Dunkle Herzen
abgehackten Stößen, als er nach dem Lichtschalter neben ihrem Kopf tastete. Wieder legten sich seine Hände um ihr Gesicht und hielten sie gegen die Wand gepreßt.
»Sieh mich an.« Er hätte schwören können, daß der Boden unter seinen Füßen schwankte. »Verdammt, ich will, daß du mich ansiehst.«
Sie öffnete die Augen und starrte ihn an. Sie saß in der Falle, erkannte sie mit einem Anflug von Panik. Sie war in ihm gefangen. Zitternd öffneten sich ihre Lippen, doch sie fand keine Worte, um ihre Gefühle zu beschreiben.
»Ich will dich beobachten.« Wieder schloß sich sein glühender Mund über dem ihren. »Ich will dich sehen.«
Clare fiel ins Bodenlose. Unaufhörlich, ohne daß sie sich wehren konnte. Dann war er über ihr, sein Körper brennendheiß. Doch die Bodenfliesen unter ihrer erhitzten Haut fühlten sich eiskalt an.
Von ihrem eigenen Verlangen angetrieben, zerrte sie an seinem Hemd, riß es, ohne auf die Knöpfe zu achten, auf, so begierig war sie, seine nackte Haut zu spüren. Außer Kontrolle, dachte sie. Sie war außer Kontrolle geraten und genoß diesen Zustand auch noch. Ihre Hände strichen über seinen feuchten Rücken, ehe sie sich an seiner Hose zu schaffen machte, um endlich die letzte Barriere einzureißen.
Cam kämpfte fluchend mit ihren Stiefeln, bis sie anfing zu kichern, die Arme um ihn schlang und seinen Hals und seine Brust mit kleinen, knabbernden Küssen bedeckte.
Schnell. Nur dieser eine Gedanke beherrschte sie. Schnell. Nur nicht länger warten.
Ineinander verschlungen rollten sie über den Küchenfußboden, aufgepeitscht von der noch immer hämmernden Musik. Cam stieß störende Kleidungsstücke beiseite und warf dabei einen Stuhl um. Ihr Mund schien mit seinen Lippen fest verschweißt zu sein, während sie noch einmal
die Positionen tauschten. Als Clare schließlich auf ihm lag, packte er sie bei den Hüften und hob sie hoch.
Jetzt, dachte sie erleichtert. Gott sei Dank. Jetzt.
Sie bog sich zurück, um ihn tief in sich aufzunehmen. Ihr ganzer Körper wurde von einem inneren Erdbeben geschüttelt, als sie sich für ihn öffnete, um ihn ganz zu empfangen.
Mit zurückgeworfenem Kopf begann sie, ihn zu reiten, erst langsam, dann schneller und immer schneller, in einem sich steigernden Rhythmus, der ihn bis an seine Grenzen trieb. Er ergriff ihre Hände, während er atemlos beobachtete, wie ihr schlanker Körper sich über ihm krümmte.
Furchtlos. Das war die einzige, die treffendste Beschreibung, die sein erhitztes Hirn für sie fand. Sie wirkte kühn und furchtlos, wie sie sich über ihm erhob, ihn in sich aufsaugte, ihn nahm.
Plötzlich fühlte er, wie sie erstarrte, als sie den Höhepunkt erreichte, und keuchend ließ er seinen eigenen Gefühlen freien Lauf.
Weich, feucht, wie knochenlos ließ sie sich auf ihn sinken. Beide rangen sie nach Atem, während er leicht ihren Rücken streichelte. Auf diesen Augenblick hatte er lange gewartet, erkannte er, als er den Kopf drehte, um ihr Haar zu küssen. Sehr lange.
»Ich bin eigentlich nur vorbeigekommen, um dich zu fragen, ob du ein Bier möchtest«, murmelte er.
Clare seufzte, gähnte und räkelte sich. »Nein, danke.«
»Du siehst so verdammt sexy aus, wenn du arbeitest.«
Sie mußte lächeln. »So?«
»Und ob. Ich hätte dich bei lebendigem Leibe auffressen können.«
»Ich komme mir vor, als hättest du genau das auch getan.« Clare nahm ihre letzte Kraft zusammen, um sich mit einer Hand auf den Boden stützen und ihn ansehen zu können. »Es hat mir gefallen.«
»Sehr gut. Ich hatte nämlich schon vor, dir die Kleider vom Leib zu reißen, seit du mir da oben in der Diele zu Leibe gerückt bist.« Seine Hand schloß sich um ihre Brust, ein
Daumen strich über ihre immer noch aufgerichtete feuchte Brustwarze. »Du hast dich wirklich ganz hübsch rausgemacht, Slim.« Er verlagerte seine Position, so daß er mit ihr auf dem Schoß auf dem Boden zu sitzen kam. »Du hast ja immer noch eine Socke an.«
Clare sah an sich hinunter und bewegte die Füße, einer nackt, einer mit einer dicken violetten Socke bekleidet. Es mochte in ihrem Leben ja schon Momente gegeben haben, wo ihr wohler zumute gewesen war als jetzt, doch ihr fiel keiner ein.
»Vielleicht sollten wir nächstes Mal ja auch die Schuhe ausziehen, ehe wir zur Sache gehen.« Sie lehnte den Kopf an seine Schulter und dachte mit einem gewissen Bedauern daran, daß sie sich irgendwann einmal würden bewegen müssen. »Dir wird der Boden doch sicher
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