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Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sie mir mal.«
    Lily schluchzte immer noch, als Roz sie aus Hayleys Armen nahm und sie an sich drückte. »Ach, Mäuschen, ich bin doch nicht sauer auf dich, auch nicht auf deine Mama. Es tut mir so Leid, Schätzchen.« Sie gurrte und schmuste mit Lily, die sich an sie klammerte. »Ich bin sauer auf diesen nichtsnutzigen, widerlichen Schwanzlutscher, der ein Rückgrat hat wie eine Schlange und tut, was er kann, um mir das Leben schwer zu machen.«
    »Du hast ›Schwanzlutscher‹ gesagt«, flüsterte Hayley ehrfurchtsvoll.
    »Entschuldigung. Lily versteht nicht, was ich sage; ihr schadet es also nicht.« Lilys Tränen waren beinahe versiegt, und sie begann, Roz an den Haaren zu ziehen. »Ich hätte vor der Kleinen nicht so herumbrüllen sollen. Der Ton macht ihr Angst, nicht die Worte.«
    »Aber du hast ›Schwanzlutscher‹ gesagt.«
    Nun lachte Roz. »Ich bin so wütend«, sagte sie und spazierte mit dem Baby herum, was sie beide beruhigte. »So wütend. Und dass du Recht hast, ist einfach zu ärgerlich. Ich kann nicht einfach losrennen und mich auf ihn stürzen. Darauf wartet er nur. Es ist gut, alles wird wieder gut. Er kann keinen Schaden anrichten, der sich nicht beheben ließe.«
    »Tut mir Leid, Roz. Ich wünschte, ich könnte für dich hingehen und ihm in die Eier treten.«
    »Danke, Schätzchen; lieb, dass du das sagst. Und jetzt gehen wir runter zum Essen.« Roz hob Lily hoch in die Luft und pustete ihr auf den Bauch, um sie zum Lachen zu bringen. »Wir gehen runter zum Essen und vergessen das miese Schwein, stimmt’s, Mäuschen?«
    »Bist du sicher?«
    »Ganz sicher.«
    »Also gut. Übrigens weiß ich gar nicht, ob Schlangen ein Rückgrat haben.«
    Roz blinzelte verwirrt. »Was?«
    »Du hast gesagt, dass er ein Rückgrat hat wie eine Schlange –
vorhin, als du auf Bryce geschimpft hast. Ich bin nicht sicher, ob Schlangen ein Rückgrat haben. Vielleicht haben sie nur so eine Art Knorpelskelett. Ich kann mich aber auch irren. Schlangen mag ich nicht besonders, daher habe ich bei dem Thema nicht richtig aufgepasst.«
    »Also, Hayley, ich muss schon sagen, du verblüffst mich immer wieder.«

Fünfzehntes Kapitel
    Roz vertröstete Mitch einen Tag, dann noch einen. Sie wollte wieder einen klaren Kopf haben, nicht mehr so außer sich sein, und das brauchte seine Zeit. Sie musste mit ihrem Anwalt sprechen und fühlte sich außerdem verpflichtet, mit William Rolls im Club einen Termin zu vereinbaren.
    Sie konnte es auf den Tod nicht leiden, von der Arbeit abgehalten zu werden, schon gar nicht unmittelbar zu Beginn der Hochsaison. Sie konnte Gott danken, dass sie Stella hatte, außerdem Harper, wie immer, und auch Hayley. Sie konnte sich darauf verlassen, dass ihr Gartencenter in den besten Händen war.
    Doch es waren eben nicht ihre Hände, zumindest nicht, solange sie in der Gegend herumlief und die Schweinerei beseitigte, die Bryce angerichtet hatte.
    Als die unangenehmen Dinge erledigt waren, stapfte sie im strömenden Regen zum Anzuchthaus. Wenigstens für ein, zwei Stunden würde sie sich in die letzten Vorbereitungen für die Frühjahrspflanzzeit stürzen. Und sie konnte sich mit ihren Kopfschmerzen und ihrer schlechten Laune in einen stillen Winkel verziehen, wo die Arbeit, wie immer, Wunder wirken würde.
    Wenn sie für heute fertig war, sagte sie sich, würde sie sich auf die Suche nach Mitch machen. Falls er nicht in der Bibliothek am Werk war, würde sie ihn anrufen. Sie sehnte sich nach seiner Gesellschaft – oder hoffte zumindest, das dies später am Abend der Fall sein würde.
    Sie wollte auch einmal über etwas anderes reden als über ihre Probleme. Und wäre es nicht schön, sich mit Mitch zu entspannen, vielleicht oben in ihrem Wohnzimmer, am Kamin – vor allem, wenn der Regen anhielt – und sich ein wenig in seinen Blicken zu sonnen?
    Eine Frau konnte sich ziemlich schnell daran gewöhnen,
wenn ein Mann sie anschaute, als wäre sie schön und begehrenswert und die Einzige, die ihm etwas bedeutete.
    Wenn sie sich erst einmal daran gewöhnt hatte, würde sie es vielleicht sogar glauben. Sie wollte es gern glauben, machte Roz sich klar. Was für einen Unterschied es machte, sich zu einem Mann hingezogen zu fühlen, von dem man spürte, dass man ihm vertrauen konnte.
    Sie öffnete die Tür zum Anzuchthaus.
    Und trat in ihr eigenes Schlafzimmer.
    Das Feuer brannte leise vor sich hin, die einzige Lichtquelle im Raum. Und es warf ein goldenes Flackern, rötliche Schimmer in die Schatten. Sie

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