Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkel wie der Tod

Dunkel wie der Tod

Titel: Dunkel wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. RYAN
Vom Netzwerk:
Ihrer Frau so ruhig und gefasst sein können.“
    â€žIch war schon immer einer von den Ruhigen.“
    â€žDa hat uns Liam Fallon aber etwas anderes erzählt“, meinte Nell.
    Jimmys Zigarette verharrte reglos in der Luft. „Was zum Teufel hat dieser verdammte Mist…“ Er verkniff sich den Rest und fuhr etwas ruhiger fort: „Was hat er über mich gesagt? Er denkt, ich hätt’ was zu tun mit dem, was Bridie passiert ist, nicht wahr?“
    Nell wählte ihre Worte sorgfältig: „So deutlich hat er sich nicht ausgedrückt …“
    â€žWenn dieser …“ Jimmy fluchte leise vor sich hin, warf die Zigarette auf die Straße und ballte die Fäuste. „Wenn er mir querkommen will, kann ich auch anders.“
    â€žIch hätte besser nichts gesagt … Es tut mir leid“, log Nell.
    â€žSie wissen bestimmt, warum er das immer so betont, dass Bridie nicht seine richtige Tochter ist, oder?“
    â€žNein …“ sagte Nell, wenngleich ihr so einige Vermutungen kamen.
    Jimmy sah beiseite, die Kiefer grimmig gespannt. „Sagen wir mal so – ich weiß ein paar Sachen, von denen er nicht weiß, dass ich sie weiß.“
    â€žSachen, die Bridie Ihnen erzählt hat?“
    Er nickte abwesend. „Dieser verdammte Schweine…“
    â€žHaben er und Bridie … Waren sie …?“ Nell wusste kaum, wie sie es sagen sollte.
    Jimmy stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. „Ich hab nie was davon sagen wollen. Bridie hat es mich versprechen lassen.“ Er rieb sich seine großen, schwieligen Hände an seiner Hose, runzelte mit leerem Blick die Stirn.
    â€žMöchten Sie noch eine Zigarette?“, fragte ihn Will.
    â€žÃ„hm, ja.“
    â€žHier“, meinte Will, als er ihm ein weiteres Mal die Dose nach hinten reichte. „Können Sie behalten.“
    â€žWirklich? Danke.“ Bevor er sie aufmachte, drehte und wendete er sie staunend.
    â€žIch finde ja“, sagte Nell, als er sich eine Zigarette anzündete, „dass Ihr Versprechen Bridie gegenüber mit Ihrem Tod erloschen ist. Wenn die Wahrheit natürlich so kompromittierend für Mr. Fallon ist, sollten Sie vielleicht besser nicht …“
    â€žSoll er doch in der Hölle schmoren! Ich will verdammt sein, wenn ich … ’Tschuldigung“, murmelte er mit einem Seitenblick auf Nell.
    â€žSchon gut.“
    â€žWenn er mir was anhängen will, kann ich ihm auch was anhängen. Er und Bridie, sie …“
    â€žHatten ein Verhältnis?“, versuchte Nell ihm auf die Sprünge zu helfen.
    â€žUnd wie. Da war sie gerade fünfzehn, ging ein halbes Jahr. Ich kannte sie da ja noch gar nicht, deshalb habe ich mich auch nicht sonderlich drüber aufgeregt, aber sie hat mich angefleht, dass ich niemand was davon sagen soll, weil er und Ma Fallon da schon verheiratet gewesen waren.“
    â€žWissen Sie, wer von beiden Schluss gemacht hat?“, fragte Nell.
    â€žEr. Pfarrer Dunne hat ihn dazu gebracht. Aber sie war’s, die angefangen hat.“
    Will meinte skeptisch: „Es mag verständlich sein, dass Sie das glauben, bloß in dem Alter …“
    â€žSie hat es mir doch selbst gesagt! Hat sich eines Tages toll zurechtgemacht und sich ihm dann an den Hals geworfen. Und wenn sie’s erst mal drauf angelegt hatte, gab’s niemand, der da Nein gesagt hätte.“ Er schüttelte den Kopf. „Verdammt“, flüsterte er.
    â€žHat sie Ihnen auch erzählt, warum sie das getan hat?“, fragte Nell.
    â€žWeil sie in ihn verliebt war. Ich hab sie gefragt, wie das denn gehen soll – in ihren eigenen Vater verliebt sein! –, und da hat sie gesagt, er wär ja nicht ihr Vater. Ihr richtiger Vater … also, alles was ich von dem weiß, ist, dass er nichts taugte und an ihrem elften Geburtstag den ganzen Tag gesoffen hat und ihr gesagt hat, ihm wärs lieber, wenn sie nie geboren worden wär, denn dann säß er jetzt nicht da mit Frau und Kind, die er beide nicht ausstehen kann. Abends, wie er dann ausgegangen ist, hat ihn ein Pferdewagen totgefahren. Tolles Geburtstagsgeschenk, was?“
    Nell und Will sahen sich an.
    â€žWahrscheinlich ist das der Grund, weshalb Mr. Fallon so schlecht auf Bridie zu sprechen ist“, meinte sie dann. „Er hat Schuldgefühle, weil er seine Frau mit deren Tochter betrogen hat.“
    â€žSchön blöd von

Weitere Kostenlose Bücher