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Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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machen.«
    »Aber manche sagen und denken, du wärst nicht zu Jan oder zu anderen Feiern gekommen, weil du gewusst hättest, dass er dort hingeht, und das mit einer Frau, die gerade mal halb so alt ist wie du.«
    »Erstaunlich, dass jemand so viel Zeit damit verbringt zu spekulieren, wie ich auf jemanden reagieren könnte, der gar nicht mehr Teil meines Lebens ist. Wenn du Jan siehst, musst du ihr sagen, dass sie sich um meinetwillen wegen der Sache keinen Kopf zu machen braucht.« Roz erhob sich. »Schön, dass du da warst. Jetzt muss ich wirklich wieder an die Arbeit.«
    »Du sollst wissen, dass ich an dich denke.« Cissy stand auf und gab Roz noch ein Luftküsschen. »Wir müssen bald einmal zusammen zu Mittag essen; ich lade dich ein.«
    »Dir und Hank schöne Tage auf den Cayman-Inseln.«
    »Werden wir haben. Ich schicke dir die Prospekte«, rief Cissy im Hinausgehen über die Schulter zurück.
    »Untersteh dich«, murmelte Roz.
    Sie verließ das Gebäude auf der entgegengesetzten Seite und ärgerte sich über sich selbst, weil sie so gekränkt und verstimmt war. Sie wusste es doch besser, wusste, dass es das nicht wert war – trotzdem schmerzte sie ihr verletzter Stolz.
    Sie wollte gerade das Anzuchthaus betreten, schwenkte jedoch ab. In ihrer gegenwärtigen Stimmung würde sie dort wenig ausrichten. Stattdessen ging sie um das Gebäude herum in das Wäldchen zwischen dem Gartencenter und ihrem Privatbereich, und spazierte auf diesem Umweg nach Hause.
    Am liebsten hätte sie niemanden gesehen, mit niemandem gesprochen, doch David war draußen im Garten und spielte mit Stellas Jungen und ihrem Hund.
    Der Hund bemerkte sie zuerst und raste unter fröhlichem Begrüßungsgebell auf sie zu, um an ihr hochzuspringen und mit den Pfoten gegen ihre Knie zu trommeln.
    »Jetzt nicht, Parker.« Roz bückte sich, um dem Hund die Ohren zu kraulen. »Das passt mir gerade gar nicht.«
    »Wir suchen einen vergrabenen Schatz!« Luke rannte auf sie zu. Er trug einen albernen schwarzen Bart, der hinter seinen Ohren eingehakt war und die Hälfte seines sommersprossigen Gesichts verdeckte. »Wir haben eine Karte und alles.«
    »Einen Schatz?«
    »Ja. Blackbeard, der Pirat, und Gavin ist Long John Silver. David ist Käpt’n Morgan. Er sagt, Käpt’n Morgan kann einen grauen Tag hell machen. Aber das versteh ich nicht.«
    Lächelnd zerzauste Roz dem Jungen das Haar, wie zuvor Parkers Fell. Sie konnte selbst eine Portion Käpt’n Morgan gebrauchen, dachte sie. Eine doppelte. »Was ist der Schatz?«
    »Das ist eine Überraschung, aber David … Käpt’n Morgan sagt, wenn wir Schlingel ihn nicht finden, müssen wir über die Planke gehen.«
    Roz sah zu Gavin hinüber, der mit einem ans Bein gebundenen Besenstiel herumhumpelte. Und David trug eine schwarze Augenklappe, dazu einen großen Federhut, den er bestimmt aus seiner Kostümkiste ausgegraben hatte.
    »Dann geh mal lieber wieder suchen.«
    »Willst du nicht mitspielen?«
    »Im Moment nicht, mein Schatz.«
    »Ich rate euch, meine Goldmünzen zu finden«, sagte David, als er hinzukam, »sonst knüpfe ich euch am höchsten Mast auf.«
    Mit einem ganz unpiratenhaften Quieken stolperte Luke davon, um zusammen mit seinem Bruder weitere Angaben auf der Landkarte in Schritten auszumessen.
    »Was ist los, Süße?«
    »Nichts.« Roz schüttelte den Kopf. »Ein wenig Kopfschmerzen, daher bin ich früher heimgegangen. Ich hoffe nur inständig, du hast nicht wirklich etwas vergraben. Ich würde dich nur ungern feuern.«
    »Ein neues Spiel für die PlayStation, oben in der Gabel des niedrigsten Astes der Platane.«
    »Du bist ein Schatz, Käpt’n Morgan.«
    »So jemanden findest du so leicht nicht wieder. Aber dieses Gesicht kenne ich.« David hob eine Hand an Roz’ Wange. »An den meisten Leuten kämst du damit vorbei, aber nicht an mir. Worüber hast du dich aufgeregt, und wie kommst du dazu, den ganzen Weg ohne Jacke zu laufen?«
    »Hab sie vergessen, und ich habe wirklich Kopfschmerzen. Die kommen von dem Blödsinn, den Cissy Pratt mir unbedingt erzählen musste.«
    »Eines schönen Tages schlingt sich ihr noch die eigene flinke Zunge um den Hals.« David schob seine Augenklappe hoch. »Und wenn sie dann in der Leichenhalle liegt, gehe ich rein und ziehe ihr aus der Mode gekommene Klamotten von der Stange aus dem Wal-Mart an. Aus Polyester.«
    Damit entlockte er Roz ein schwaches Lächeln. »Du bist grausam.«
    »Komm, gehen wir rein. Ich mache uns eine Ladung meiner berüchtigten

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