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Dunkle Flut

Dunkle Flut

Titel: Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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nahm drei Stufen auf einmal, hastete an dem gestürzten Klon vorbei und sah zwei weitere – eine Frau, geschmeidig und kahlköpfig, und einen groß gewachsenen Mann mit langem, dunkelbraunem Haar und Vollbart. Die Frau hatte ein kleines Mädchen auf dem Arm. Der Mann trug eine bewusstlose Frau, aber als er Jaden sah, ließ er sie zu Boden gleiten und aktivierte sein Lichtschwert, rot und zornig.
    Jaden sprang mit einem Satz nach vorn. Die Frau wich eine Stufe zurück, schirmte ihr Kind ab, und der Mann stellte sich seinem Angriff, parierte Jadens Überhandhieb mit seiner roten Klinge. Über die gekreuzten Klingen hinweg sah Jaden dem Klon in die Augen – und ihm stockte der Atem. Er starrte in graue Augen, die genauso aussahen wie seine.
    Es dauerte einen Moment, bis das Begreifen einsetzte, und als es so weit war, traf es ihn wie ein Schlag ins Gesicht, ließ ihn wanken. Er verlor seinen Fokus, verlor seine Konzentration. Die Erkenntnis entlockte ihm ein einzelnes Wort, während Schlussfolgerungen über ihn hereinbrachen wie eine Sturzwelle. »Wie?«
    Der Klon entfesselte einen Machtangriff, der Jaden gegen die Rückwand trieb. Jaden fing sich genug, um den Aufprall mit der Macht abzufedern, aber der Klon setzte ihm unverzüglich nach, sprang vor und zielte mit einem Kreuzhieb auf Jadens Kehle.
    Im letzten Moment duckte Jaden sich unter der roten Klinge weg, die eine tiefe Kerbe in die Wand grub – ein Funkenregen sprühte. Er ließ ein Bein vorschnellen und fegte den Klon von den Füßen, aber anstatt bäuchlings hinzustürzen, fing der Klon sich mit einer Hand ab, bevor er auf den Boden schlug, stieß sich ab und wich mit einem Rückwärtssalto vor Jaden zurück.
    Der Kampf tilgte die Überraschung aus Jadens Kopf, und in dem Moment, in dem die Füße des Klons den Boden berührten, entfesselte Jaden einen weiteren Energiestoß, in der Absicht, ihn gegen die Wand zu donnern.
    Der Klon knurrte, hielt eine Hand hoch, mit der Handfläche nach außen, und fing Jadens Stoß mit seinem eigenen ab. Energie traf auf Energie, drängte gegeneinander, und Jaden und der Klon musterten einander über das Geländer hinweg, mit verkrampften Kiefern, einander starr in die Augen schauend, ohne dass einer von ihnen die Oberhand gewann.
    Im Treppenhaus über sich, links von ihm, sah Jaden, wie sich der Klon, den er benommen zu Boden geschickt hatte, aufrappelte und knurrend den Kopf schüttelte. Seine wütenden Augen waren auf Jaden gerichtet. Er gestikulierte mit beiden Händen und beharkte Jaden mit einer Energiesalve.
    Im letzten Moment streckte Jaden die linke Hand – seine verstümmelte Hand – aus, fing den Angriff ab und reagierte mit seiner eigenen Kraft. Der Stoß des Klons brachte ihn ins Wanken, aber er wappnete sich mit der Macht und bot beiden Klonen gleichzeitig die Stirn. Er hielt die Hände ausgestreckt, und die Energie der Klone drängte im rechten Winkel gegen ihn. Der gelbe Strahl seines Lichtschwerts, das er noch immer in der linken Hand hielt, zischte vor seinen Augen. Die Anstrengung brachte ihn ins Schwitzen, strapazierte Geist und Körper. Er wich einen Schritt zurück, noch einen, und fand sich mit dem Rücken an der Wand wieder. Er würde nicht mehr lange durchhalten.
    Die Klonfrau starrte ihn an, ein sonderbares Lächeln auf den Lippen. Ihr kräftiges Kinn und ihre mandelförmigen Augen brachten etwas in Jadens Gedächtnis zum Klicken, und er identifizierte sie als Klon der Dunklen Jedi Lumiya. Ihre Kahlköpfigkeit hatte ihn anfangs in die Irre geführt. Das Kind – das Gesicht schmutzig, das lange rote Haar verfilzt – regte sich überhaupt nicht.
    »Was wollt ihr?«, fragte Jaden durch zusammengebissene Zähne.
    »Nach Hause gehen«, sagte der Lumiya-Klon.
    »Das kann ich nicht zulassen«, sagte Jaden.
    Ihr Lächeln vertiefte sich. »Du kannst uns nicht aufhalten. Das kann niemand. Mutter ruft uns.«
    Gleichzeitig machten die beiden Klonmänner einen Schritt auf Jaden zu. Ihre Macht drückte gegen ihn. Er fiel auf ein Knie, schnaubend unter der Wucht ihres Angriffs, kaum imstande, ihnen standzuhalten.
    Sie taten noch einen Schritt, und er fiel auf beide Knie. Der größere der beiden grinste. Jetzt erkannte Jaden ihn, unter dem Vollbart und dem Haar. Er war ein Klon von Jadens Meister Kyle Katarn. Zorn ging von beiden Klonen aus, Zorn, der aus Jahren der Frustration und der Misshandlung geboren worden war. Die Erkenntnis traf Jaden wie ein Hagelsturm. Seine Ellbogen gaben nach. Er gab nach, gab

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