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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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anzustellen, sonst würde man mich verschwinden lassen. Klingt das in deinen Ohren lustig?«
    Organisiertes Verbrechen. So konnte man es auch nennen, wenn man nicht wusste, dass die hierarchische Ordnung der Vampirgesellschaft lange vor den meisten modernen Gesetzen entstanden war.
    »Dad«, sagte ich, mich wieder fangend. »Wegen Vlad musst du dir keine Gedanken machen. Er wird dir, Gretchen und mir nichts antun, aber du musst aufhören, ihm hinterherzuschnüffeln. Deine Kontaktleute würden ohnehin nichts herausfinden, was auch nur im Mindesten etwas mit der Wahrheit zu tun hat.«
    »Dann sag du mir die Wahr…«
    Seine Stimme verebbte, und sein Blick wurde streng. »Warum hast du Blutflecken am Kragen.«
    Bevor ich begriff, was er vorhatte, zerrte er mir auch schon meinen Rollkragen herunter.
    »Was ist das ?«, fuhr er mich an, auf die Bisswunde an meinem Hals starrend.
    Ich hatte keine Chance, ihm zu antworten. Shrapnel erschien und hob meinen Vater mit seinem bulligen Arm in die Höhe.
    »Was machst du da?«, fragte ich verdutzt.
    »Er wollte dir an die Kehle«, erklärte Shrapnel, den das wilde Gezappel meines Vaters nicht mit der Wimper zucken ließ.
    »Leila, lauf!«, rief mein Vater heiser.
    »O mein Gott, was ist hier los ?«, kreischte Gretchen, die gerade um die Treppe bog.
    Hätte sich jetzt aus dem Nichts eine Brücke manifestiert, hätte ich mich hinuntergestürzt. »Lass ihn runter«, wies ich Shrapnel an, der mit einem gemurmelten »Okay, aber wenn er dir noch mal an die Gurgel geht …«, von meinem Vater abließ.
    »Wird er nicht«, antwortete ich knapp. »Gretchen, hör auf zu schreien. Dad, ich muss nicht weglaufen. Vlads Leute passen höllisch gut auf mich auf, und auch wenn du sie vielleicht nicht siehst, sind sie da, vertrau mir.«
    Mein Vater starrte mich an, als wäre ich eine Fremde. »Worin bist du verwickelt?«, fragte er mich so leise, dass ich ihn über Gretchens andauerndes »O Gott, o Gott« kaum hören konnte.
    »Dein Hals, sein Deckname, dieses Schloss.« Der Tonfall meines Vaters wurde strenger. »Liegt da das Problem? Hast du ein krankes Rollenspiel unter reichen Ausländern beobachtet, das zu weit gegangen ist?«
    »Und ich habe gerade ein Déjà-vu«, hörte ich eine ironische Stimme hinter mir. »Du darfst gehen, Shrapnel. Ich kümmere mich um die Angelegenheit.«
    Shrapnel verneigte ich vor Vlad und zog sich zurück. Ich war daran gewöhnt, Leute mit vampirischer Schnelligkeit verschwinden zu sehen, doch meine Schwester erbleichte, und die Brauen meines Vaters zogen sich zusammen wie von einer Strippe gezogen.
    »Wie zum Teufel hat er das gemacht?«, wollte er barsch wissen.
    Ich hatte zwei Möglichkeiten: ihm die Wahrheit zu sagen oder meinen Vater und meine Schwester von Vlad hypnotisieren zu lassen, damit sie die Lüge glaubten. Gedankenkontrolle war der letzte Ausweg, nachdem mein Vater die Bisswunde an meiner Kehle bemerkt und zusammen mit Gretchen gesehen hatte, wie ein bulliger Wachmann sich allem Anschein nach einfach in Luft auflöste.
    Vlad stellte sich neben mich, eine Hand auf meinen Rücken gelegt. »Ich werde jede Entscheidung respektieren, die du triffst, doch die Wahrheit ist immer besser als eine Lüge, selbst wenn es der schwierigere Weg ist.«
    Ich sah den versteinerten Ausdruck im Gesicht meines Vaters, dann den ängstlichen meiner Schwester und seufzte. »Sie werden es herumerzählen.«
    Vlad schenkte meinem Vater ein charmantes Lächeln. »Nein, werden sie nicht. Er ist klug genug, um zu wissen, dass es sinnlos wäre, solche Informationen weiterzugeben. Nur Leute wie ich würden ihm Glauben schenken, und die mögen keine Verräter und Narren. Und was sie angeht«, er deutete auf Gretchen, »sie tut, was er ihr sagt.«
    Meine Schwester wurde fuchsteufelswild. »Ich bin zweiundzwanzig. Niemand sagt mir, was ich zu tun habe!«
    »Gretchen, sei still«, knurrte mein Vater.
    Sie funkelte ihn böse an, sagte aber nichts mehr. Meine Lippen zuckten, obwohl die Situation ernst war. Vlad hatte instinktiv recht gehabt – Gretchen würde nicht gegen einen direkten Befehl meines Vaters rebellieren. Hugh Dalton hatte sie immer eingeschüchtert.
    »Erzähl mir, was wirklich vor sich geht«, befahl mein Vater.
    Mich hatte er nie eingeschüchtert. Aber ich wollte wirklich versuchen, die Beziehung zu meiner Familie zu kitten, und wenn unsere Aussöhnung nicht auf Ehrlichkeit fußte, war sie nicht echt.
    »Zeig es ihm, Vlad«, sagte ich.
    Seine Augenfarbe wechselte von

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