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Dunkel wie der Tod

Dunkel wie der Tod

Titel: Dunkel wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. RYAN
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unterhaltsame Gesellschaft habe.“
    â€žOh, ich wollte gerade gehen“, sagte Nell, doch Speck schob die Tür nur weiter zu, als habe er sie gar nicht gehört. Sie sagte etwas lauter: „Entschuldigen Sie bitte, aber ich sagte soeben …“
    â€žEr macht bloß, was ich ihm sage“, ließ Harry sie wissen.
    Mit einem dumpfen Klacken schloss sich die Tür. Nell machte einen Schritt darauf zu, doch Harry packte sie sofort beim Arm. „Wollen Sie wirklich schon gehen? Ich dachte, wir wollten das Kriegsbeil begraben?“
    Vergeblich versuchte sie, sich von ihm loszumachen. „Daran haben Sie doch ohnehin kein Interesse.“
    â€žOh, das würde ich so nicht sagen.“ Mit unverhohlenem Wohlgefallen ließ er seinen Blick über sie schweifen. „Wir könnten schon zu einer Einigung finden.“
    â€žLassen Sie mich gehen.“ Das Herz pochte und stolperte ihr in der Brust. Sie bog seine Finger zurück, doch er ergriff unerbittlich ihren anderen Arm, hielt sie fest umklammert, bis es schmerzte, und drängte sie zurück an den Tisch. „Mr. Speck!“, schrie sie, während sie sich aus Harrys Griff zu befreien versuchte. „Helfen Sie mir!“
    â€žSie werden ja ganz rot im Gesicht. Ist Ihnen so warm, wie es scheint?“ Er beugte sich über sie, bis sie seinen vom Absinth süßen Atem heiß auf ihrem Gesicht spüren konnte und sich immer weiter zurücklehnte, um ihm auszuweichen.
    â€žMr. Speck! Hilfe!“ Nell versuchte, sich freizukämpfen, doch Harry war ein Stück größer als sie und erstaunlich stark für einen Mann, der noch keinen Tag seines Lebens richtig gearbeitet hatte. Sie musste daran denken, wie mühelos Duncan sie überwältigt hatte, wie brutal er gewesen war und was er ihr angetan hatte, und auf einmal spürte sie die lähmende Gewissheit, dass es gleich wieder geschehen würde.
    Du darfst nicht in Panik geraten, sonst bist du erledigt, ermahnte sich Nell. Bewahr dir einen kühlen Kopf. Benutze deinen Verstand.
    â€žWie ich es doch liebe, wenn Ihnen das Blut so in die Wangen schießt“, sagte Harry, „wie Ihr Körper Sie verrät … und das alles nur, weil ich Sie ein bisschen provoziert habe – ging doch ganz einfach. Ihre Leidenschaft ist leicht zu wecken, was? Und heiß wie Lava.“ Er drängte sich näher an sie, hielt sie noch fester umfasst, krallte seine Finger in ihren Arm. „Aber Sie halten damit an sich, weil euer Papst das so befiehlt, nicht wahr?“
    â€žSie wissen selbst, dass Sie das nicht ernstlich wollen“, sagte sie und wünschte dabei, dass ihre Stimme nicht so sehr zittern würde. „Es ist nur der Absinth …“
    â€žOh, ich wollte das schon ein ganzes Weilchen vor dem Absinth.“ Mit einer Hand packte er ihre Handgelenke, riss ihre Jacke auseinander und schloss die andere um ihre eng in das Korsett geschnürte Brust. „Ich habe das schon tun wollen, seit Mama Sie mit von Cape Cod zurückgebracht hat.“
    â€žAber ich habe es nie gewollt. Und ich will es auch jetzt nicht, und deshalb …“
    â€žKommen Sie schon … oder wollen Sie wirklich unberührt ins Grab gehen, wie irgendein hässliches kleines Ding, dem gar keine and’re Wahl blieb?“ Er öffnete geschwind die winzigen Knöpfe an dem hohen gestärkten Kragen ihrer Hemdbluse. „Ich sag’s auch niemandem, ganz bestimmt nicht, und danach dürfte das Kriegsbeil wohl ganz und gar begraben sein – genau das, was Sie wollten, oder?“ Mit vertraulich gesenkter Stimme flüsterte er: „Ganz ruhig … ich weiß, wie man ein Mädchen zur Frau macht. Und es wird viel angenehmer sein, wenn Sie mir ein wenig entgegenkommen.“
    â€žUnd wenn ich das nicht tue?“
    â€žDann wird es un angenehm. Aber …“, er grinste und bleckte die Zähne, „manchmal gefällt es mir so.“ Er zerrte an ihrer Bluse, kratzte über ihre bloße Haut. Der Stoff riss, die Knöpfe sprangen ab.
    â€žHilfe!“, schrie sie und setzte sich mit erneuter Kraft gegen ihn zur Wehr. Sie versuchte nach ihm zu treten, doch ihre stahlgerippte Krinoline machte dieses Bemühen vergebens.
    â€žSie schreien sich ganz umsonst die Seele aus dem Leib“, ließ Harry sie wissen. „Speck ist draußen und holt mir Absinth, und selbst wenn er hier wäre – er ist so gut

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