Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
Vom Netzwerk:
»Na prima! Ich liebe Morde hinter verschlossenen Türen!«
    Tain hatte weiter die Leiche angesehen und nur nebenbei bemerkt, dass die Leute von der Spurensicherung im Zimmer reichlich Abstand zu ihm hielten. »Ein Dämon aus einem gegnerischen Clan dürfte kaum ins Haus gelangt sein«, überlegte er. »Die Fenster und Türen sind gut geschützt, und mein Schutzzauber wirkt ebenfalls noch nach.«
    »Dann war es jemand aus dem Lamiah-Clan?«, fragte Samantha. »Das wird ja immer besser!«
    »Oder ein Mensch«, antwortete Tain. »Einer von den Handwerkern oder wer sonst noch hier ein und aus gegangen ist.«
    Seufzend stemmte Samantha die Hände in die Hüften. Tain gefiel es, wie sie in dem gerade geschnittenen Blazer aussah. Ihr Haar fiel ihr offen bis über die Schultern. Als sie sich anzog, hatte sie es zunächst zu einem schlichten Knoten aufgesteckt, bis Tain sie auf das Kussmal hinwies, das er in ihrem Nacken hinterlassen hatte. Da war sie rot geworden und hatte die Spange wieder herausgenommen.
    »Ich möchte die Hausdame befragen«, erklärte sie Logan, »und jeden sonst, der zugibt, heute in diesem Stockwerk gewesen zu sein, oder der hier gesehen wurde. Ach ja, und mach bitte eine Miss Townsend ausfindig! Sie leitet eine Gruppe, die sich ›No More Nightmares‹ nennt, eine dieser Anti-Dämonen-Bewegungen. Es ist zwar weit hergeholt, aber ich würde gern wissen, was sie heute Abend gemacht hat.«
    »Geht klar«, sagte Logan, der sich alles notierte. »Da ist noch etwas, das du lieber wissen solltest«, fügte er mit einem Seitenblick zu den Leuten von der Spurensicherung hinzu.
    »Was?«
    Logan trat näher zu ihr und Tain, damit die anderen ihn nicht hörten.
    »Ein paar Dämonen hier sagen, dass du das warst oder es zumindest in Auftrag gegeben hast.«
    Samantha starrte ihn entgeistert an. »
Was?
Wieso in aller Welt sollte ich die Matriarchin umbringen wollen?«
    »Weil, Partnerin, die Hausdame mir vorhin erzählt hat, dass die Matriarchin mit dem Gedanken spielte, dich zu ihrer Nachfolgerin zu machen. Sie wollte dich für die Position vorbereiten, dich anlernen sozusagen. Und deshalb meinen einige der Bewohner, dass du die Sache vielleicht beschleunigen wolltest.«

[home]
Kapitel 11
    S amantha wich erschrocken zurück und kollidierte mit Tain, der hinter ihr stand. »Das ist kompletter Blödsinn!«, erwiderte sie und versuchte zu lachen. »Du warst nicht dabei, als ich die Matriarchin traf. Sie hat mich auf den ersten Blick gehasst.«
    »Frisches Blut, sagen die Leute hier«, fuhr Logan fort, dessen Wolfsaugen sie aufmerksam beobachteten. »Die Ma-triarchin dachte, dass du ein bisschen gesunden Menschenverstand und mehr Sinn für die Welt draußen in ihre Inzestkultur bringst. Das sind übrigens ihre Worte, nicht meine. Na ja, ihre Worte jedenfalls, wenn man dem glaubt, was die Hausdame mir berichtet hat.«
    »Quatsch!« Samanthas Schläfen begannen zu pochen. »Ich muss unbedingt mit ihr reden. Wie heißt sie?«
    »Sie nennt sich Ariadne.«
    »Gut. Ich befrage sie in einem der Empfangszimmer im Erdgeschoss.« Sie sah zu Tain. »Ich vermute, du kommst mit, oder?«
    »Gleich. Ich möchte mir erst noch etwas ansehen.«
    Samantha behagte nicht, wie unsicher sie sich fühlte, als er sich umwandte und ohne ein weiteres Wort wegging. Er trug Jeans, Hemd und Mantel, nicht mehr den verführerischen Kilt, sah aber immer noch reichlich gut aus. Und stark. Sie hatte sich ihm heute Abend so nahe, so verbunden gefühlt, bis dieser Mord sie wieder in die Wirklichkeit zurückzerrte. Was für ein Jammer!
    Sie nahm die Notizen, die Logan ihr reichte, und fuhr allein zurück nach oben. Am liebsten würde sie Logan nach Hause schicken, denn der Wolf in ihm hatte gewiss einige Schwierigkeiten angesichts all des Blutes und der vielen Dämonen.
    In der Mitte eines der eleganten Empfangszimmer befand sich ein Schreibtisch: ein poliertes antikes Stück mit aufwendig gedrechselten Beinen. Samantha warf ihren Notizblock darauf und setzte sich auf den Stuhl dahinter. Wenn dieses Haus sie nur nicht so einschüchtern würde! Alles erinnerte sie an die Matriarchin, bei der jedes einzelne Haar gesessen hatte und deren sämtliche Finger mit geschmackvollen Ringen bestückt gewesen waren.
    Die Ringe steckten noch an den Fingern der Leiche, ebenso wie sie die Perlen noch trug. Wer das auch getan hatte, wollte sie auf eine ganz bestimmte Weise töten, nicht bestehlen.
    Wieder rieb Samantha sich die Schläfen. Logan hatte die Namen der

Weitere Kostenlose Bücher