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Dunkel wie der Tod

Dunkel wie der Tod

Titel: Dunkel wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. RYAN
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ich weiß über euch beide Bescheid! Ich weiß alles. Und du weißt nich’, dass solchen Männern eine Frau nicht reicht, und sie’s nie ernst meinen mit irgendeinem süßen kleinen Ding aus der alten Heimat, ganz gleich, wie hübsch sie ist oder was sie aus sich macht. Diese Typen wollen eine Frau wie dich doch nur für eines.“
    â€žDu weißt auch nicht immer alles, Duncan“, meinte sie. Zwischen ihr und Will war es nie so gewesen. Und es würde auch nie so sein … konnte gar nicht so sein … niemals.
    â€žIch weiß genug.“
    â€žDann glaub doch, was du willst.“ Als ob es jetzt noch etwas ausmachte, was er von ihr dachte. Er hatte versprochen, ihr nicht mehr zu schreiben. Wenn sie Glück hatte, hielt er sein Versprechen, und sie würde nie wieder mit ihm zu tun haben. „Ich finde, wir haben uns nichts mehr zu sagen“, stellte sie fest und stand auf, um sich zu verabschieden.
    â€žIch weiß, wo Virgil Hines steckt.“
    Sie verharrte einen Moment und setzte sich dann wieder.
    â€žWenigstens kann ich mir gut denken, wo er ist“, meinte Duncan.
    Nell wartete.
    â€žAls Pfarrer Beals mich vorhin geholt hat, hat er mir gesagt, dass du wegen Virgil hier wärst. Er hat gesagt, dass Virgil und irgendein Mädel seit ein paar Tagen verschwunden sind.“
    â€žKanntest du Mr. Hines?“
    â€žMr. Hines?“ Duncan prustete vor Lachen. „Verdammt auch, jetzt sind wir aber ganz schön hochtrabend geworden, was?“
    Nell schaute ihn erwartungsvoll schweigend an.
    â€žIch kannte ihn nicht gut“, räumte er ein und fuhr sich mit seinem mittlerweile völlig verdreckten Taschentuch über den Hals, „aber ich kannte ihn. Wir sind hier nur dreihundert Leute, alles in allem, und deshalb kennt jeder jeden. Hatte ’ne große Klappe, dieser Virgil. Erzählte andauernd von so’nem kleinen Hof, nördlich von hier, der nicht mehr bewirtschaftet wird, weil der Boden so steinig ist, und der nicht bewohnt ist. Immer, wenn er was ausgefressen hatte, hat er sich da versteckt – also wahrscheinlich ziemlich oft. Netter Kerl, aber nicht der Hellste.“
    â€žWo ist dieser Hof? Hat er das auch erzählt?“
    â€žSüdlich von Salem.“
    Salem lag ungefähr zehn bis fünfzehn Meilen nördlich von Charlestown. „Genauer war er nicht?“
    â€žOh doch, war er.“ Duncan lümmelte sich in seinen Stuhl zurück und bedachte sie mit seinem großspurigen Lächeln, das ihr noch allzu gut in Erinnerung war. „Wie gesagt, war’n ziemlicher Schwätzer, dieser Virgil.“
    Nell revanchierte sich mit ihrem Jetzt-mach-schon-Blick, doch sie kannte Duncan gut genug, um zu wissen, dass er es ihr nicht so leicht machen würde.
    â€žWeißt du, ich müsste mich jetzt langsam mal für die Bibelstunde zurechtmachen“, meinte er, knüllte sein Taschentuch zusammen und stopfte es sich wieder in die Hosentasche. „So kann ich da nicht auftauchen, so voller Staub …“
    â€žDu Mistkerl“, zischte sie leise.
    Er lachte schallend. „ Das ist meine Nell!“
    â€žIch bin nicht deine Nell, Duncan. Ich habe vor acht Jahren aufgehört, deine Nell zu sein.“
    â€žJa, und alles war meine Schuld, und damit muss ich jetzt für immer leben. Du bist wütend auf mich, und da hast du allen Grund zu. Aber du kannst niemals aufhören, meine Nell zu sein. Zumindest niemals ganz.“
    â€žOh doch, das kann ich. Ich habe es längst getan.“ Sie schob ihren Stuhl zurück und stand auf. „Ich muss jetzt gehen. Mach’s gut, Duncan.“
    â€žWillst du denn nicht wissen, wo dieser Hof ist?“, fragte er und stand auch auf.
    â€žWillst du es mir denn sagen?“
    â€žKlar. Nächstes Mal.“
    â€žNächstes …?“ Aber natürlich.
    â€žIch muss mich jetzt waschen“, sagte er und ging zur Tür, „aber wenn du mich wieder mal besuchst, reden wir weiter.“
    â€žDu hast mir versprochen, wenn ich dich einmal besuchen käme – nur einmal –, würdest du mich in Ruhe lassen.“
    â€žIch hab dir versprochen, dir nicht mehr zu schreiben. Ich hab nie gesagt, dass ich nicht immer versuchen würde, dich zurückzugewinnen.“
    â€žZurück…?“ Ungläubig lachend fragte sie: „Das ist nicht dein Ernst, oder? Selbst wenn ich so dumm wäre, mich noch einmal mit

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