Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Herzen

Dunkle Herzen

Titel: Dunkle Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
geht’s denn?« Clare stieß die Tür auf und musterte das Trio am Küchentisch. »Ist etwas passiert?«
    »Wo ist Cam?« wollte Angie wissen.
    »Ins Büro gefahren. Warum?«
    »Angie ist ein bißchen ängstlich.« In der Hoffnung, wieder einen klaren Kopf zu bekommen, schüttete Blair schwarzen Kaffee in sich hinein. Der Kater war zu einem dumpfen, pochenden Kopfschmerz abgeklungen. »Letzte Nacht hat das Telefon geklingelt.«
    »Letzte Nacht hat das Telefon dreimal geklingelt«, korrigierte Angie. »Und jedesmal, wenn ich abgehoben habe, hat der Anrufer, wer immer es auch sein mochte, eingehängt.«
    »Jugendliche«, folgerte Clare und griff nach der Kaffeekanne.
    »Ein ganz bestimmter Jugendlicher vielleicht.« Erregt tappte Angie mit dem Fuß auf den Boden. »Der Junge von gegenüber.«
    »Ernie?« Seufzend lehnte sich Clare an die Anrichte und nippte an ihrem Kaffee. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Als es das zweite Mal klingelte, bin ich aufgestanden. Im Dachfenster seines Hauses brannte Licht.«
    »Du hast ja schon eine fixe Idee, Angie.«
    »Gestern bei der Parade hat er dich unentwegt angestarrt.«
    »Na, das ist dann wohl der endgültige Beweis. Sollen wir ihn standrechtlich erschießen?«
    »Nimm die Sache nicht auf die leichte Schulter«, riet Jean-Paul. »Der Junge bringt Ärger.«
    »Herrgott, du sprichst von einem Teenager!«
    »Er liebäugelt mit dem Satanismus«, beharrte Jean-Paul, worauf Blair sich an seinem Kaffee verschluckte.
    »Wie bitte?«
    »Ernie besitzt ein Pentagramm«, erklärte Clare, »und Jean-Paul sieht sofort Gespenster.«
    »Ich sehe einen Jungen, der offenbar schwere Probleme hat und eventuell gefährlich werden kann«, bekräftigte der Franzose mit fester Stimme.
    »Moment mal.« Blair hob eine Hand. »Wie war das mit dem Pentagramm?«
    »Ein umgekehrtes Pentagramm.« Jean-Paul blickte finster in seinen Kaffee. »Der Junge stellt es regelrecht zur Schau. Und er beobachtet Clare.«
    Blair schob seine Tasse beiseite und erhob sich. »Clare, ich denke, du solltest einmal mit Cam darüber sprechen.«
    »Macht euch doch nicht lächerlich. Da gibt es nichts zu besprechen. Und Cam hat weiß Gott genug um die Ohren, da muß er nicht auch noch Gespenstern nachjagen. Ich habe noch zu arbeiten!« Krachend fiel die Tür hinter ihr ins Schloß.
    »Was weißt du über Satanismus?« fragte Blair Jean-Paul.
    »Nur das, was ich in der Zeitung darüber gelesen habe – aber das reicht, um diesem Jungen mit Mißtrauen zu begegnen.«
    »Erzähl ihm von der Katze«, mischte sich Angie mit einem verstohlenen Blick zur Garage hin ein.
    »Katze? Was für eine Katze?«
    Angie beugte sich vor und sprach rasch weiter, ehe Jean-Paul eingreifen konnte. »Jemand hat eine tote Katze – eine tote Katze ohne Kopf – draußen vor der Hintertür deponiert.
Clare besteht darauf, daß ein streunender Hund sie angeschleppt haben muß, aber da glaube ich nicht dran. Die Katze war sonst nämlich unversehrt.« Unsicher blickte sie zu ihrem Mann hinüber. »Jean-Paul hat sie sich genauer angesehen, als er – als er sie beseitigt hat.«
    »Sie wurde regelrecht enthauptet«, erklärte dieser. »Nicht zerfleischt, wie ein Tier das tut. Sie wurde sauber geköpft.«
    Grimmig nickend ging Blair zur Tür. »Paßt auf Clare auf. Ich muß ein paar Anrufe tätigen.«

Achtes Kapitel
    »Warum zum Teufel hat sie mir nichts davon erzählt?« wollte Cam von Blair wissen, der ihm in seinem Büro gegenübersaß.
    »Ich habe keine Ahnung.« Blairs Mund wirkte verkniffen und angespannt. »Aber ich würde diesen Jungen gerne mal gründlich unter die Lupe nehmen.«
    »Ich kümmere mich schon um Ernie.«
    »Vielleicht möchtest du dich erst einmal hiermit befassen.« Blair tippte mit dem Finger auf den dicken Schnellhefter, den er mitgebracht hatte. »Ich bin zu der Zeitung in Hagerstown gefahren und habe ein wenig im Archiv gewühlt. Außerdem hab’ ich bei der Post angerufen und darum gebeten, daß man mir ein paar Artikel zum Thema Satanismus rüberfaxt. Ich glaube, diese Lektüre wird dich interessieren.«
    Cam schlug den Hefter auf und pfiff durch die Zähne. »Wir liegen ziemlich weit von D.C. entfernt.«
    »Das tun viele andere Orte auch. Trotzdem gelangt dieser Mist dorthin.«
    Verstümmeltes Vieh, ausgeweidete Haustiere. Cam blätterte die glänzenden Faxbögen durch. Langsam stieg Abscheu in ihm hoch. »Als ich in D.C. Dienst tat, da sind wir ab und zu auf derartige Sachen gestoßen. Rituelle Kreise in
Waldgebieten,

Weitere Kostenlose Bücher