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Dunkle Herzen

Dunkle Herzen

Titel: Dunkle Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Kram?«
    »Na, Satanismus und so’n Zeug.«
    Cam spürte, wie sich die neben ihm sitzende Clare plötzlich versteifte, aber er konzentrierte sich ganz auf Sally. »Aber Ernie interessiert sich dafür?«
    »Schätze schon. Er hat das Pentagramm, er hat schwarze Kerzen in seinem Zimmer und er hört immer diese Musik.«
    »Hast du ihn mal danach gefragt?«
    »Ich habt ihn einmal gefragt, warum er sich mit so was abgibt, und er hat gelächelt und gesagt, das sei doch nur ein Spiel. Aber … ich glaube, er betrachtet es nicht als Spiel. Ich sagte, ich hätte im Fernsehen Berichte über solche Sekten gesehen, die Menschen töten, sogar Babys, und er nannte mich eine einfältige Ziege. Er sagte, die Gesellschaft würde alles verdammen, was außerhalb der Norm liegt.«
    »Hat er sonst noch etwas darüber erzählt?«
    »Nicht, daß ich wüßte.«
    »Wenn dir noch etwas einfällt, kommst du dann bitte zu mir und teilst es mir mit?«
    »Mach ich.«
    »Soll ich dich nach Hause fahren?«
    »Nein, es geht schon.« Sally preßte die Lippen zusammen. »Werden Sie mit meinen Eltern reden?«
    »Wenn ich das tun muß, dann sage ich dir vorher Bescheid.«
    »Danke.« Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln, dann wandte sie sich an Clare. »Sie und Angie waren furchtbar nett zu mir.«
    »Wir Frauen müssen schließlich zusammenhalten.«
    Sally nickte. »Ich, äh … Ernie hat ein Teleskop in seinem Zimmer«, sprudelte sie dann hervor. »Ich hab’ einmal durchgeguckt, als er mich kurz alleine gelassen hat. Ich konnte direkt in Ihr Schlafzimmer sehen.« Wieder errötete sie. »Ich dachte, Sie sollten das wissen.«
    Clare bemühte sich um eine unbeteiligte Miene. »Danke.«
    »Bis dann mal.«
    »Du kannst jederzeit wiederkommen.« Nachdem Sally verschwunden war, holte Clare einmal tief Atem. »Ich glaube, ich sollte mir angewöhnen, die Vorhänge zu schließen.«
    »Dieser kleine Dreckskerl!«
    Clare faßte ihn am Arm, ehe er wütend aufspringen konnte. »Was hast du denn mit ihm vor? Willst du ihn zusammenschlagen? Du bist doppelt so alt wie er, schwerer und kräftiger, und du trägst ein Abzeichen, das dir derartige Racheakte verbietet.«
    »Das nehme ich solange ab.«
    »Das wirst du nicht tun. Du bekommst deinen Willen. Die Bombe, die mir Sally da vor die Füße geworfen hat, reicht mir. Ich werde mich von ihm fernhalten.« Sie beugte sich vor, nahm sein Gesicht in die Hände und küßte ihn.
    »Fang an, deine Türen abzuschließen.«
    »Er wird bestimmt nicht …« Sie brach ab, als sie das zornige Funkeln in seinen Augen bemerkte. »Na schön. Erzählst
du mir jetzt, warum du Sally diese gezielten Fragen gestellt hast?«
    »Wegen entwendeter Graberde, einem Todesfall, der wie ein Ritualmord aussieht, wegen des Angriffs auf Lisa MacDonald und der geköpften schwarzen Katze vor deiner Tür.«
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, daß ein einziger unglücklicher Halbwüchsiger hier so eine Art Schlachtfest im Namen Satans veranstaltet.«
    »Nein. Aber irgendwo muß ich ansetzen.«
    Unruhig erhob sie sich, um ans Fenster zu treten. Der Flieder stand in voller Blüte, in den Zweigen schaukelte ein Vogelnest, und der Rasen mußte dringend gemäht werden. So sollte es hier, an diesem Ort, eigentlich sein, friedlich und idyllisch. So war es immer gewesen. Sie weigerte sich zu glauben, daß hinter dieser beschaulichen Fassade das Böse seine Wellen schlug.
    Doch dann fielen ihr die Bücher in ihrer Nachttischschublade wieder ein. Einen grauenhaften Moment lang sah sie wieder das Bild ihres Vaters vor sich, wie er blutend, mit zerschmetterten Gliedern auf der Terrasse lag. Jenseits aller Hoffnung.
    Wie um das Bild wegzuwischen, rieb sie sich kräftig die Augen. »Das ist doch absurd. Als nächstes machst du mir weis, daß sich hinter dem hiesigen Frauenverein ein Hexenzirkel verbirgt.«
    Cam legte ihr die Hände auf die Schultern und drehte ihr Gesicht zu sich hin. »Ich behaupte nur, daß in dieser Stadt üble Dinge vor sich gehen. Ich werde herausfinden, wer dahintersteckt, und Ernie Butts ist mein einziger Anhaltspunkt.«
    Wieder dachte Clare an die Bücher, jene Bücher, die einst ihrem Vater gehört hatten. O Gott, ihrem eigenen Vater! Sie brachte es nicht übers Herz, sie zu erwähnen. Aber da gab es noch etwas, etwas, das vielleicht ohne Bedeutung war, ihr jedoch keinen so ungeheuren Verrat abverlangte.
    »Ich habe mir nichts dabei gedacht«, begann sie und hielt einen Moment inne, da ihre Stimme schwankte. »Erinnerst
du dich an den

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