Dunkle Obsession
auf den Beinen halten. Tränen der Freude schossen ihr in die Augen, während die sanften Strahlen der Dusche weiterhin auf ihren nackten Körper fielen.
Er hielt sie gegen sich gedrückt, strich mit den Fingern durch ihre nassen Haare und schob die Strähnen sanft von ihrer Stirn, aber dann stellte er das Wasser ab und trat langsam zurück. »Wir müssen uns abtrocknen«, sagte er. »Ich glaube, wir sollten unseren ersten Ausritt nicht so lange ausdehnen, sonst könnte jemand Verdacht schöpfen.«
»Das wäre mir egal«, murmelte Marina und ließ sich von ihm in ein großes, ein wenig raues Badetuch wickeln. »Ich bin noch nie so glücklich gewesen.«
»Das höre ich gern«, sagte er lächelnd.
Marina sah ihn an. Sein pechschwarzes Haar klebte flach an seinem Schädel, und seine Zähne leuchteten im Kontrast zu seiner gebräunten Haut. »Ich kann mir denken, dass all deine Frauen dasselbe sagen«, neckte sie.
Das Lachen schwand aus seinen Augen. »Gewöhnlich habe ich keine Frauen«, sagte er. »Mädchen – ja. Ich habe viele Mädchen gehabt, aber keine Frauen. Jetzt weiß ich, was ich die ganze Zeit verpasst habe.«
Sie fragte sich, ob er auch mit dem blonden Mädchen geschlafen hatte, das sie einige Male auf dem Hof gesehen hatte. Oder auch Tania. Aber dann verdrängte sie diese Gedanken. Was machte es schon, wenn er mit ihnen geschlafen hatte? Er hatte gerade Liebe mit ihr gemacht, und er hatte es geschickter und liebevoller gemacht als jeder andere, auch als Matthew. Deshalb störte sie die Vergangenheit nicht.
»Wann kann ich dich wiedersehen?«, fragte er, und sie hätte am liebsten vor Glück gelacht.
»Nicht vor Sonntag«, sagte sie mit Bedauern in der Stimme. »Morgen Abend habe ich zu einer Dinnerparty eingeladen, deshalb kann ich mich nicht verdrücken, aber Sonntagmorgen, das müsste klappen.«
»Wir führen dann die Pferde aus«, sagte er, und seine Augen leuchteten bei der Aussicht. »Hast du was dagegen, wenn wir hierhin zurückkommen? Wir benutzen dann aber das Schlafzimmer.«
»Mir ist es egal, wohin wir gehen«, sagte sie ehrlich.
Sie ritten langsam und verhältnismäßig schweigend zurück, aber es war ein freundliches Schweigen. Marina bemerkte, dass Jerry jede Gelegenheit wahrnahm, zu ihr zu schauen, als wäre er stolz, in ihrer Gesellschaft sein zu können.
»Kommt Sir Matthew Stevens auch am Samstagabend?«, fragte er, als er ihr vor den Ställen aus dem Sattel half.
Marina berührte seine rechte Hand. »Ja, aber er ist nicht mehr so wichtig für mich. Ich glaube nicht, dass wir überhaupt etwas gemeinsam haben.«
»Manchmal dauert es lange, bis man jemanden richtig kennen lernt«, sagte er bedächtig, »und bei anderen Menschen hat man das Gefühl, oder vielleicht den Instinkt, dass es beim ersten Kennenlernen sofort stimmt. Weißt du, was ich meine?«
Marina nickte. Sie wusste, es war lächerlich, denn er war jünger als sie, arbeitete für ihren Mann, hatte die meiste Zeit seines erwachsenen Lebens junge, gerade mal heiratsfähige Mädchen in sein Bett geholt, und doch war sie ziemlich sicher, dass er ein besonderer Mann in ihrem Leben sein würde.
»Wir sehen uns am Sonntag«, versprach sie.
Jerry sah ihr nach und fragte sich, ob sie ihre Begegnung bereuen würde, wenn sie wieder zurück in ihrem luxuriösen Haus war. Er hoffte, das wäre nicht der Fall. Schon nach diesem einen Mal wusste er, dass sie ihm mehr bedeutete als jede andere Frau bisher, und das überraschte ihn sehr.
»Wir müssen warten und sehen, was auf uns zukommt, Betsy«, sagte er der geduldigen Stute und führte sie zurück in den Stall. »Ich muss verrückt sein, aber wie ich im Moment fühle, möchte ich gern den Rest meines Lebens mit dieser Frau verbringen. Sie ist sehr empfänglich für Lust, und ich will der Mann sein, der sie ihr besorgt.«
Als Marina zur Haustür kam, fand sie Matthew Stevens vor, der auf der Treppe auf sie wartete. Er lächelte, und sie stellte erstaunt fest, dass sein Lächeln nicht mehr die Wirkung auf sie hatte wie bisher. Noch vor einer Woche wären ihre Knie schwach geworden, und in ihrem Bauch hätte es sich angefühlt, als wirbelten dort mehrere Schmetterlinge. Aber jetzt spürte sie – nichts.
»Deine Kleidung lässt mich vermuten, dass du einen Ausritt unternommen hast«, sagte er leise, und seine Augen strahlten über ihre Leistung. »Auch wenn du nie eine erfolgreiche Reiterin wirst, so wirkst du in deinen Kleidern unglaublich. Sogar sehr erotisch.«
Sie
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