit machte sie unsicher, und so blieb sie in der Hoffnung stehen, ihre Augen würden sich an die Düsternis gewöhnen. Durch das Hämmern ihres Herzens hindurch hörte sie ein leises Geräusch - jemand schlich hier sehr vorsichtig herum.
    Dann das Klacken eines Sicherungshebels.
    Eine Hand legte sich auf ihren Mund, erstickte den Schrei, und an ihre Schläfe presste sich der Lauf einer Pistole.
    »Schau, schau, Isabelle«, flüsterte Darren Oldham ihr ins Ohr. »Ich fasse es nicht, wie leicht du es mir machst. Muss mein Glückstag sein.«

23
    I n einem Albtraum aus Qualm und Hitze und immer höher lodernden Flammen tasteten Alec und Steve sich ihren Weg durch die beiden östlichen Zimmer und von dort weiter durch Küche und Bad, ohne jedoch irgendwo ein Anzeichen des Kindes zu finden. Steve wollte sich schon in das Inferno im Zentrum der Explosion stürzen, doch Alec packte ihn am Kragen seines Hemds und zerrte ihn zurück.
    »Da besteht nicht die geringste Chance«, brüllte er durch das Toben der Flammen, obwohl die Bedeutung dieser Worte, das Aufgeben der Hoffnung, ihm unerträglich war.
    Wäre Tanya in diesem zweiten Schlafzimmer gewesen, wäre sie inzwischen tot; und die enorme Hitze und die Flammen würden jeden umbringen, der versuchte, dort hineinzugehen.
    Über ihnen zerbarst die Decke in einem Flammenmeer, und sie flohen so schnell es ging aus dem Haus. Kris löste sich aus dem Qualm und sicherte die Flucht

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