Dunkle Rosen: Roman (German Edition)
Sache geht.« Aus gegebenem Anlass hatte David ein üppiges frühes Abendessen aufgetischt und nahm sich nun selbst eines der Scones.
»Ich will wissen, was in allen steht; damit könnt ihr jederzeit zu mir kommen. Aber morgen feiern wir eine Hochzeit. Stella, ich möchte nicht, dass du es übertreibst. Ich will nicht schuld daran sein, dass du mit Ringen unter den Augen heiratest. Wer kann das denn sein?«, fragte Roz, als es an der Tür klingelte. »Alle sind hier. Nein, bleib sitzen, David. Ich gehe schon.«
Sie ging hinaus, dicht gefolgt von Parker, der bellte, als wollte er ihr sagen, dass er wachsam war. Als sie die Tür öffnete, schossen ihre Augenbrauen in die Höhe, und ihr Lächeln war schneidend kalt.
»Na so was, Tante Rissy. Was für eine unangenehme Überraschung.«
»Wo ist das nichtsnutzige Gör, und wo ist mein Eigentum?«
»Ich habe keinen blassen Schimmer, wovon du redest, und es ist mir auch völlig schnuppe.« Roz bemerkte, dass ihre Tante für die Fahrt aus der Stadt hierher eine Limousine samt Fahrer gemietet hatte. »Anstandshalber muss ich dich wohl hereinbitten, aber ich warne dich, ich schrecke nicht davor zurück, bei
dir eine Leibesvisitation durchführen zu lassen, bevor du wieder gehst. Das wäre der Horror für alle Beteiligten; also komm gar nicht erst auf die Idee, etwas zu klauen.«
»Du bist immer noch so unhöflich und unausstehlich wie eh und je.«
»Ist das nicht lustig?« Roz trat einen Schritt zurück, sodass Clarise Harper an ihrem Gehstock in die Eingangshalle stolzieren konnte. »Das Gleiche habe ich gerade von dir gedacht. Wir sind im Salon und trinken Tee.« Roz ging wieder hinüber. »Tante Rissy ist zu Besuch gekommen. Ist das nicht fürchterlich? Du erinnerst dich vielleicht an meinen Sohn, Harper. Bei deinen Besuchen hast du dich sonst immer unaufhörlich über ihn beschwert. Und das ist David, Harpers Freund aus Kindertagen, der sich hier um den Haushalt kümmert und bestimmt das Tafelsilber gezählt hat.«
»Deine Unverschämtheiten kannst du für dich behalten.«
»Ich habe dir so wenig anderes anzubieten. Ich glaube, mit Dr. Carnagie hast du ebenfalls bereits Bekanntschaft gemacht.«
»In der Tat, und ich werde mit meinem Anwalt über ihn sprechen.«
Mitch lächelte breit. »Mein vollständiger Name ist Mitchell Carnagie. Mit zwei ›L‹.«
»Das ist Logan Kitridge, ein Freund, Nachbar und Angestellter, der Verlobte von Mrs Stella Rothchild, der Geschäftsführerin meines Gartencenters.«
»Dein Sammelsurium von Angestellten interessiert mich nicht, ebenso wenig wie deine zweifelhafte Angewohnheit, sie in Harper House unterzubringen.«
»Das sind ihre Kinder, Gavin und Luke, und das ist ihr Hund Parker«, fuhr Roz fort, als ob ihre Tante gar nichts gesagt hätte. »Und das ist Hayley Philips, eine junge Cousine von mir aus der Ashby-Linie, mit ihrer süßen Tochter Lily. Hayley arbeitet ebenfalls für mich. Ich glaube, jetzt haben wir alle. David, sei doch so gut und schenk Tante Clarise eine Tasse Tee ein.«
»Ich will keinen Tee, schon gar keinen, den ein Homosexueller gekocht und eingeschenkt hat.«
»Das ist nicht ansteckend«, erwiderte David seelenruhig.
»Aber David, bist du etwa homosexuell?« Roz tat überrascht. »Das ist ja ein Ding.«
»Ich versuche, es nicht an die große Glocke zu hängen.«
»Wo ist Jane?«, wollte Clarise Harper nun wissen. »Ich bestehe darauf, augenblicklich mit ihr zu sprechen.«
Roz nahm sich einen kleinen Keks und reichte ihn der entzückten Lily. »Und wer ist Jane?«
»Das weißt du ganz genau. Jane Paulson.«
»Ach, natürlich, meine Cousine Jane. Tut mir Leid, die ist nicht hier.«
»Deine Lügen lasse ich mir nicht bieten.« Auf Clarise Harpers Ton hin gab Parker ein warnendes Knurren von sich. »Und halt mir diesen grässlichen Hund vom Leib.«
»Er ist nicht grässlich.« Gavin sprang auf, wurde jedoch sofort von seiner Mutter gepackt. »Sie sind grässlich.«
»Und wenn Sie gemein sind«, meldete Luke sich zu Wort, »dann beißt er Sie; er ist nämlich ein guter Hund.«
»Gavin, du und Luke geht mal mit Parker nach draußen. Los, macht schon.« Stella drückte Gavin rasch an sich.
»Nehmt das Frisbee mit«, schlug Logan vor und zwinkerte den Jungen zu. »Ich komme in ein paar Minuten nach.«
Gavin nahm den Hund auf den Arm und stapfte mit finsterem Gesicht hinaus. Luke blieb an der Tür noch einmal stehen. »Wir mögen Sie nicht«, sagte er und lief dann auf seinen stämmigen Beinchen
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