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Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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hatte.
    »Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich mich schnell umziehe, während der Kaffee durchläuft?«, fragte sie. Er hob und senkte die Augenbrauen in Groucho-Marx-Manier. »Ich hoffe, du ziehst dir was Bequemeres an?«
    »Ja, Sweatshirt und Jogginghose.«
    »Es gibt nichts, was ich an einer Frau so sexy finde wie Sweatshirt und Jogginghose.«
    Sie lachte. »Hör auf, mich so anzugucken. Wir werden uns wie zwei erwachsene Menschen an den Tisch setzen und Kaffee trinken.«
    »Und danach?«
    »Danach findest du womöglich dein Glück, Matrose.« Sie tänzelte aus der Küche, amüsiert über seinen Gesichtsausdruck.
    Es war so wundervoll, dieses Funkeln in seinen Augen zu sehen und mit ihm zu lachen. Vanessa schwebte förmlich die Treppe hinauf.
    Sie wusste, dass sie sich diese Nacht wieder lieben würden. Sie konnte einfach keine Gelegenheit auslassen, in seinen Armen zu liegen. Johnny war bei seinem Onkel Brian in Sicherheit, und Vanessa hatte das Gefühl, am nächsten Morgen würde Christian mit ihr gemeinsam am Küchentisch sitzen und Kaffee trinken.
    Vielleicht sollte sie ihn überraschen und statt der bequemen Kleidung ihr kurzes rotes Seidennachthemd anziehen. Sie musste grinsen. Wenn sie das tat, würden sie wahrscheinlich in absehbarer Zeit keinen Kaffee trinken.
    Sie schaltete das Licht im Schlafzimmer ein und erstarrte. Einen Moment lang verstand sie nicht, was sie sah. Einen Moment lang konnte sie sich nicht bewegen. Nicht atmen.
    Ihr rotes Dior-Kleid lag ausgebreitet auf dem Bett, als wartete es nur darauf, dass sie hineinschlüpfte. Allerdings würde sie das Kleid nie mehr anziehen können. Der Rock war in schmale Streifen geschnitten, und im Oberteil steckte ein Messer.
    Genau an der Stelle, an der ihr Herz gewesen wäre, wenn sie das Kleid getragen hätte.
    Das Erschrecken, das sie gelähmt hatte, ließ nach, ihr Mund öffnete sich zu einem Schrei, und sie stolperte rückwärts aus dem Zimmer.

19
    Vanessa drehte sich am Kopf der Treppe um und lief wie von Furien gehetzt hinunter. Sie wäre gestolpert und hingefallen, wenn Christian sie nicht aufgefangen hätte.
    »Was ist los?«, fragte er.
    Doch sie konnte nicht sprechen, sie hatte nicht genug Luft. Christian packte ihre Schultern fester und schüttelte Vanessa leicht. »Sag schon, Liebling. Was ist los?«
    »Auf meinem Bett. Mein Kleid. Jemand war im Haus.« Ihr schauderte vor Angst. »Er könnte noch hier sein.« Sie klammerte sich an Christian, vor Panik vollkommen außer sich. »Es ist Jim«, flüsterte sie, während sich ihre Fingernägel in Christians Arme gruben. »Er lebt. O Gott, er lebt.«
    Christian schaute die Treppe hinauf. »Liebling, das ergibt keinen Sinn. Zeig mir, was passiert ist.«
    Sie nickte, am ganzen Körper zitternd. Er legte ihr einen Arm um die Schulter, und gemeinsam gingen sie die Treppe hoch und den Flur entlang zu ihrem Schlafzimmer.
    »O verdammt«, stieß er hervor, als er das Kleid auf dem Bett sah. Er verstärkte den Griff um ihre Schulter.
    »Komm, lass uns die Polizei rufen.«
    »Er könnte noch hier sein«, flüsterte sie. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Auf einmal bedeutete jeder Schatten Gefahr, konnte sich in jedem Schrank jemand verbergen. »Wir müssen draußen warten. Wir müssen hier raus.« Ihre Stimme überschlug sich. »Bitte bring mich hier raus. Ich muss hier raus.«
    »Okay. Okay, wir setzen uns in mein Auto. Komm.«
    Vanessas Beine fühlten sich an wie Eiszapfen, als sie die Treppe hinuntergingen. Er führte sie zum Garderobenschrank und holte ihre Mäntel. »Mein Handy liegt im Auto. Lass uns von dort aus die Polizei anrufen.«
    Vanessa nickte. Sie wollte nur raus … raus aus ihrem eigenen Haus. Die kalte Nachtluft war nichts gegen den eisigen Wind, der in ihrem Innern wehte. Sie schlüpfte auf den Beifahrersitz und verriegelte die Tür. Zitternd starrte sie auf ihr Haus.
    Christian ließ den Motor an, holte sein Mobiltelefon aus dem Handschuhfach und wählte die Notrufnummer. Er meldete einen Einbruch und gab dem Beamten die Adresse durch.
    »Er lebt«, sagte Vanessa, als Christian sein Telefon zugeklappt hatte. »Es ist Jim. Jetzt ergibt das alles einen Sinn. Die Rosen, die Anrufe, die Jacke und jetzt das hier.«
    Sie schloss die Augen, wiegte sich vor und zurück und versuchte, ihrer Panik Herr zu werden. Er lebt. Er lebt. Die Worte hallten in ihrem Kopf wider.
    »Wovon redest du, Vanessa?« Christian nahm ihre Hand und hielt sie mit beiden Händen fest. »Liebling, Jim ist tot. Er ist

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