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Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihres Zimmers getreten war. Dann drückte sie den Knopf ihres Anrufbeantworters.
    »Roz, ich wollte dich nicht bei der Arbeit stören.«
    »Was für eine angenehme Stimme Sie haben, Dr. Carnagie«, sinnierte Roz laut und setzte sich auf die Bettkante, um sich daran zu erfreuen.
    »Heute ist mein Pizzaabend mit Josh. Ich habe vergessen, dir das zu sagen. Mir gefällt die Vorstellung, dass du mich vermisst und ich das wieder gutmachen kann, indem ich morgen mit dir ausgehe. Wohin du willst, sag mir einfach Bescheid. Abgesehen davon war ich heute fleißig; davon würde ich dir auch gerne morgen erzählen. Ich dürfte gegen Mittag rüberkommen. Falls ich dich nicht sehe, kannst du mich auf dem Handy erreichen. Ich denke an dich.«
    »Schön, das zu wissen. Sehr schön sogar.«
    Roz träumte noch ein wenig vor sich hin, als die nächste Nachricht begann. »Mrs Harper, hier spricht William Rolls vom Riverbend Country Club. Ich habe heute Morgen Ihren Brief erhalten, und es tut mir sehr Leid, dass Sie mit unserem Service nicht zufrieden sind und Ihre Mitgliedschaft gekündigt haben. Ich muss gestehen, dass ich über Ihre Beschwerdenliste erstaunt, ja, sogar entsetzt bin. Hätten Sie doch nur persönlich mit mir darüber gesprochen. Wir haben Ihre Verbundenheit mit dem Club viele Jahre lang geschätzt und bedauern sehr, dass Sie nun ausgetreten sind. Falls Sie doch noch darüber sprechen möchten, können Sie mich jederzeit unter einer der folgenden Nummern erreichen. Ich betone nochmals, wie Leid mir das Ganze tut.«
    Roz saß ganz still, bis die Nachricht zu Ende war. Dann schloss sie die Augen. »Bryce, du verdammter Hundesohn.«
     
    Eine Stunde später hatte sie nicht nur mit William Rolls gesprochen und ihm versichert, dass sie nicht unzufrieden war, sich nicht beschweren wollte und auch keinen Brief geschrieben hatte, sondern sie hielt auch die gefaxte Kopie des fraglichen Briefes an ihn in der Hand.
    Und sie war so geladen, dass sie Dampf abzulassen drohte wie ein Geysir.
    Gerade als sie sich die Schuhe wieder anzog, platzte Hayley herein, mit ihrem Baby auf der Hüfte. »David sagt, das Essen ist … hey, was ist denn los?«
    »Was los ist? Du willst wissen, was los ist? Das kann ich dir sagen.« Roz schnappte sich den Brief, den sie aufs Bett geworfen hatte. »Hier, das ist los. Dieser erbärmliche, hinterhältige Dreckskerl hat meine Geduld einmal zu viel strapaziert.«
    »›Aufnahme von Mitgliedern niederer sozialer und gemischter ethnischer Herkunft‹«, las Hayley und hielt das Blatt Papier so, dass Lily nicht darankam. »›Personal von zweifelhaftem Charakter. Peinliche Vertraulichkeiten zwischen Personal und
Mitgliedern, unzulänglicher Service.‹« Mit großen Augen hielt sie Roz die Zettel unter die Nase. »Das hast du doch nicht geschrieben.«
    »Natürlich nicht. Und jetzt nehme ich diesen Brief, mache mich auf die Suche nach Bryce Clerk und stopfe ihm das Papier in seinen verlogenen Hals.«
    »Nein.« Mit einem Satz versperrte Hayley den Ausgang, so abrupt, dass Lily lachend zu hopsen begann, weil sie dachte, ihre Mutter wollte Pferdchen spielen.
    »Nein? Was soll das heißen, nein? Ich lasse mir so etwas nicht länger bieten. Schluss, aus. Und das wird Bryce begriffen haben, wenn ich mit ihm fertig bin.«
    »Das kannst du nicht machen. Du bist zu wütend, um irgendwohin zu fahren.« Tatsächlich hatte Hayley Roz noch nie so außer sich vor Zorn erlebt, und Stellas Formulierung »ein bisschen zum Fürchten« war im Moment stark untertrieben. »Außerdem verstehe ich zwar nicht viel von solchen Dingen, aber ich würde einen Monatslohn darauf wetten, dass Bryce genau darauf hofft. Du musst dich hinsetzen.«
    »Ich muss ihm die Eier grün und blau treten.«
    »Hm, ja, das wäre klasse. Nur rechnet er vermutlich damit, und er hat garantiert etwas ausgeheckt, zum Beispiel, dass du dann eine Anzeige wegen Körperverletzung bekommst oder so. Er spielt mit dir, Roz.«
    »Glaubst du, das weiß ich nicht?« Roz warf die Arme in die Luft und wirbelte zugleich herum, auf der Suche nach etwas, wogegen sie treten, womit sie werfen, worauf sie einschlagen konnte. »Glaubst du, ich weiß nicht, was der Mistkerl da treibt? Aber ich schaue mir das nicht länger tatenlos mit an.«
    Angesichts von Roz’ Gebrüll und ihrer wütenden Miene verzog Lily das Gesicht, und ihr Mündchen zitterte, bevor sie endgültig losplärrte.
    »Himmel, jetzt erschrecke ich auch noch kleine Babys. Tut mir Leid. Tut mir Leid. Komm, gib

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